Commissario Pavarotti küsst im Schlaf von Elisabeth Florin – Meine Rezension …

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Emons Verlag (7. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954514397
ISBN-13: 978-3954514397

Dieses Buch habe ich Annette alias „Die-Rezensentin“ zu verdanken. Vielen lieben Dank, dass ich das Buch lesen durfte! 🙂

Über die Reihe:
Das vorliegende Buch ist bereits der 2. Band, in dem Commissario Pavarotti ermittelt.
Die komplette Reihe bisher:

Über die Autorin:
Elisabeth Florin ist das Pseudonym einer deutschen Krimiautorin. Ihre bisher erschienenen Romane um Commissario Pavarotti und die deutsche Touristin Lissie von Spiegel spielen in Südtirol. „Commissario Pavarotti trifft keinen Ton“ stand 2013 lange Zeit weit oben auf der offiziellen Bestsellerliste in Südtirol – davon mehrere Monate auf Platz 1.

In ihren Büchern verknüpft Florin nach Einschätzung von Kritikern Sprachwitz, psychologisch ausgearbeitete Handlungen und Spannung gekonnt miteinander. Entsprechend adressieren die Bücher um das außergewöhnliche Ermittlerduo Liebhaber von spannender Unterhaltung mit Schauplatz Südtirol ebenso wie Krimifans insgesamt. Florin wird attestiert, dass ihre „Commissario Pavarotti“-Romane sich deutlich vom üblichen Regionalkrimi abheben.

Elisabeth Florin hat vor (und neben) ihrer Tätigkeit als Autorin als Managerin in der Finanzindustrie gearbeitet. Sie war u.a. Kommunikationschefin einer Großbank und eines großen internationalen Asset Managers sowie Mitglied der Geschäftsleitung einer Ratingagentur. Geboren ist die Autorin in Bayern, sie lebt heute im Taunus bei Frankfurt am Main.

Mehr Infos findet ihr hier: www.elisabethflorin.de

(Amazon)

Der Buchrückentext:
Ein drückend heißer Sommer in Meran. Der Chefingenieur eines italienischen Kreuzfahrtschiffes wird in einer psychiatrischen Klinik ermordet. Bevor Commissario Pavarotti und die Deutsche Lissie den Täter jagen können, müssen sie dem Opfer auf die Spur kommen, denn der Mann lebte unter falschem Namen. Ein Verwirrspiel um Identitäten beginnt – bis sie schließlich den Keim des Bösen in der gemeinsamen Vergangenheit Italiens und Deutschlands entdecken …
Ermittlungen zwischen Meran und Frankfurt – ein raffinierter Kriminalroman, eindringlich erzählt: der Nachfolger des Nummer-eins-Erfolgs in Südtirol!

Die Geschichte:
Commissario Pavarotti wird zu einem Mordschauplatz gerufen: ein Mann wurde erstochen aufgefunden. Befragungen in der psychiatrischen Einrichtung, in der das Opfer freiwillig gelebt hat, bringen die Ermittler nicht wirklich voran. Pavarotti, der auch mit privaten Problemen zu kämpfen hat, sehnt sich die Hilfe seiner Bekannten Lissie herbei. Er lässt sie unter einem Vorwand aus Deutschland kommen.
Da der Tote zuletzt auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet hat, schleicht sich Lissie dort ein – genau wie in die psychiatrische Klinik. Nach und nach wird klar, dass dieser Fall sehr kompliziert ist: der ermordete Mann benutzte eine falsche Identität.
Das ungewöhnliche Ermittlerpaar Luciano und Lissie müssen sehr weit in die Vergangenheit zurück, um das Rätsel zu lösen. Und für Lissie wird es außerdem noch sehr gefährlich …

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Elisabeth Florin gefällt mir sehr gut. Ihre Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft, es ist beinahe ein kleiner Urlaub im Alltag, wenn man gedanklich ins heiße Meran abtaucht.

Die beiden Hauptprotagonisten Luciano Pavarotti und Lissie von Spiegel sind durchaus sympathisch, wenn auch im Umgang miteinander manchmal etwas anstrengend. Es kommt allerdings stellenweise auch zu humorvollen Szenen und Dialogen, die die Situation wieder etwas auflockern.

Eine detaillierte Ausarbeitung der Charaktere (auch mancher Nebenfiguren) ist der Autorin anscheinend sehr wichtig. Es gibt praktisch keine Figur in diesem Buch, von der wir nicht etwas aus der Vergangenheit oder von aktuellen Problemen erfahren. Und dabei sind die Insassen der psychiatrischen Klinik noch eher die harmloseren Fälle.
Das war mir persönlich leider etwas zu viel des Guten, denn ich hatte schnell das Gefühl, dass in diesem Krimi keine einzige „normale, durchschnittliche“ Person vorkommt, die nicht mit Scheidung, Alkoholismus, alten Schuldgefühlen usw. zu kämpfen hat.
Die beiden Hauptpersonen sind davon nicht ausgenommen: auch Lissie und Luciano wälzen immer wieder ihre privaten Probleme, wodurch sie zwar vielleicht etwas menschlicher, aber nicht immer sehr souverän wirken.

Was den Kriminalfall betrifft: auch hier ist alles sehr komplex und mit allerlei Verstrickungen, Zufällen und geheimnisvollen Sitzungsprotokollen eines Psychiaters versehen.
Da es sehr lange dauert, bis alle Zusammenhänge halbwegs klar sind, liest sich das Buch wirklich fesselnd. Es ist immer etwas Spannung vorhanden, die durch geschickte Wendungen und Überraschungen auch praktisch bis zum Ende besteht.

Am Schluss musste ich allerdings erst einmal die ganzen Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen, damit wirklich alles relativ klar wird. Komplett gelang mir das nicht, es bleiben noch ein paar Kleinigkeiten offen.
Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass am Ende nicht nur der Mord aufgeklärt werden musste, sondern mindestens vier weitere Verbrechen, die alle irgendwie zusammenhängen oder diverse Berührungspunkte aufweisen. Auch das war mir alles etwas zu viel und ich hätte mir weniger Nebenhandlungen gewünscht, die vom eigentlichen Fall ablenken.

Den Schluss bildet ein serientypischer Cliffhanger, der den Leser schon fast dazu zwingt, den nächsten Teil zu lesen. Als Fan von Bücherreihen stört mich das nicht wirklich, andere Leser mögen sich vielleicht ein „runderes“ Ende wünschen.

Fazit:
Ein sehr gut durchdachter, komplexer Krimi, bei dem man immer bestens miträtseln kann. Leider wirkte aber die Handlung manchmal schon etwas überfrachtet, genau wie die allesamt problembeladenen Charaktere.
Besonders für Liebhaber von Meran und Krimis mit Verwirrspielen aber eine klare Leseempfehlung!
Und wenn man dieses Buch gelesen hat, dann wird man wohl auch die Fortsetzung lesen wollen – bei dem Cliffhanger am Ende …

Bewertung:
4pfoten