Von Herzen von Juliane Käppler – Meine Rezension …

Taschenbuch: 364 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 2 (3. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734741831
ISBN-13: 978-3734741838

Über die Autorin:
Juliane Käppler, Jahrgang 1977, zog aus Liebe zum Rheinland nach Mainz. Die freiberufliche Autorin schreibt für verschiedene Verlage Jugendromane, Contemporary und Humor. Alias Alexa McNight kennt man sie für erotische Romane.
Als Tochter einer Deutschlehrerin und Enkelin eines Geschichtenerzählers wuchs Juliane Käppler mit Literatur und der Liebe zu phantastischen Welten auf. Der Reiz, eigene Märchen zu schreiben, packte sie früh. Schon auf den letzten erlernten Buchstaben des Alphabets türmten sich Wörter.
Es gab keinen besonderen Zeitpunkt, an dem sie beschlossen hat, Schriftstellerin zu werden. Vielmehr glaubt sie nicht, dass die Schreiberei etwas ist, zu dem man sich entschließt, das man erlernen oder aufgeben kann. Für sie ist es weder Hobby noch Alternative, sondern ein Teil ihrer selbst.

Der Buchrückentext:

SPERLING MIT HASE AUF DER JAGD NACH MISS O

EIN HERZ WILL IM TAUSCH EROBERT WERDEN, NICHT GESTOHLEN.
STIEHLST DU ES DOCH, RECHNE DAMIT, DASS DER BESTOHLENE ES SICH WIEDERHOLT UND DABEI MEHR EINFORDERT, ALS DU IHM JE GEBEN WOLLTEST.
DEIN LEBEN VIELLEICHT.

Ein toter Arzt, der zu Lebzeiten bei seinen Patienten so beliebt war wie bei den Frauen seines Herzens – für Natalie Sperling, Kommissarin der 8. Mordkommission von Berlin, sieht das nach einem übersichtlichen Fall aus. Sie hält es für eine Frage der Zeit, bis einer der üblichen Verdächtigen einknickt: die im Stolz verletzte Lebensgefährtin oder eine der beiden in die Schranken verwiesenen Geliebten. Dann aber verliert der Tote mehr als sein Leben und andere Männer werden für seine Verfehlungen zur Rechenschaft gezogen. Unterstützung bei ihrer Suche nach Miss O erhält Natalie nicht nur von ihrem schrulligen Teamkollegen und einem Barkeeper mit Womanizer-Potenzial, sondern auch von Inspektor Harvey – einem Plüschhasen, dessen Gesellschaft so sehr Segen wie Fluch ist.

Die Geschichte:
Die junge Kommissarin Natalie Sperling wird an einen blutigen Tatort gerufen: einem Arzt wurde die Kehle durchgeschnitten. Mordverdächtige – ausnahmslos weiblich – gibt es gleich mehrere: der Tote war kein Kind von Traurigkeit und hatte viele Affären.
Entgegen den ersten Annahmen ziehen sich die Ermittlungen dann doch sehr lange hin und Natalie muss immer mehr Verdächtige ausschließen. Dann gibt es ein weiteres Opfer und der Fall wird noch komplizierter.
Nur gut, dass ihr Inspektor Harvey (ein Plüschhase) stets dabei hilft, die umherschwirrenden Gedanken zu sortieren. Und dann gibt es da ja auch noch Barkeeper Elias, den sie nicht nur für dienstliche Befragungen gerne wiedersehen würde …

Meine Meinung:
Ein schöner lockerer, flüssiger Schreibstil sorgt dafür, dass man kaum merkt, wie man die Seiten umblättert. Mit etwas Umgangssprache und ausführlichen Ortsbeschreibungen erhält die Geschichte auch ein bisschen Lokalkolorit.
Auch etwas Humor fehlt nicht, nicht zuletzt durch Hase „Inspektor Harvey“. Er ist irgendwie Maskottchen und innere Stimme gleichzeitig – und für Natalie ein unersetzlicher Begleiter. Und wesentlich süßer, als wenn sie dauernd schrullige Selbstgespräche führen würde! 🙂

Bleiben wir gleich bei den Charakteristika: Natalie ist eine ganz normale Frau mit Ängsten, Zweifeln und einem Job, der sie ziemlich in Beschlag nimmt. Ich fand sie gleich recht sympathisch und ihre Hasenmarotte (nicht zu verwechseln mit „Hasenkarotte“) ist liebenswert. Ihr Kollege Markus hat es auch nicht leicht: er wohnt noch bei seiner Mutter, die ihn behandelt wie ein kleines Kind. Und dann wäre da noch ein Kollege, der permanent schlechte Laune verbreitet – wer kennt so was nicht?
Juliane Käppler hat glaubwürdige Figuren erschaffen, mit denen man gerne mitfiebert.

Die Story ist anfangs noch verworren, lichtet sich aber bald und wird gegen Ende etwas vorhersehbar für geübte Krimi- und Thrillerleser. Die Ermittlungen werden authentisch geschildert: es werden keine Wunder vollbracht, es gibt keine Übertreibungen oder überzogene Actionszenen. Der Alltag der Polizisten ist eben eher geprägt von Verhören, zeitraubender Laufarbeit und dem Abgleichen von Daten und Fakten.
Man merkt deutlich, dass die Autorin viel Zeit mit ausführlicher Recherche verbracht hat. Trotzdem versucht sie nicht krampfhaft, dem Leser ständig irgendwelche Fachbegriffe oder ähnliches „unterzujubeln“. Das fand ich sehr angenehm.
Auch die Auflösung wirkte schlüssig, auch wenn sie ein bisschen schnell abgehandelt wurde. Aber da man auf eine Fortsetzung hoffen darf, ist das etwas offene Ende vollkommen ok für mich als Fan von Bücherreihen!

Fazit:
Eine glaubwürdige Story, sympathische Ermittler und ein frecher Hase machen dieses Krimidebüt zu einem sehr unterhaltsamen Lesevergnügen. Leider ein bisschen zu vorhersehbar, deshalb insgesamt 4,5 Sterne – und eine Leseempfehlung für alle Krimifans!

Bewertung:
4,5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 35 ab.