Sterbenszeit von Michael Kibler – Meine Rezension …

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 2 (15. September 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492300847
ISBN-13: 978-3492300841

Über den Autor:
Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren und lebt in Darmstadt. Er studierte an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie.

Den ersten Krimi „Madonnenkinder“ veröffentlichte er 2005. Dem Ermittlerteam um Margot Hesgart und Steffen Horndeich, die in der südhessischen Kleinmetropole Darmstadt ermitteln, ist er in sechs weiteren Büchern treu geblieben. Der jüngste Wurf ist „Opfergrube“. Aber Kibler schreibt auch Sachbücher und hat schon einige Krimi-Kurzgeschichten veröffentlicht. Neben dem Verfassen von Büchern arbeitet er als Texter und PR-Profi.

Schwerpunkt des Schriftstellers sind Krimis. Deshalb ist er Mitglied des Syndikats – der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Aber er ist auch auf dem Gebiet der Sachbücher tätig.

Er schreibt nicht nur im Stillen, sondern schätzt den Kontakt zum Publikum. Deshalb bietet er in seinem Programm Kibler erleben Lesungen, Stadtführungen durch Darmstadt oder auch Schreib-Workshops an.
(Amazon)

Der Buchrückentext:
Der Mord an einem Neugeborenen scheint für Ricarda Zöller von der SoKo Mainz ein unlösbarer Fall. Bis die Tatwaffe einen Zusammenhang zu einem früheren Verbrechen in Heidelberg preisgibt. Handelt es sich um denselben Täter? Ricarda wendet sich an Lorenz Rasper vom Bundeskriminalamt Wiesbaden. Kaum hat der Spezialist seine Ermittlungen aufgenommen, werden sie an einen neuen Tatort gerufen: Die Mutter des Babys wurde ebenfalls getötet …

Die Geschichte:
Lorenz Rasper vom BKA Wiesbaden hat sich dafür stark gemacht, dass eine bundesländerübergreifende Spezialabteilung eingerichtet wird, um eventuellen Serientaten besser auf die Spur zu kommen. Leider läuft die Arbeit nicht so, wie er sich das vorstellt: er und seine Kollegen haben kaum etwas zu bearbeiten, da die Zuständigkeiten oft nicht ganz geklärt sind. Die Abteilung steht kurz vor ihrer Auflösung …
Da kommt der Hilferuf von Ricarda Zöller aus Mainz gerade zur rechten Zeit: ein erschossener Säugling bereitet der Frau und ihrem Team großes Kopfzerbrechen. Als kurz darauf auch noch die Mutter des Babys stirbt und weitere Personen bedroht sind, wird klar, dass ein Serientäter sein Unwesen treibt.
Immer wieder sind Kapitel eingeschoben, die in der Vergangenheit handeln. Ein Kriegshäftling berichtet aus seinem Leben – wirklich erschreckend und verwoben mit historischen Fakten.

Meine Meinung:
Zunächst musste ich mich etwas an den Schreibstil gewöhnen, der zwar wirklich toll zu lesen ist, aber manche Szenen werden für meinen Geschmack zu detailreich beschrieben. Das führt etwas zu Längen, wo es keine geben müsste.

Auch mit den Charakteren musste ich zum Teil erst etwas „warm werden“, vor allem mit Lorenz Rasper. Doch schon nach kurzer Zeit hatte ich meine Favoriten unter den Ermittlern gefunden und fand es toll, auch mehr aus deren Privatleben zu erfahren. Keiner wirkt hier blass, es sind allesamt Personen mit Ecken und Kanten – und sehr menschlichen Zügen.

Als Regionalkrimi würde ich dieses Buch eigentlich nicht bezeichnen, da die Handlung doch an sehr vielen verschiedenen Orten angesiedelt ist. Trotzdem wirkte es durch die genaue Beschreibung der Schauplätze manchmal so, was ich sehr interessant fand.

