IM WALD von Nele Neuhaus – Eine Gastrezension von Tina …

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (14. Oktober 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550080557
ISBN-13: 978-3550080555
Autorin: Nele Neuhaus
Reihe: Band 8 der „Bodenstein – Kirchhoff“-Serie

Tinas Meinung zum Buch:

Inhalt: Mitten in der Nacht brennt ein Wohnwagen ab, in ihm eine männliche Leiche. Als kurz darauf die Mutter des Opfers stirbt, geht die Kripo Hofheim unter der Leitung von Pia Sander zunächst von einer Familientragödie aus. Als weitere Verbrechen geschehen sieht es jedoch so aus als hätten die Taten etwas mit einem Fall aus den 70ern zu tun. Oliver Bodensteins bisher persönlichster Fall.

Die Ermittlungen geraten ins Stocken, die Spuren werden immer vielfältiger und die Kripobeamten sehen den betitelten Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Die Bäume sind metaphorisch gesehen die Bewohner des beschaulichen Taunusdörfchens Ruppertshain. Jeder kennt jeden und jeder – so scheint es zumindest – verschweigt etwas. In erster Linie führt der Fall in Bodensteins Kindheit und reißt längst vergessene Wunden wieder auf. Neben ehemaligen Schulkameraden scheint es fast so als hätte das gesamte Dorf Dreck am Stecken.

Frau Neuhaus hat es spannungstechnisch drauf – keine Frage. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden fehlte mir aber irgendwie das gewisse Etwas. Dem Wust an Personen wird sie mit Hilfe eines Personenregisters Herr und diese Fülle ist auch nicht das eigentliche Problem. Mich störten teilweise eher die Motive der Personen. Auch kam meines Erachtens die Handlung etwas ins Schleppen, weil sich die Ermittler immer mehr verstrickten.

Fazit: Definitiv empfehlenswert, aber nicht ihr bestes Werk.

Zitat: „Ich war früher viel zu naiv und glaubte erst an das Gute im Menschen. Aber hinter freundlichen Fassaden gähnt manchmal ein finsterer Abgrund aus Niedertracht und Selbstsucht.“

Bewertung:
4 Sterne

DIE STILLE VOR DEM TOD von Cody McFadyen – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (26. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785725663
ISBN-13: 978-3785725665
Autor: Cody McFadyen

Die gesamte bisherige „Smoky Barrett“-Reihe:

Die Geschichte:
Nach einigen Jahren Wartezeit ist Smoky Barrett endlich zurück: hochschwanger und als Chefin einer neuen Spezialtruppe. Als in einer eigentlich sehr beschaulichen Wohnsiedlung gleich drei Familien in einer Nacht auf bestialische Weise ermordet werden, ruft man Smoky und ihr Team an die Tatorte. Dort wurde nämlich eine persönliche Botschaft für Smoky hinterlassen, geschrieben mit dem Blut der Toten.
Wird Smoky die schwierigen Ermittlungen durchstehen? Es wird immer deutlicher, dass es ein schier übermächtiger Gegner auf sie abgesehen hat und es dauert auch nicht lange, bis sie in größter Gefahr schwebt …

Meine Meinung:
Wie wohl alle Fans von Cody McFadyen habe ich ungeduldig auf eine Fortsetzung der „Smoky Barrett“-Reihe gewartet. Umso größer war die Freude, als ich das Buch endlich in der Hand halten durfte.
Leider muss ich an dieser Stelle schon sagen, dass die Freude nicht lange anhielt. Schon in den ersten Kapiteln passiert so viel Unglaubwürdiges und der Fall nimmt so monströse Ausmaße an, dass ich eigentlich nur noch den Kopf schütteln konnte. Ok, ein Thriller darf auch mal etwas übertrieben sein, aber wenn man sich beim Lesen nur noch permanent Gedanken drüber macht, wie der Autor dies und jenes am Ende noch irgendwie ein bisschen plausibel erklären will, dann nervt das einfach.
Apropos „nerven“: Smoky ist ja anfangs schwanger und das wurde mir mit allerlei unnötigen Details viel zu sehr thematisiert. Das Thema „Urin“ in allen möglichen Formen wurde bald mindestens so lästig wie Smokys ständige Gedankengänge, an denen uns der Autor verschwenderisch teilhaben lässt. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch seitenweise Träume von Smoky zu lesen. Da hat es mich auch nicht mehr gewundert, dass es darin selten um fallrelevante Dinge geht … der Autor nutzt sie viel mehr, um möglichst eklige Folter- und Mordszenen an den Leser zu bringen. Diese Unsitte zieht sich leider durch das ganze Buch und es wirkte auf mich bald nur noch effektheischend und hat sicher nicht zu spannender Stimmung beigetragen.
Die Spannung fehlte mir ohnehin fast gänzlich, wenn es nicht am Ende einiger Kapitel geschickte Cliffhanger gegeben hätte. In weiten Teilen konnte man das Buch sogar großzügig überfliegen, ohne Wichtiges zu verpassen, denn es wimmelt von Wiederholungen und Szenen, in denen viel zu viel „geschwafelt“ wird. Dazu noch die Traumszenen und einige Zeitungsartikel, die wichtige Ereignisse der Handlung einfach im Nachhinein in Kurzform an den Leser bringen sollen. Das erschien mir alles irgendwie lieblos und nicht gut durchdacht.
Die Ermittlungen kommen allgemein viel zu kurz und wichtige Erkenntnisse werden scheinbar aus dem sprichwörtlichen Hut gezaubert.
Am Ende erhofft man sich natürlich Aufklärung über so vieles, worüber man sich während des Lesens ungläubige Gedanken gemacht hat. Und was bekommt man? Kaum Erhellendes, viele Verschwörungstheorien und so viele offene Fragen, dass klar ist, man müsste den Folgeband lesen, um vielleicht noch mehr zu erfahren. Momentan weiß ich allerdings nicht, ob ich das wirklich will …

Fazit:
Zu viel unnötige Ekelszenen, zu viele Gedanken, Träume und persönliche Unpässlichkeiten von Smoky, zu viele langatmige Passagen, zu viele Übertreibungen – und am Ende zu wenig Aufklärung! Das war leider nichts für mich.

Bewertung:
2pfoten