LOLAS VERRÜCKTE WELT von AMELIE MAHLSTEDT – Meine Rezension …

Broschiert: 222 Seiten
Verlag: Gütersloher Verlagshaus (24. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3579070630
ISBN-13: 978-3579070636
Autorin: Amelie Mahlstedt (Link zu ihrem Blog)

Meine Meinung:
Dieses Buch steht zwar schon seit Langem in meinem Regal, aber erst jetzt fühlte sich der Zeitpunkt richtig an, um es zu lesen. Man sollte da einfach seiner Intuition vertrauen, dann kommt alles im Leben immer zur richtigen Zeit.

Der Titel „Lolas verrückte Welt“ ist auch der Name von Amelies Blog. Hier berichtet sie aus ihrem täglichen Leben mit der inzwischen schon 10-Jährigen.
Wie bereits andere Leser des Buches anmerkten, habe allerdings auch ich den Eindruck, dass es hier gar nicht um Lolas verrückte Welt geht, denn aus deren Sicht ist schließlich alles normal. Es dreht sich viel mehr um die Welt von Amelie, die uns sehr offen und ehrlich berichtet, welche Herausforderungen der Alltag mit einem behinderten Kind bereit hält.
Dies fängt schon bei Begrifflichkeiten an: lange Zeit hatte sie das Wort „behindert“ gar nicht in ihrem Vokabular führen mögen. Bis ihr Menschen begegnet sind, die ihr klargemacht haben, dass dies nicht abwertend sein muss.

Amelie erzählt im Buch von Lolas ersten drei Lebensjahren, angefangen mit ihrer Geburt über den Erhalt der Diagnose bis hin zum Kindergarteneintritt. Wer ein Ratgeberbuch erwartet oder Lola näher kennenlernen möchte, der wird vielleicht enttäuscht sein. Für mich hingegen war es eine sehr hilfreiche und interessante Lektüre, denn Amelie berichtet zwar sehr ausführlich über Lolas Entwicklung, aber im Grunde genommen geht es viel mehr um ihre eigene Entwicklung.
Schonungslos ehrlich dürfen wir daran teilhaben, wie sie in den Tagen nach Lolas Geburt schwankte zwischen Hoffnung, Verleugnung und Verzweiflung. Während ihr Mann nach der sicheren Diagnose erst einmal in ein tiefes Loch stürzte, verbot sich Amelie negative Gedanken und versuchte, sich die Situation beinahe krampfhaft schön zu reden.
Doch wir sind alle nur Menschen und jeder von uns weiß, dass wir oft machtlos sind gegenüber unseren Gedanken. Manchmal schießt einem etwas durch den Kopf, worüber man selbst regelrecht entsetzt ist, wofür man sich schämt und was man am liebsten gleich wieder vergessen würde.
Solche Momente kennt wohl jeder von uns und Amelie hat erst durch ein Gespräch mit einer spanischen Psychologin verstanden, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch negative Gedanken zu haben. Ganz ungeschönt sprach diese Frau Wahrheiten aus, die Amelie sich nicht einmal zu denken erlaubte: niemand wünscht sich ein behindertes Kind. Es ist ok, wenn man damit erst einmal hadert, wenn man enttäuscht und verzweifelt ist ob der nicht erfüllten Erwartungen, die man hatte. Man muss diese Gefühle bewusst zulassen, um sie anschließend verarbeiten und letztendlich loslassen zu können. Erst dann ist man in der Lage, sich auf das besondere Kind und seine speziellen Bedürfnisse einzulassen, es anzunehmen und mit der Situation zurecht zu kommen.

Amelies Denken, Verhalten und ihre Entwicklung konnte ich nur allzu gut nachfühlen, denn ich hätte wohl vieles ganz genauso gemacht an ihrer Stelle. Ihre Erkenntnisse und Fortschritte lassen sich ohne weiteres auf alle möglichen Bereiche des Lebens anwenden. Sie musste beispielsweise erkennen, dass andere Menschen das eigene Ich spiegeln. Ihre eigene Unsicherheit und Zweifel nahm sie im Verhalten ihrer Mitmenschen wahr und verübelte ihnen dies sehr. Sie hatte sehr hohe Erwartungen an die Reaktionen ihrer Umwelt und wurde immer wieder enttäuscht, wenn diese nicht erfüllt wurden.