Die Kapitel, die in der Vergangenheit handeln, brachten mir einen Teil der Geschichte nahe, mit dem ich mich bisher nicht befasst hatte. Es war erschreckend zu lesen und ich werde mich über dieses Thema noch weiter informieren. Danke für die Denkanstöße!

Was den Kriminalfall betrifft: hier ist Konzentration beim Lesen gefragt. Es ist eine sehr komplexe Geschichte mit vielen Handelnden, sowohl bei den Opfern als auch bei den Ermittlern. Die Spannung steigt im Verlauf immer mehr an und man kann als Leser toll miträtseln. Unerwartete Wendungen und falsche Spuren dürfen natürlich hier auch nicht fehlen.

Am Ende ist der Fall zwar geklärt, aber „drumherum“ bleibt noch vieles offen. Ein typisches Ende für eine Krimireihe. Und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Fazit:
Ein spannender Krimi mit erschreckendem historischem Hintergrund. Der Auftakt zu einer neuen Reihe, die ich auf jeden Fall im Auge behalten werde!

Bewertung:
5pfoten

Zorn – Wie sie töten von Stephan Ludwig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (20. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596198615
ISBN-13: 978-3596198610

Über die Reihe:
Zorn und Schröder ermitteln hier bereits zum vierten Mal. Die vorherigen Bände sind:

Über den Autor:
Stephan Ludwig, arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze.
Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.
Seinen Kommissar Claudius Zorn könnt ihr auch bei Facebook besuchen.

Der Buchrückentext:
In einer Winternacht wird ein Mensch vor die S-Bahn gestoßen. Niemand beobachtet den Mord, die Polizei geht von Selbstmord aus. Auch Hauptkommissar Claudius Zorn schenkt dem Vorfall keine Beachtung. Er ist damit beschäftigt, seinen ehemaligen Kollegen Schröder zu überreden, wieder sein Partner zu werden. Was jedoch weder Zorn noch Schröder ahnen: Der Täter ist ganz in ihrer Nähe. Und hat eine Reihe neuer Opfer im Visier. Menschen, die den beiden Ermittlern nahestehen …

Die Geschichte:
Der arbeitsscheue Kommissar Zorn soll seine Fälle nun alleine lösen, da der Kollege Schröder aus persönlichen Gründen den Dienst quittiert hat. Dass das nicht funktioniert, wird auch Lesern ohne Vorkenntnisse der Reihe schnell klar.
In den Mittagspausen besucht Zorn seinen Ex-Kollegen in dessen neu eröffnetem Imbiss „Chez Schröder“ und versucht ihn zu überreden, doch wieder zurück in den Polizeidienst zu kommen.
Derweil treibt in der Stadt ein irrer Serienkiller sein Unwesen, doch zunächst erkennt niemand die Zusammenhänge zwischen den Todesopfern. Bis Zorn und Schröder selbst in größte Gefahr geraten …

Meine Meinung:
Zunächst einmal möchte ich allen Lesern, die Kommissar Zorn noch nicht kennen, dazu raten, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Was den Fall betrifft, ist dies natürlich nicht zwingend notwendig. Aber besonders am Anfang dreht sich doch sehr vieles nur um die Personen Zorn und Schröder, was auf „Außenstehende“ ohne Vorkenntnisse eher seltsam oder langweilig wirken könnte. Für Fans der Reihe ist es allerdings sehr schön, dass wir mehr darüber erfahren, was aus Schröder und seiner Familie geworden ist. Diese durften wir nämlich im letzten Band genauer kennenlernen.

Spannung entsteht dann auch so langsam, wobei ich trotzdem sagen muss, dass ich die Story recht vorhersehbar fand. Aber dadurch, dass viele liebgewonnene Charaktere in große Gefahr geraten, fiebert man doch ständig mit und es wird nie langweilig. Es fehlt auch nicht an Überraschungen und thrillertypischen Cliffhangern.

