Halbe Miete von Nadja Quint – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: btb Verlag (14. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442749182
ISBN-13: 978-3442749188

Die Geschichte:
Lilo Gondorf ist stolze Besitzerin zweier 5-Sterne-Ferienbungalows auf Rügen. Ihre Tochter Verena ist Kriminalkommissarin und muss ihrer Mutter leider plötzlich einen dienstlichen Besuch abstatten: einer ihrer Gäste wurde anscheinend bei einem Spaziergang entführt und ist seitdem spurlos verschwunden.
Sofort erwacht in Lilo der alte Spürsinn, auch sie war früher einmal Polizistin. Zusammen mit der blinden Ehefrau des Vermissten begibt sie sich auf die Suche nach möglichen Verdächtigen.
Ob vielleicht das frühere Berufsleben des Rentners als Notar etwas damit zu tun hat? Und warum fordert niemand ein Lösegeld?

Meine Meinung:
Zu Beginn möchte ich auf jeden Fall erst einmal die Aufmachung des Buches lobend erwähnen. Mir gefiel das schön gestaltete Cover sofort sehr gut und das tolle Design setzt sich im Inneren des Umschlags fort: dort findet man vorne einen Steckbrief von Lilo. Am Ende des Buches ist noch ein kurzes Interview mit ihr abgedruckt und vor Beginn der Geschichte gibt es eine Detailkarte von Rügen, auf der die Schauplätze schön ersichtlich sind.

Dann gleich zu den Protagonisten: Lilo hat es leider nicht ganz geschafft, mein Leserherz komplett zu erobern. Sie kam für mich manchmal zu sehr wie die typische neugierige Nachbarin rüber, die sich gern in anderer Leute Privatsphäre mischt. Vielleicht entstand dieser Eindruck aber auch dadurch, dass ständig so viele hausfrauliche Tätigkeiten erwähnt wurden, wie Putzen, Gartenarbeit, etc. Wie eine ernstzunehmende Ermittlerin wirkte sie jedenfalls nicht auf mich.
Ihr Nachbar Oskar hat einen ziemlich großen Bier-Spleen, aber ansonsten mochte ich ihn ganz gern. Lilos Tochter blieb mir etwas fremd, sie nimmt auch keine so große Rolle ein in der Handlung.
Die anderen Figuren wirkten auch recht lebendig und authentisch. Ebenso wie die sehr schön geschilderten Schauplätze. Die Landschaftsbeschreibungen machten schon große Lust auf Urlaub am Meer.

Die Aufklärung des Falles zog sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge. Es wurden zwar schon falsche Spuren gelegt und am Ende gab es noch einige Überraschungen, aber die Story empfand ich leider als immer unglaubwürdiger. Die Lösung des Rätsels war zwar gut ausgedacht, aber der Weg bis zur Aufklärung wirkte manchmal etwas holprig und konstruiert. Wirkliche Spannung habe ich leider an keiner Stelle empfunden.

Das Buch ist eine leichte Zwischendurch-Lektüre und auch für Leute prima geeignet, die sonst eher einen Bogen um typische Krimis machen. Wirklich blutige, schlimme Szenen bleiben größtenteils aus, so dass auch Zartbesaitete nicht um ihre Nerven fürchten müssen. 🙂

Fazit:
Ein eher ruhiger Krimi mit etwas viel „Drumherum“. Leicht zu lesen und bestens geeignet für Urlaubshungrige.

Bewertung:
3,5pfoten