Die letzte Zeugin von Glenn Meade – Meine Rezension …

Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2015 (16. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 340417190X
ISBN-13: 978-3404171903
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Originaltitel: The Last Witness

Der Buchrückentext:
Carla Lane wurde die Kindheit gestohlen. Mit ihrer Familie ist sie in einem bosnischen Gefangenenlager untergebracht – und als dort ein grauenvolles Massaker geschieht, ist Carla die einzige Überlebende.

Zwanzig Jahre später begibt sie sich auf die Jagd: Sie will ihren verschollenen Bruder finden. Und die Bestien, die ihr Leben zerstört haben. Doch die sind ihrerseits fest entschlossen, die einzige Zeugin für immer zum Schweigen zu bringen …

Die Geschichte:
Carla Lane ist eine sehr glückliche Frau: verheiratet mit einem wundervollen Mann und seit Kurzem schwanger. Doch dann bricht ihre heile Welt jäh auseinander und nichts wird je wieder so sein wie vorher. Sie erfährt von ihrer Großmutter, bei der sie aufwuchs, dass ihre Eltern nicht – wie immer behauptet – bei einem Unfall ums Leben kamen, sondern dass die ganze Familie Opfer eines schrecklichen Krieges wurden. Im jugoslawischen Bürgerkrieg erlebte Carla die Hölle und hat aufgrund ihres schweren Traumas die Ereignisse komplett verdrängt.
Erst zwanzig Jahre später versucht sie mit Hilfe eines Psychologen, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Der alte vergessene Hass gegen ihre Peiniger flammt wieder auf und sie schwört Rache. Außerdem will sie ihren verschollenen Bruder finden, von dem sie denkt, er könnte ebenfalls überlebt haben.
Doch die Kriegsverbrecher von damals leben versteckt und haben weiterhin ungeheure Macht: sie verfolgen ihrerseits Carla, doch sie sind ihr dabei immer einen Schritt voraus. Eine unbarmherzige Jagd beginnt …

Meine Meinung:
Glenn Meades Bücher liebe ich immer sehr, denn er verknüpft oft authentische Ereignisse mit einer fiktiven Story. So auch hier bei „Die letzte Zeugin“: es geht um den unglaublich grausamen Bürgerkrieg in Jugoslawien, auch „Balkankonflikt“ genannt, der erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts für weit mehr als 100.000 Menschen den Tod bedeutete. Unvorstellbare Gräueltaten waren an der Tagesordnung und unzählige Menschen versuchten zu fliehen.

Der Autor hat viele Eckdaten einer realen Geschichte in sein Buch einfließen lassen: Carlas Erlebnisse basieren auf den Erzählungen einer Frau, die wirklich Ähnliches erlebt hat.
Das macht diesen Thriller schon grundsätzlich fesselnd und lässt alles in einem sehr düsteren Licht erscheinen. Doch auch die fiktive Story sorgt noch zusätzlich für Spannung und kann mit vielen Überraschungen und Wendungen aufwarten.

Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben und Glenn Meade hat es vortrefflich geschafft, den inneren Konflikt zwischen Gut und Böse bei einigen Figuren sehr glaubwürdig darzustellen.
Carlas Verhalten konnte ich zwar nicht immer nachvollziehen, aber insgesamt war sie schon eine recht sympathische Protagonistin.

Bisher habe ich Glenn Meades Bücher immer als gekürzte Hörbücher genossen und auch bei diesem Thriller hatte ich das Gefühl, dass man wenige Passagen noch etwas hätte straffen können. Aber Langeweile kommt trotzdem garantiert nicht auf, eher im Gegenteil. Die Spannung hält sich auf einem sehr hohen Niveau.
Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen, denn wir dürfen noch einen kleinen Blick in die Zukunft werfen und so was mag ich total gerne.

Fazit:
Der erschreckende, reale Hintergrund sorgt alleine schon für Gänsehaut, hinzu kommt noch eine toll durchdachte fiktive Story … hat mir bestens gefallen. Für Leute mit starken Nerven auf jeden Fall empfehlenswert!

Bewertung:
4,5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 54 ab.