Bisher habe ich mich noch nie genauer mit der Diagnose „Trisomie 21“ befasst, was dies für die Entwicklung des Kindes bedeutet und welche Fördermöglichkeiten es inzwischen gibt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Berührungsängste mit Menschen habe, die wir als „behindert“ bezeichnen, aber ich bewundere zutiefst alle Leute, die damit gut umgehen können und die sich sogar beruflich damit befassen. Was ich selbst an Amelies Stelle gemacht hätte, kann ich wirklich nicht sagen, aber in meinen Augen hat sie das prima gemeistert. Die vielen Therapien, die Konsequenz und Ausdauer verlangen und ihre Kämpfe dafür, dass Lola möglichst normal aufwachsen darf und nicht unbedingt in speziellen Einrichtungen betreut werden muss (Stichwort Kindergarten) finde ich wirklich bewundernswert.

Mir hat dieses Buch wieder einmal gezeigt, dass es stimmt, dass der Mensch mit seinen Aufgaben wächst und dass wir alle nicht perfekt sind, aber mit Achtsamkeit und Liebe viel erreichen können.

Bewertung:

SUMMER GIRLS von JOBIEN BERKOUWER – Meine Rezension …

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (12. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3328102221
ISBN-13: 978-3328102229
Originaltitel: Zomermeisjes
Autorin: Jobien Berkouwer

Die Geschichte:
Lot van Dijk ist Profilerin und hat sich von Amsterdam aufs Land versetzen lassen. Ihre Vorstellungen von der eher langweiligen Idylle werden schnell zerstört, als nach einem heftigen Sommersturm ein totes Mädchen im Wald gefunden wird. Lot vermutet sofort, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben könnten, was für eher ablehnende Reaktionen im Kollegenkreis sorgt. Noch nicht alle haben sich an das neue Teammitglied gewöhnt und die Vorurteile wiegen schwer. Sie muss sich beweisen und geht voller Tatendrang ans Werk: nur mit überzeugenden Ergebnissen wird sie bei den überwiegend männlichen Kollegen endlich Anerkennung finden.
Ihre Vermutung bestätigt sich bald, denn einige Zeit später taucht die nächste Leiche auf. Werden sie den Täter rechtzeitig aufhalten können oder kann er wieder zuschlagen?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich besonders interessiert, weil die Autorin selbst Profilerin ist, also quasi „aus dem Nähkästchen plaudert“. Ich erwarte mir davon immer besonders authentische Geschichten ohne Logikfehler, bei denen man spürt, dass der Autor wirklich Ahnung von dem hat, über das er schreibt.
Meine Erwartungen wurden bei „Summer Girls“ voll erfüllt, ich bin echt begeistert von diesem Thriller.
Zusätzlich fand ich den Schreibstil absolut gelungen, so locker und immer gut vorstellbar. Niemals langatmig und auch die Dialoge wirken lebendig.

Lot mochte ich gleich ganz gern. Sie ist ehrgeizig, übertreibt es aber nicht mit Alleingängen, so wie viele andere Thrillerprotagonisten. Ok, sie klettert schon nachts auf Bäume mit eher lustigen Folgen oder stört unabsichtlich Dates, aber sie kann auch mit Zwangsurlaub leben und nutzt diesen für einen Kurztrip. Auch ihr Kollege Jaap war mir gleich sympathisch. Ich wünsche mir eigentlich unbedingt eine Fortsetzung des Buches, denn die beiden würden ein schönes Paar abgeben.

Der Fall ist sehr spannend und man wird mit Verdächtigen fast schon überhäuft. Ein fesselnder Thriller, bei dem man prima miträtseln und mitfiebern kann. Und es stellt sich immer wieder heraus, dass die Dinge oft nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.
Besonders gelungen sind auch die Kapitel aus der Vergangenheit des Täters, als dieser noch ein Kind bzw. Jugendlicher war. Man erhält einen Einblick in eine Welt, die kaum vorstellbar, aber leider doch tatsächlich realer ist, als wir wahrhaben möchten. Wir werden sensibilisiert für Zwischentöne, denn sehr selten ist etwas nur gut oder böse.

Kaum zu glauben, dass dies ein Erstlingswerk ist. Diesen Thriller kann ich nur empfehlen, denn für mich stimmte alles. Ich wollte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, ein besseres Qualitätsmerkmal gibt es in diesem Genre kaum!