Über Zorns Gefühlswelt erfahren wir in diesem Band eine ganze Menge und es scheint, als würde der Eisklotz langsam auftauen! Wer ihn und seine besondere Art allerdings nicht mag, der wird wahrscheinlich auch nach diesem Buch keine andere Meinung von ihm haben. Wie auch immer: ich finde ihn toll, genau wie Schröder und auch die Staatsanwältin Frieda Borck.
Was die Antagonisten betrifft: die fand ich einfach nur widerlich und nervig, wobei der Autor es am Ende auch hier noch schafft, dass man für eine Person etwas Mitleid empfindet. Psychisch schwer gestörte Charaktere, die ganz gut dargestellt wurden.

Stephan Ludwigs Schreibstil fand ich wieder toll. Die frechen Dialoge, ein bisschen Wortwitz und eindrucksvolle Beschreibungen der Schauplätze sorgen für viel Freude beim Lesen.

Leser mit schwachem Magen sollten beachten, dass es stellenweise wirklich eklig und blutig zugeht.

Fazit:
Für Fans der Reihe ein absolutes Muss! Allen anderen Thrillerlesern würde ich raten, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da dieses Buch ohne Vorkenntnisse eher enttäuschend sein könnte.
Mich hat es jedenfalls super unterhalten und ich habe es heute in einem Rutsch durchgelesen! Freue mich schon auf den 5. Fall mit Zorn und Schröder! 🙂

Bewertung:
5pfoten

Die Lichtung von Linus Geschke – Meine Rezension …

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286364
ISBN-13: 978-3548286365

Über den Autor:
Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen hat der begeisterte Anhänger des 1. FC Köln bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen.

Nach zwei Sachbüchern erschien im Oktober 2014 sein erster Krimi „Die Lichtung“, in dessen Mittelpunkt der Journalist Jan Römer und dessen beste Freundin Mütze stehen. Ein zweiter Band der Reihe ist bereits in Arbeit.
(amazon)

Der Buchrückentext:
DAMALS WURDE DEIN BESTER FREUND GETÖTET – JETZT JAGST DU SEINEN MÖRDER
Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Am Ende sind zwei junge Menschen tot. Der Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich durch seine Recherchen bringt …

Die Geschichte:
Jan Römer ist Sportjournalist und soll einen kranken Kollegen vertreten. Dass er ausgerechnet über einen alten Kriminalfall berichten soll, der fast 30 Jahre zurück liegt und an dem er zu allem Überfluss auch noch selbst beteiligt war, ist natürlich ein großer Zufall.
Jan beschließt nach anfänglichen Bedenken, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Als er in den Polizeiberichten einen entscheidenden Hinweis findet, erscheint plötzlich alles in einem anderen Licht. Er bittet eine Ex-Kollegin um Hilfe bei den Recherchen und zusammen begeben sie sich auf Spurensuche – und in beinahe tödliche Gefahr, denn der Mörder ist immer noch frei!

Meine Meinung:
Mir gefällt der Schreibstil von Linus Geschke sehr gut, die Dialoge wirken authentisch und es wird an keiner Stelle langweilig.
Die beiden Hauptprotagonisten Jan und „Mütze“ sind sympathisch. Es freut mich, dass es eine Fortsetzung des Buches geben wird, denn ich möchte gerne mehr von ihnen lesen!
Auch die Nebenfiguren sind ganz gut gezeichnet und durch die Rückblenden in die Jugendzeit erhalten sie auch mehr Tiefe.
Apropos Rückblenden: ein großer Teil des Buches erzählt uns die Geschehnisse im Jahr 1986. Mit vielen Details, wie den Songs, die gerade im Radio laufen, lässt uns Linus Geschke in der Zeit zurückreisen. Da ich mich in vielen Beschreibungen wiederfinden konnte, störte mich die Ausführlichkeit an diesen Stellen gar nicht.
Sehr viele Wendungen und Überraschungen sorgen bis zum Ende für Spannung. Jans Privatleben gewinnt zwar im Lauf der Geschichte immer mehr an Einfluss, aber das ist wohl erst für den nächsten Band wirklich relevant. In diesem Buch ist es eher nebensächlich und führt zu keinem Ergebnis.
Am Schluss ist der Fall zwar geklärt, aber es endet irgendwie recht abrupt. Die losen Enden deuteten schon sehr auf eine Fortsetzung hin, auf die ich mich schon freue.

