Mittenrein ins Leben von Maria Linke – Meine Rezension …

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (8. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548284906
ISBN-13: 978-3548284903

Die Geschichte:
Hilde ist fast 50, als ihr Ex-Schwiegervater stirbt, der gleichzeitig ihr Chef war. Ihr geschiedener Mann übernimmt die Firmengeschäfte und eine seiner ersten Amtshandlungen ist die Entlassung von Hilde!
Nach einer langen, erfolglosen Bewerbungsodyssee zieht Hilde aus der Eifel nach Köln zu einer alten Freundin, um sich in der Großstadt als Putzkraft selbständig zu machen. Anfangs klappt das auch ganz gut, doch sie merkt bald, dass die Belastung doch größer ist als angenommen: Rückenschmerzen plagen sie. Doch dann lernt sie die 39-jährige Antonia kennen, die ungleich schlimmer dran ist: sie leidet an MS und verlässt nur selten ihr Haus.
Beide entdecken das Kochen als gemeinsame Leidenschaft und sie beschließen, einen Supperclub zu gründen. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei von vielen lieben Menschen aus Hildes Leben: eine großartige Truppe, die sich gegenseitig das Leben ein bisschen schöner machen.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt eigentlich eher traurig mit einer Beerdigung. Eine Menge Menschen werden vorgestellt, doch noch kann man sie nicht einordnen, es sind nur Namen …
Dann beginnt Hilde zu erzählen, wie es zu alledem gekommen ist – und schon bald hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen.

Am liebsten würde ich dieses Buch als „liebevoll-kitschiges Gute-Laune-Urlaubsbuch“ bezeichnen, doch das wird der Geschichte nicht wirklich gerecht. Es fügt sich zwar alles nur allzu schön ineinander, doch kitschig ist es trotzdem nicht. Es werden auch viele ernste Themen angesprochen, wie die MS-Erkrankung von Antonia, Drogensucht, Einsamkeit im Alter, die Probleme der Partnersuche im Internet, Arbeitslosigkeit und vieles mehr.

Mit den Charakteren konnte ich mich ganz schnell anfreunden und es sind so viele Sympathieträger darunter, dass ich gar keinen Favoriten benennen könnte. Hilde ist oft etwas zu uneigennützig: ihr wollte ich schon an einigen Stellen ein bisschen in den Allerwertesten treten, damit sie sich auch mal um sich selbst kümmert und nicht nur um ihre Mitmenschen.

Die Story ist sehr komplex aufgebaut und die vielen Charaktere, die so nach und nach auftauchen, spielen fast alle noch eine wichtige Rolle. Früher oder später ist ihr Auftritt gekommen und so fügt sich jedes Puzzleteilchen an seinen Platz. Natürlich kommt da vieles nicht sehr überraschend, aber darum geht es in dieser schön erdachten Geschichte ja auch nicht unbedingt.

Für mich war es jedenfalls eine entspannende, unterhaltsame Lektüre, die ich sehr genossen habe. Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen und war – trotz des schönen Schlusses – ein bisschen traurig, als ich die letzte Seite erreicht hatte.
Da konnten mich auch die am Ende des Buches abgedruckten Rezepte nicht darüber hinwegtrösten, zumal sie für mich als Vegetarier sowieso eher ungeeignet waren! 🙂

Fazit:
Ein Gute-Laune-Buch, bei dem fast „jedes Töpfchen sein Deckelchen findet“.

Bewertung:
5pfoten