Bewertung:

EROTISCHE INTELLIGENZ von ANNE HEINTZE – Meine Rezension …

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Integral; Erste Auflage (15. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3778792776
ISBN-13: 978-3778792773
Autorin: Anne Heintze

Meine Meinung:
Dieser Ratgeber richtet sich vor allem an hochsensible oder hochintelligente Menschen, denn diese haben oft auch mit besonderen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich zu kämpfen. Da ich mich zu dieser Gruppe zähle, spreche ich mal von „wir“. Wir sind häufig zu selbstkritisch, können uns nicht richtig fallenlassen, die Gedanken ausschalten, unser Leben einfach genießen. Wir denken zu viel nach, sind zu misstrauisch, kapseln uns manchmal sogar eher ab von unseren Mitmenschen. Wir leiden unter Selbstzweifeln und stellen unsere Bedürfnisse oft hinten an.
Dabei könnten wir unsere besonderen Fähigkeiten doch so wunderbar einsetzen, um ein rundum erfülltes Leben zu führen, nicht nur in sexueller Hinsicht, sondern in allen Bereichen.

Wer von diesem Buch Hilfestellung in Sachen Sex erwartet, der wird vielleicht enttäuscht sein, denn Anne Heintze bietet hier eher ein Gesamtkonzept, das uns ganzheitlich weiterbringen kann. Sinnlichkeit erfahren, seine eigene geschlechtliche Identität anerkennen und schätzen lernen, sich selbst zu lieben … all diese Themen bringen uns mit gezielten Übungen immer näher zum Ziel. Wir können Sexualität und Spiritualität als Einheit erleben, unser Liebesleben kann uns völlig neue Einsichten verschaffen und ist weit entfernt von reiner Triebbefriedigung.

Am Ende des Buches steht noch ein interessanter Abstecher in die tantrischen Lehren an, vor allem auf die Linggammassage, Yonimassage und das Maithuna-Ritual wird hier eingegangen.

Diesen Ratgeber habe ich jetzt im ersten Durchgang einfach mal „nur“ gelesen, ohne die praktischen Übungen (Erstellung von Collagen, etc.) durchzuführen. Ich empfand es als sehr interessant und hilfreich, wodurch der Nutzen mit Praktizierung der Übungen mit Sicherheit noch weit gesteigert werden kann. Auch ohne Partner kann man sich sehr gut mit diesem Buch befassen, denn es zielt in erster Linie darauf ab, dass man mit sich selbst im Reinen ist, was die Grundvoraussetzung für die Erreichung aller möglicher erstrebenswerter Lebensziele ist.
Vor allem für den letzten Teil der Übungen braucht man dann schon einen Partner und zwar einen, der sich genauso bereitwillig mit diesen Themen auseinandersetzen will. Nach meiner Erfahrung wird das Finden eines solchen Mannes der schwerste Teil. 🙂

Das Buch empfehle ich gerne weiter, vor allem an Menschen, die mit ihrer gesamten Lebenssituation noch nicht gänzlich zufrieden sind. Wer einen reinen Ratgeber in sexuellen Dingen erwartet, der könnte enttäuscht werden.

Bewertung:

TODESKLÄNGE von IRIS MUELLER – Meine Rezension …

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (19. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344248698X
ISBN-13: 978-3442486984
Autorin: Iris Mueller

Die Geschichte:
Hauptkommissarin Patrizia Vespa und ihre Kollegin Cristina ermitteln wieder im wunderschönen Süditalien.
Dieses Mal dreht sich alles um Musik, genauer um eine sehr alte Form davon: das Madrigal. Eine Musikkritikerin wird brutal ermordet aufgefunden, mitten auf einer Bühne. Erst kurz zuvor hatte sie ein vernichtendes Urteil über eine Sängerin und deren Gruppe veröffentlicht. Die Ermittler haben zunächst nur diese Spur und sind ansonsten eher ratlos. Als der Sängerin dann auch noch unter mysteriösen Umständen uralte Notenblätter mit einem bisher unbekannten Madrigal zugespielt werden, wird alles noch undurchsichtiger. Ein zweiter Mord legt dann die Vermutung nahe, dass Patrizia es sogar mit einem Serientäter zu tun hat … ob sie ein drittes Verbrechen noch rechtzeitig verhindern kann?

