Mörderkind von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Verlag: List Taschenbuch (5. Dezember 2014)
Kriminalroman
Taschenbuch
Broschur
464 Seiten
ISBN-13 9783548612263

Über die Autorin:
Inge Löhnig studierte an der renommierten Münchner Akademie U5 Grafik-Design. Nach einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen Werbeagenturen machte sie sich mit einem Designstudio selbstständig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München.
Zur Autorenseite bei Ullstein oder informiert euch auf www.inge-loehnig.de

Der Buchrückentext:
Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!«

Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.« Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt …

Die Geschichte:
Fionas heile Welt fand vor etwa 19 Jahren ein jähes Ende: sie war erst sieben Jahre alt als ihr Vater Ben wegen Mordes verhaftet und verurteilt wird. Ihre Familie zerbricht an diesem Schicksalsschlag. Obwohl ihr Vater immer seine Unschuld beteuert, muss er eine Strafe von 15 Jahren verbüßen und Fiona und er finden nie mehr zueinander.
Dann steht eines Tages ein Unbekannter vor ihrer Wohnung: er berichtet vom Tod ihres Vaters und dessen letzten Worten. Ben hat den Rettungssanitäter Mats gebeten, Fiona zu finden und ihr auszurichten, dass er kein Mörder war.
Zunächst will sie nichts davon wissen, doch so langsam kommen Zweifel auf und mit der Hilfe ihres neuen Freundes macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Es kommt Unglaubliches zu Tage und es wird gefährlich für die beiden „Hobbyermittler“.

Meine Meinung:

Zunächst zu den Charakteren: diese wirken lebendig und größtenteils glaubwürdig. Nur mit Fionas Verhalten hatte ich manchmal ein paar Problemchen. Sie ist eine sehr zwiespältige Person und handelt nicht immer sehr logisch und nachvollziehbar. Mats dagegen ist ein sympathischer Kerl, der einen guten Gegenpart zu Fiona bildet.

Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wunderbar zu lesen, es kommt nie zu Längen. In der ersten Hälfte des Buches hat mich jedoch der sehr häufige Gebrauch der beiden „schönen“ Wörter „fi*ken“ und „bu*sen“ allmählich gestört. Auch ein paar kleinere Unstimmigkeiten in Bezug auf die Logik sind mir aufgefallen, aber man kann durchaus drüber hinweglesen.

Eigentlich würde ich dieses Buch nicht als „Kriminalroman“ einstufen, es hat viel mehr mit einem Thriller zu tun. Und die Story enthält extrem viele psychologische Hintergründe: es geht um Rache, Schuldgefühle, alte Wunden und Intrigen.
Die Hauptfigur Fiona ist eigentlich ein Fall für den Psychiater: sie hat durch ihre schlimme Kindheit, in der sie als „Mörderkind“ gebrandmarkt war, sehr viele Probleme im Leben. Ihre Gefühle bilden einen wesentlichen Teil des Buches.

Die Geschichte ist gut durchdacht und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. So richtige Hochspannung habe ich beim Lesen zwar nicht empfunden, aber fesselnd war es auf jeden Fall. Auch das Ende fand ich schlüssig und es hat mir gefallen.

Fazit:
Gut zu lesen und durchaus fesselnd – mit einem hohen Anteil an psychisch geschädigten Charakteren.

Bewertung:
4pfoten