Fazit:
Ein fesselnder Krimi mit netten Hauptfiguren und einer kleinen Zeitreise in die Jugend inklusive!
Besonders zu empfehlen für Leser, die die 80er kurz wieder aufleben lassen möchten.

Bewertung:
4pfoten

Killing Butterflies von M. Anjelais – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Chicken House (Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551520712
ISBN-13: 978-3551520715
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 18 Jahre

Über die Autorin:
M. Anjelais, geboren 1993, schreibt seit sie sieben Jahre alt ist und hat mit ihren Geschichten schon zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. „Killing Butterflies“ ist ihr Debütroman. Anstatt aufs College zu gehen konzentriert sie sich lieber ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Nesco, New Jersey, wo sie gerne zeichnet, Reden schwingt und ihr Leben als glückliche Exzentrikerin genießt.
(amazon)

Der Buchrückentext:
Sphinx und Cadence kennen sich seit frühester Kindheit und wachsen fast wie Geschwister auf.
Sie – freundlich, aufgeschlossen, ganz normal.
Er – charismatisch, attraktiv, extrem begabt.
Sie öffnet Herzen. Er tötet Schmetterlinge. Sie ist arglos, er gefährlich. Und doch kommen beide nicht voneinander los.
Das überwältigende Debüt einer Zwanzigjährigen über erste Liebe, Manipulation und das Erwachsenwerden.

Die Geschichte:
Zwei kleine Mädchen werden zu besten Freundinnen und planen ihre Zukunft: Leigh möchte einen kleinen Jungen haben, Sarah ein kleines Mädchen. Dann beschließen die beiden, dass ihre Kinder füreinander bestimmt sein werden, heiraten und ihnen gemeinsame Enkelkinder schenken – soweit der Plan …
Und die kühnen Zukunftsvisionen werden schließlich sogar beinahe zur Wirklichkeit: Leigh bringt den kleinen Cadence zur Welt, Sarah kurze Zeit später ihre Tochter Sphinx.
Die beiden Kleinen wachsen gemeinsam auf, doch etwas stört die Idylle: Cadence ist nicht normal. Als er eines Tages kaltblütig und absichtlich einen Schmetterling zerquetscht, ist klar, dass eine ständige Gefahr von diesem Jungen ausgeht.
Nach einem weiteren Vorfall zieht Leigh mit ihrem Sohn weit weg und Cadence und Sphinx sehen sich nicht mehr. Bis ein Schicksalsschlag die beiden wieder zusammenbringt …

Meine Meinung:
Der Buchrückentext versprach sehr viel, aber meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht erfüllen.

An sich steckt eine gute Idee hinter der Geschichte, nur die Umsetzung hätte ich mir stellenweise etwas anders gewünscht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht zur eigentlichen Zielgruppe des Buches gehöre: meine Teenagerzeit liegt weit zurück.

Die Handlung plätscherte so dahin und vieles wiederholt sich, aber es lag trotzdem eine gewisse Spannung über allem.
Diese Spannung resultierte aber häufig aus völligem Unverständnis für das Verhalten von Sphinx. Man liest einen Abschnitt und weiß schon genau, was passieren wird … man möchte sie schütteln, sie anschreien, dass sie doch bitte ihr Hirn einschalten möge und dass sie unmöglich so naiv und dumm reagieren kann. Doch sie kann es – immer wieder. Und nicht nur Sphinx, sondern auch Leigh hat einige solcher Momente.
Cadence ist ein schwieriger Charakter, aber recht gut und wohl auch am authentischsten dargestellt.
Wirklich sympathisch konnte ich leider niemanden in dieser Geschichte finden.

Da ich mir aber gut vorstellen kann, dass es wirklich solche (abhängigen?) Menschen wie Sphinx gibt, kann man dies der Autorin nicht zum Vorwurf machen.