Meine Meinung:
Über das Wiedersehen mit Patrizia, Cristina, Bob, Gabriella, Gianni und den anderen habe ich mich sehr gefreut. Fortsetzungen einer Bücherserie zu lesen, das fühlt sich immer ein bisschen an, wie ein Treffen mit alten Freunden. In diesem Fall kommt noch die wunderschöne Landschaft hinzu, in der das Ganze angesiedelt ist, also könnte man sagen: ein Wiedersehen mit lieben Urlaubsbekanntschaften.
Ich habe mich jedenfalls in der Geschichte gleich wieder sehr wohl gefühlt und habe die atmosphärischen Beschreibungen der Schauplätze sehr genossen. Die Protagonisten sind mir sowieso bereits ans Leserherz gewachsen, aber auch für Neueinsteiger werden die Figuren hinreichend vorgestellt, so dass man kaum merkt, dass man einen zweiten Teil liest.

In diesem Buch dreht sich ja alles um alte bzw. klassische Musik und da bin ich absoluter Laie. Ob das der Grund dafür war, dass es mir stellenweise zu viel wurde, kann ich gar nicht sagen. Ich hatte oft das Gefühl, die Ermittlungen würden sich im Kreis drehen, ein Fortschritt war kaum erkennbar. Mir fiel beim Lesen mal der seltsame Begriff „verschwurbelt“ ein, so empfand ich das an vielen Stellen. Es gibt viele Verhöre, endlos scheinende Diskussionen und Thesen zu Motiv und Täter: ein sehr ausführlicher Ermittlerkrimi.
Über die kleinen Ausflüge in Patrizias Privatleben war ich deshalb umso glücklicher, obwohl auch diese leider etwas zu kurz kamen nach meinem Empfinden. Mehr Zeit mit Gianni und der süßen Leona und ein bisschen weniger musikalisches Fachsimpeln, das wäre für mich die optimale Mischung gewesen.

Aber insgesamt habe ich das Buch wieder sehr genossen. Die sympathischen Figuren, tollen Schauplätze und die spannende Story sorgen auf alle Fälle dafür, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung freue und diesen Krimi gerne weiterempfehle!

Bewertung:

DAS JOSHUA-PROFIL von SEBASTIAN FITZEK – Meine Rezensionen …

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (26. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785725450
ISBN-13: 978-3785725450
Autor: Sebastian Fitzek

Leseprobe (PDF)

Da in wenigen Tagen (Freitag, 30.03.18) die Verfilmung dieses Thrillers im TV läuft, habe ich noch schnell das Buch dazu gelesen, das schon längst in meinem Regal auf seinen Einsatz wartete. Die DVD dazu erscheint übrigens im April, falls jemand den Film verpassen sollte.
Das Besondere an diesem Thriller ist auch, dass der Protagonist Max Rhode ein mäßig erfolgreicher Autor ist, dessen Roman „Blutschule“ in der Geschichte eine wesentliche Rolle spielt. „Blutschule“ gibt es auch tatsächlich als Thriller zu kaufen, denn Sebastian Fitzek hat es unter dem Pseudonym „Max Rhode“ veröffentlicht.

Die Geschichte:
Der Schriftsteller Max Rhode führt mit seiner Frau Kim und Pflegetochter Jola eigentlich ein recht normales Dasein, bis plötzlich sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wird. Alles beginnt mit einem mysteriösen Anruf: ein im Sterben liegender Unbekannter zitiert ihn zu sich auf die Intensivstation. Die letzten Worte des Mannes sind eine Warnung vor einem gewissen Joshua, die Max allerdings so gar nicht einordnen kann.
Während er kurz im Krankenhaus war, wird Jola aus dem Auto verschleppt und mit KO-Tropfen betäubt, die offensichtlich aus Max‘ Besitz stammen, allerdings nur zu Recherchezwecken für eines seiner Bücher.
Die Schwierigkeiten häufen sich und die seltsamen Vorkommnisse finden ihren Höhepunkt, als die Betreuerin des Jugendamtes vor der Tür steht und Jola mitnehmen will, um sie zurück zu ihren drogensüchtigen Eltern zu bringen.
Max kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen: kurzerhand nimmt er Jola einfach mit und flieht mit seinem Auto.
Ein schwerer Autounfall stoppt die Fahrt und Max kommt im Krankenhaus wieder zu sich. Von Jola fehlt jede Spur …

