Ich will es doch auch! von Ellen Berg – Meine Rezension …

Taschenbuch: 335 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746630762
ISBN-13: 978-3746630762

Über die Autorin:
Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Ihre bisherigen Romane „Du mich auch. Ein Rache-Roman“, „Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman“, „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“, „Ich koch dich tot. (K)ein Liebesroman“, „Gib’s mir Schatz. (K)ein Fessel-Roman“, „Zur Hölle mit Seniorentellern. (K)ein Rentner-Roman“ und „Ich will es doch auch.(K)ein Beziehungsroman“ liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge.
(Amazon)

Der Buchrückentext:
Frikadelle zum Frühstück!
Charlotte hat einen tollen Job, eine tolle Wohnung, eine tolle Therapeutin – nur leider keinen Kerl. Und das mit 39! Da taucht plötzlich ein Mann mit einem hinreißenden Lächeln auf. Allerdings ist er ausgerechnet – Klempner. Und schon der Name: Uwe, so heißt man doch nicht! Doch mit ihm gibt es Fleischbällchen zum Frühstück, Tanzen im Regen und einfach alles, was Spaß macht. Charlotte ist selig, ihr Umfeld entsetzt. Downdating? Das kann doch nichts werden!

Die Geschichte:
Die Protagonistin Charlotte (39) ist nicht gerade eine einfache Person: erfolgreich als Kardiologin, geplagt von allerlei Phobien, bevormundet von ihren Eltern – und immer noch unverheiratet – rettet sie sich mit strengen Regeln und Ritualen durchs Leben.
Als es in ihrem Büro zu einem Wasserrohrbruch kommt, steht plötzlich Uwe vor ihr: groß, kräftig, ungehobelt – und irgendwie faszinierend.
Ihre Eltern wollen einen standesgemäßen Bräutigam für ihre Tochter, doch was will Charlotte? Lange Zeit weiß sie das selbst nicht so genau, bis sie einen Unfall hat und das Schicksal seinen Lauf nimmt …

Meine Meinung:
Das war bereits das dritte Buch, das ich von Ellen Berg gelesen habe. Verglichen mit „Zur Hölle mit Seniorentellern!“ und „Den lass ich gleich an!“ geht es hier realistischer und kritischer zur Sache. Aber natürlich mit dem gewohnt feinen Humor und liebenswerten Protagonisten, sowie einem Ende, das man einfach lieben muss.
Damit zunächst einmal zu Charlotte: mit ihren vielen Macken und Phobien wirkt sie trotzdem niemals anstrengend, sondern einfach nur liebenswürdig. Ein bisschen kann bestimmt jeder von uns sich auch wiedererkennen in dieser Frau, denn wer ist schon so perfekt wie es die Umwelt von uns erwartet?
Dann taucht Uwe auf und auch ihn schließt man schon nach kurzer Zeit ins Herz. Ein bodenständiger Handwerker, der Charlottes Herz im Sturm erobert. Sein Einfallsreichtum und seine beschützende Art sind einfach toll.
Auch die anderen Figuren in diesem Roman sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern sie tragen erheblich zur Story bei – und auch darunter finden sich noch einige Sympathieträger, mit denen man mitfiebern kann.

Der Schreibstil ist toll zu lesen, keine Schachtelsätze, keine störenden Längen. Dafür viel Humor von der feinsinnigen Art, der dem Leser nicht mit dem Holzhammer aufgedroschen wird. Außerdem hat dieses Buch auch das Potential, uns zum Nachdenken anzuregen. Sind wir so frei von Zwängen, wie wir es gerne wären? Leben wir unser Leben selbstbestimmt – oder versuchen wir die Erwartungen von anderen zu erfüllen? Haben wir Vorurteile, die wir überdenken sollten?

Die Geschichte selbst ist gut durchdacht, kann mit allerlei Überraschungen und Wendungen aufwarten und erhält ein rundes Ende. Spannend und unterhaltsam vom Anfang bis zum Ende!

Fazit:
Ein humorvoller, fesselnder Roman mit liebenswürdigen Protagonisten, der nicht oberflächlich daherkommt, sondern durchaus mit etwas Tiefgang und Denkanstößen aufwarten kann.

Bewertung:
5pfoten