Der Schreibstil an sich hat mir schon gefallen, wenn man von den Wiederholungen einmal absieht. Sphinx erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, was etwas einseitig wirkt. Manchmal wäre es vielleicht ganz schön gewesen, die Sichtweise eines anderen Charakters kennenzulernen, um etwas Abwechslung reinzubringen.

Fazit:
Guter Schreibstil, aber es kam zu einigen Längen bzw. Wiederholungen. Mit den Protagonisten konnte ich mich leider nicht anfreunden.

Bewertung:
3pfoten

Commissario Pavarotti küsst im Schlaf von Elisabeth Florin – Meine Rezension …

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Emons Verlag (7. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954514397
ISBN-13: 978-3954514397

Dieses Buch habe ich Annette alias „Die-Rezensentin“ zu verdanken. Vielen lieben Dank, dass ich das Buch lesen durfte! 🙂

Über die Reihe:
Das vorliegende Buch ist bereits der 2. Band, in dem Commissario Pavarotti ermittelt.
Die komplette Reihe bisher:

Über die Autorin:
Elisabeth Florin ist das Pseudonym einer deutschen Krimiautorin. Ihre bisher erschienenen Romane um Commissario Pavarotti und die deutsche Touristin Lissie von Spiegel spielen in Südtirol. „Commissario Pavarotti trifft keinen Ton“ stand 2013 lange Zeit weit oben auf der offiziellen Bestsellerliste in Südtirol – davon mehrere Monate auf Platz 1.

In ihren Büchern verknüpft Florin nach Einschätzung von Kritikern Sprachwitz, psychologisch ausgearbeitete Handlungen und Spannung gekonnt miteinander. Entsprechend adressieren die Bücher um das außergewöhnliche Ermittlerduo Liebhaber von spannender Unterhaltung mit Schauplatz Südtirol ebenso wie Krimifans insgesamt. Florin wird attestiert, dass ihre „Commissario Pavarotti“-Romane sich deutlich vom üblichen Regionalkrimi abheben.

Elisabeth Florin hat vor (und neben) ihrer Tätigkeit als Autorin als Managerin in der Finanzindustrie gearbeitet. Sie war u.a. Kommunikationschefin einer Großbank und eines großen internationalen Asset Managers sowie Mitglied der Geschäftsleitung einer Ratingagentur. Geboren ist die Autorin in Bayern, sie lebt heute im Taunus bei Frankfurt am Main.

Mehr Infos findet ihr hier: www.elisabethflorin.de

(Amazon)

Der Buchrückentext:
Ein drückend heißer Sommer in Meran. Der Chefingenieur eines italienischen Kreuzfahrtschiffes wird in einer psychiatrischen Klinik ermordet. Bevor Commissario Pavarotti und die Deutsche Lissie den Täter jagen können, müssen sie dem Opfer auf die Spur kommen, denn der Mann lebte unter falschem Namen. Ein Verwirrspiel um Identitäten beginnt – bis sie schließlich den Keim des Bösen in der gemeinsamen Vergangenheit Italiens und Deutschlands entdecken …
Ermittlungen zwischen Meran und Frankfurt – ein raffinierter Kriminalroman, eindringlich erzählt: der Nachfolger des Nummer-eins-Erfolgs in Südtirol!

Die Geschichte:
Commissario Pavarotti wird zu einem Mordschauplatz gerufen: ein Mann wurde erstochen aufgefunden. Befragungen in der psychiatrischen Einrichtung, in der das Opfer freiwillig gelebt hat, bringen die Ermittler nicht wirklich voran. Pavarotti, der auch mit privaten Problemen zu kämpfen hat, sehnt sich die Hilfe seiner Bekannten Lissie herbei. Er lässt sie unter einem Vorwand aus Deutschland kommen.
Da der Tote zuletzt auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet hat, schleicht sich Lissie dort ein – genau wie in die psychiatrische Klinik. Nach und nach wird klar, dass dieser Fall sehr kompliziert ist: der ermordete Mann benutzte eine falsche Identität.
Das ungewöhnliche Ermittlerpaar Luciano und Lissie müssen sehr weit in die Vergangenheit zurück, um das Rätsel zu lösen. Und für Lissie wird es außerdem noch sehr gefährlich …

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Elisabeth Florin gefällt mir sehr gut. Ihre Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft, es ist beinahe ein kleiner Urlaub im Alltag, wenn man gedanklich ins heiße Meran abtaucht.