Meine Meinung:
Dieser Thriller lässt einen kaum zu Atem kommen, ich habe das Buch in kürzester Zeit regelrecht verschlungen, weil es durchgehend fesselnd und spannend geschrieben ist.
Zusätzlich gibt es einige humorvolle Szenen, die teilweise dem etwas skurrilen Anwalt von Max zu verdanken sind.
Überhaupt finde ich die Charaktere sehr gelungen und wunderbar beschrieben. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen nicht nur in der Geschichte, sondern oftmals auch bei den Figuren. Man entwickelt Sympathien, wo man sie eigentlich nicht vermutet hätte und alles ist recht vielschichtig und regt auch zum Nachdenken an.

Die Story ist sehr actionreich: viele Verfolgungsjagden, Explosionen, Entführungen und Szenen an besonderen Schauplätzen garantieren absolutes Lesevergnügen. Sebastian Fitzeks gewohnt lebendiger und atmosphärischer Schreibstil sorgt dafür, dass man sich immer alles bestens vorstellen kann.
Überraschende Wendungen gibt es auch zuhauf, so dass man zwar miträtseln kann, aber das wahre Ausmaß des Ganzen wird doch erst am Ende sichtbar.
Ein toll geschriebener, hochspannender Thriller mit tollen Charakteren und sehr viel Action! Kann ich nur empfehlen!

Bewertung:

Auch Daggi hat das Buch gelesen, sogar schon zum zweiten Mal! 🙂 Klickt HIER für ihre Rezension.

KANN DENN SÜNDE LIEBE SEIN von JANET EVANOVICH – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (19. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442485878
ISBN-13: 978-3442485871
Originaltitel: Wicked Charms
Autorin: Janet Evanovich
Teil 3 der „Lizzy Tucker“-Reihe

Meine Meinung:
Nachdem ich zufällig auf einem Supermarkt-Bücherwühltisch auf ein Buch von Janet Evanovich gestoßen bin und mir dieses trotz knallbunten Covers und der Ankündigung eines Liebesromans gekauft und mit extremer Begeisterung verschlungen habe, bin ich ein absoluter Fan dieser Autorin.
So nach und nach wurde meine Sammlung immer größer und bei ihren vielen Bücherreihen kommt man natürlich auch um „Lizzy Tucker“ nicht herum.

Die ersten beiden Bände dieser Reihe fand ich schon grandios, denn es ist einfach eine supergelungene Mischung aus Humor, Liebesgeplänkel, skurrilen Gestalten und absolut liebenswürdigen Charakteren, einer spannenden Story, viel Action und einigen süßen Tierchen. So habe ich mich natürlich sehr über ein Wiedersehen gefreut, aber ich hatte das Buch so schnell durchgelesen, dass ich jetzt schon wieder auf Nachschub warte.

Lizzy Tucker ist Konditorin und arbeitet für Clara in deren kleiner Bäckerei, zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Glo.
Glo ist stets mit ihrem Besen unterwegs und hofft, eines Tages auch auf ihm fliegen zu können. Bisher sind ihre magischen Fähigkeiten allerdings eher beschränkt und sorgen häufig für haarsträubende Ergebnisse. Lizzy ist auch keine ganz normale Frau, denn sie kann magische Gegenstände spüren und damit beispielsweise einen mächtigen Stein von gewöhnlichem Geröll unterscheiden.
Diese Fähigkeit benötigt sie, um mit ihrem Partner Diesel immer mal wieder die Welt zu retten. Denn die bösen Mächte schlafen nie und sind ständig auf der Suche nach einem Weg, die absolute Herrschaft zu erlangen.

So müssen die beiden auch im dritten Teil wieder gefährliche Abenteuer bestehen, um einen sagenhaften Piratenschatz zu finden und einem durchgedrehten Millionär zuvorzukommen, der sich für einen mächtigen Dämon hält.
Das ist die Story in Kurzform, aber sie ist wieder extrem unterhaltsam und durch die wundervoll gezeichneten Charaktere macht es einfach Spaß, mit ihnen auf eine kleine Reise a´la Indiana Jones zu gehen. Funkelnde Diamanten, alte Schiffswracks, unterirdische Welten, Piratenskelette und schießwütige Bösewichte machen jede Seite zu einem Lesevergnügen.
Ein sehr fesselndes Buch, bei dem ich oft lachen musste oder über die Eigenarten der Charaktere schmunzeln. Skurril, durchgeknallt, spannend, niemals kitschig, total liebenswürdig und einfach nur empfehlenswert!

Bewertung:

LASS LOS! ES REICHT – WEGE AUS DER VERBITTERUNG von SIGRID ENGELBRECHT und MICHAEL LINDEN – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 228 Seiten
Verlag: Ecowin; Auflage: 1 (22. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3711001386
ISBN-13: 978-3711001382
Autoren: Sigrid Engelbrecht und Michael Linden

Meine Meinung:
Kein Mensch wird im Laufe seines Lebens von Kränkungen, Herabwürdigungen oder Ungerechtigkeiten gänzlich verschont bleiben. Doch wir alle reagieren sehr individuell auf solche negativen Erfahrungen. Während der eine das Vorkommnis schnell abhakt und vergisst, steigert sich ein anderer immer mehr in die schlechten Gefühle hinein, die das Erlebnis hervorgerufen hat. Es kommt zu einer Verbitterung, die außerdem in verschiedene Grade unterteilt werden kann. Wenn ein Betroffener gar nicht mehr aus dieser Abwärtsspirale der negativen Gedanken herauskommt, kann es sogar so weit kommen, dass Mitmenschen sich von ihm abwenden, weil ein Auskommen mit ihm nicht mehr möglich scheint. Das ganze Leben kann zerstört werden, wenn man keinen Ausweg aus dieser Situation findet.

Die beiden Autoren Sigrid Engelbrecht (Mental- und Wellnesstrainerin) und Prof. Dr. Michael Linden (Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) zeigen in diesem Buch nicht nur Wege aus der Verbitterung auf, sondern erläutern auch sehr anschaulich anhand einiger Beispiele wie es überhaupt dazu kommt.
Warum reagiert ein Mensch so heftig auf etwas, was einem anderen vielleicht nur ein müdes Schulterzucken entlockt? Wieso sind wir in manchen Bereichen anfälliger für Verbitterung als in anderen? Was haben unsere persönlichen Werte und Grundannahmen damit zu tun? Das alles erfahren wir in diesem Ratgeber.
Die Sprache ist leicht verständlich, Fachbegriffe werden sofort entschlüsselt, es liest sich flüssig und regt zum Nachdenken an. Auch einige Übungen, die helfen können, das Erlebte zu verarbeiten, werden gut verständlich erklärt.

Sehr interessant fand ich auch die Erläuterungen zur kollektiven Verbitterung, also bezogen auf ganze Völker, Länder oder ähnliches. Welche Dynamik und welche Kräfte dahinterstecken und was dies alles auslösen kann.

Verbitterung ist ein Thema, das wahrscheinlich jeden von uns betrifft, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Wenn sich die Gedanken immer wieder um das erlebte Unrecht drehen, man einfach nicht loslassen kann und sich immer wieder ausmalt, wie es anders hätte sein können, dann ist es Zeit, dass man diesen Teufelskreis endlich durchbricht und sich wieder dem Hier und Jetzt widmet.
Dieser Ratgeber kann maßgeblich dazu beitragen, dass dieser Schritt gelingt. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung:

SCHWARZE REICHSWEHR von GUNNAR KUNZ – Meine Rezension …

Taschenbuch: 310 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag; Auflage: 2018 (7. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839222575
ISBN-13: 978-3839222577
Autor: Gunnar Kunz
Teil 6 der Reihe mit Gregor und Hendrik Lilienthal und Diana Escher