Die beiden Hauptprotagonisten Luciano Pavarotti und Lissie von Spiegel sind durchaus sympathisch, wenn auch im Umgang miteinander manchmal etwas anstrengend. Es kommt allerdings stellenweise auch zu humorvollen Szenen und Dialogen, die die Situation wieder etwas auflockern.

Eine detaillierte Ausarbeitung der Charaktere (auch mancher Nebenfiguren) ist der Autorin anscheinend sehr wichtig. Es gibt praktisch keine Figur in diesem Buch, von der wir nicht etwas aus der Vergangenheit oder von aktuellen Problemen erfahren. Und dabei sind die Insassen der psychiatrischen Klinik noch eher die harmloseren Fälle.
Das war mir persönlich leider etwas zu viel des Guten, denn ich hatte schnell das Gefühl, dass in diesem Krimi keine einzige „normale, durchschnittliche“ Person vorkommt, die nicht mit Scheidung, Alkoholismus, alten Schuldgefühlen usw. zu kämpfen hat.
Die beiden Hauptpersonen sind davon nicht ausgenommen: auch Lissie und Luciano wälzen immer wieder ihre privaten Probleme, wodurch sie zwar vielleicht etwas menschlicher, aber nicht immer sehr souverän wirken.

Was den Kriminalfall betrifft: auch hier ist alles sehr komplex und mit allerlei Verstrickungen, Zufällen und geheimnisvollen Sitzungsprotokollen eines Psychiaters versehen.
Da es sehr lange dauert, bis alle Zusammenhänge halbwegs klar sind, liest sich das Buch wirklich fesselnd. Es ist immer etwas Spannung vorhanden, die durch geschickte Wendungen und Überraschungen auch praktisch bis zum Ende besteht.

Am Schluss musste ich allerdings erst einmal die ganzen Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen, damit wirklich alles relativ klar wird. Komplett gelang mir das nicht, es bleiben noch ein paar Kleinigkeiten offen.
Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass am Ende nicht nur der Mord aufgeklärt werden musste, sondern mindestens vier weitere Verbrechen, die alle irgendwie zusammenhängen oder diverse Berührungspunkte aufweisen. Auch das war mir alles etwas zu viel und ich hätte mir weniger Nebenhandlungen gewünscht, die vom eigentlichen Fall ablenken.

Den Schluss bildet ein serientypischer Cliffhanger, der den Leser schon fast dazu zwingt, den nächsten Teil zu lesen. Als Fan von Bücherreihen stört mich das nicht wirklich, andere Leser mögen sich vielleicht ein „runderes“ Ende wünschen.

Fazit:
Ein sehr gut durchdachter, komplexer Krimi, bei dem man immer bestens miträtseln kann. Leider wirkte aber die Handlung manchmal schon etwas überfrachtet, genau wie die allesamt problembeladenen Charaktere.
Besonders für Liebhaber von Meran und Krimis mit Verwirrspielen aber eine klare Leseempfehlung!
Und wenn man dieses Buch gelesen hat, dann wird man wohl auch die Fortsetzung lesen wollen – bei dem Cliffhanger am Ende …

Bewertung:
4pfoten

Gelesene bzw. gehörte Bücher im Oktober 2014

Diesen Monat waren wieder einige tolle Bücher dabei und meine Highlights waren zwei Bücher aus dem Genre „Fantasy“: der 2. Teil der „Ryria“-Reihe und der 1. Teil der „Rabenschatten“-Reihe.
Außerdem hat mich das Buch von Soraya Alekozei sehr beeindruckt: eine wirklich tolle Frau, die erzählt, wie sie fast tödlich verwundet wurde.