Die Geschichte:
Berlin ist im Jahr 1927 weit entfernt von Ruhe und Frieden, im Geheimen wird aufgerüstet, die Ordnung immer wieder erschüttert durch Aufstände, Skandale und Revolten. In dieser Zeit muss Kommissar Gregor Lilienthal den öffentlichen Mord an einem zwielichtigen Mann aufklären. Golo Bartels scheint in einige Geschäfte verwickelt gewesen zu sein, die im Zusammenhang mit der Schwarzen Reichswehr und anderen verbotenen Organisationen stehen.
Für Gregor kommt erschwerend hinzu, dass er Bartels persönlich kennt: im Krieg hat er unter diesem Mann an der Front gelitten, denn er war sein Unteroffizier. Durch die Ermittlungen kommen nicht nur viele alte Erinnerungen an diese Zeit zurück, sondern Gregor nimmt auch seine Nachforschungen in einem Mordfall wieder auf, der ihm damals im Krieg übertragen wurde.
Die Befragungen der ehemaligen Kameraden wühlen Gregor nervlich sehr auf, umso wichtiger ist auch diesmal wieder die Unterstützung durch seine Frau Diana und seinen Bruder Hendrik, die ihm fast immer zur Seite stehen.

Meine Meinung:
Dieses ungewöhnliche Ermittlertrio kannte ich vorher leider noch nicht, obwohl dies bereits ihr sechster Fall ist. Trotz fehlender Vorkenntnisse hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, ich würde etwas Wichtiges nicht wissen. Die Charaktere werden wunderbar beschrieben, wirken sehr authentisch und lebendig.
Überhaupt sorgt der atmosphärische Schreibstil von Gunnar Kunz dafür, dass man sich immer mitten im Geschehen fühlt. Die Schauplätze kann man sich sehr gut vorstellen, manchmal schon fast zu anschaulich, wenn man mit Gregor und seinen Kameraden mitten im Kriegsgefecht im nassen Schützengraben steht.
Auf jeder Seite merkt man deutlich, wie viel Recherchearbeit in diesem Krimi steckt. Es wird wirkliches Wissen über diese Zeit vermittelt, was mir extrem gut gefallen hat. Nicht nur über die politischen Verwicklungen, sondern vor allem darüber, wie das gemeine Volk gelebt hat, was Stand der Technik war oder was die Schrecken des Krieges psychisch und physisch mit vielen Menschen gemacht haben.
Ein sehr emotionales Buch, wobei mich besonders die Rückblicke in Gregors Zeit an der Front sehr berührt haben. Erschreckende Szenen, die vor allem wegen ihrer Authentizität schwerer zu ertragen sind, als jeder fiktive Thrillermord es je sein könnte, egal wie grausam und ausgefallen er sein mag.
Der Kriminalfall bzw. die beiden Fälle sind brillant durchdacht und werden sehr spannend und fesselnd erzählt. Immer wieder sorgen Wendungen für Überraschungen und echtes Lesevergnügen.
Das Ende fand ich ebenfalls sehr gelungen und ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung:

DAS KAFF von JAN BÖTTCHER – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 269 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 1 (9. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3351037163
ISBN-13: 978-3351037161
Autor: Jan Böttcher

Die Geschichte:
Michael Schürtz ist als Architekt in Berlin recht erfolgreich, doch ein Job als Bauleiter führt ihn zurück in den Ort, in dem er aufgewachsen ist. Er nennt diesen nur „das Kaff“, alles erscheint ihm zu spießig, klein und irgendwie unter seiner Würde. Doch im Laufe der Zeit nähert er sich den Menschen wieder an, seinen Geschwistern, früheren Gefährten im Fußballverein. Michas Überzeugungen geraten ins Wanken, er ist hin- und hergerissen zwischen Wehmut, Wiedersehensfreude und dem Wunsch, sofort wieder in die Großstadt zu flüchten …

Meine Meinung:
Was Jan Böttcher hier als „Kaff“ beschreibt, das ist ja in meiner Welt schon fast eine Kleinstadt. 😀 Ein eigener Fußballverein, Geschäfte und Lokale, das ist ja riesig gegen das Kaff, in dem ich aufgewachsen bin.

Aber ich konnte die Gedanken des Protagonisten trotzdem gut nachvollziehen, seine Wandlung nachfühlen. Michael ist ein sympathischer Kerl, der die Leute oft mit trockenem Humor und Ironie abblitzen lässt. Zunächst noch voll überzeugt von seiner eigenen Überzeugung und dann doch zusehends immer weicher werdend.

Jan Böttcher schildert die Story in einem Schreibstil, der nicht eintönig und gleichförmig ist, sondern er jongliert manchmal fast spielerisch mit den Worten. Seine Schilderungen der Landschaft und der Menschen lassen lebendige Bilder im Kopf entstehen.
Etwas mehr Humor hätte ich mir noch gewünscht, insgesamt überwogen fast eher die ernsten Töne und die emotionalen Momente. Doch einige Lacher sind schon darunter, unter anderem die „Nuss“.

Ein Roman über einen Mann, der eher unfreiwillig dazu angeregt wird, sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen. Michaels Wertevorstellungen geraten ins Wanken, er orientiert sich neu. Bei diesem Prozess habe ich ihn gern begleitet, das Buch hat mich gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung:

CHÂTEAU MORT von ALEXANDER OETKER – Meine Rezension …

Broschiert: 336 Seiten
Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH (14. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455000762
ISBN-13: 978-3455000764
Autor: Alexander Oetker
Teil 2 der „Luc Verlain„-Reihe nach „Retour“

Meine Meinung:
Heute serviere ich euch einen aufregenden 2018er Château Mort, blutrot, sehr gehaltvoll, tiefes sonniges Aroma, im Abgang stimmig und bestens passend zu den feinen Fleisch- und Fischgerichten der Region Aquitaine.
Als Frankreichfan war ich beim Lesen wieder total in meinem Element, wenngleich der Ort der Handlung nicht im Süden, sondern im Westen liegt. Doch auch die Atlantikküste durfte ich schon einmal bereisen und so konnte ich mir auch hier die Schauplätze sehr lebhaft vorstellen. Bei den ausführlichen Beschreibungen fällt dies aber auch sicher Lesern nicht schwer, die noch nicht selbst vor Ort waren. Der Autor schafft mit seinen Worten eine so lebendige Atmosphäre, dass man die Süße der Trauben fast schmecken kann, die stechende Sonne auf der Haut spürt und die salzige Meerluft des Atlantiks riecht.
Mit der gleichen Sorgfalt charakterisiert er die handelnden Personen, von denen ich bald ein genaues Bild vor Augen hatte – auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes. Kommissar Luc Verlain hat sich vorübergehend aus seinem geliebten Paris in die alte Heimat versetzen lassen, um seinen kranken Vater zu unterstützen. Ihm zur Seite steht bei den Ermittlungen seine Kollegin Anouk, mit der ihn aber weit mehr verbindet als nur der Job. Es sieht ganz danach aus, als hätte sich der Frauenheld Luc tatsächlich ernsthaft verliebt. Auch unter den übrigen Personen finden sich viele Sympathieträger, die es dem Leser leicht machen, gänzlich in die Geschichte einzutauchen und mitzufiebern.

Der aktuelle Fall, den Luc und Anouk zu lösen haben, dreht sich um einen vermeintlichen Giftmord im Rahmen des weltberühmten Marathon du Médoc. Die Veranstaltung ist deshalb so besonders, weil alle Läufer in den wildesten Verkleidungen antreten, weil die Strecke besonders idyllisch gewählt ist und einige Verpflegungsstationen (an denen auch Wein ausgeschenkt wird!) in den Gärten der schönsten Châteaus der Gegend liegen.
Das Opfer ist der sehr beliebte und geachtete Winzer Hubert de Langeville, was die Suche nach einem Motiv nicht gerade erleichtert. In den Fokus der Ermittlungen gerät ausgerechnet Lucs bester Freund Richard, den er schon seit Kindestagen kennt. Die Nachforschungen führen aber bald auch in andere Richtungen, denn immer mehr Geheimnisse aus Huberts Leben werden aufgedeckt und werfen ein neues Licht auf die Geschehnisse.

Wer Wein und alles damit Zusammenhängende liebt, der wird mit diesem Krimi voll auf seine Kosten kommen. Der Autor spart nicht mit Informationen rund um dieses Thema und mir persönlich war es manchmal schon fast etwas zu ausführlich. Aber die Story ist stimmig, es gibt wenig Action, sondern mehr ruhige Ermittlungsarbeit mit vielen Befragungen und Nachforschungen. Das Buch konnte mich von Anfang bis Ende fesseln und der Täter kam für mich zum Schluss zwar überraschend, aber alles passte zusammen.

Ein sehr atmosphärischer Krimi mit viel Flair, einer fesselnden Geschichte und sympathischen Personen. Hinweis: unbedingt zusammen mit einem Glas guten Rotweins genießen!

Bewertung: