Blood on Snow von Jo Nesbo – Meine Rezension …

Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Harvill Secker (9. April 2015)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 1846559928
ISBN-13: 978-1846559921

Die Geschichte:
Olav könnte man grob als „Auftragskiller mit Herz“ bezeichnen und so erklärt sich auch schnell, dass er ein großes Problem damit hat, seinen neuesten Job zu erfüllen. Er soll die hübsche Gattin seines Chefs aus dem Weg räumen. Doch je länger er die Frau observiert, um den idealen Zeitpunkt für den Mord festzulegen, desto größer werden seine Skrupel. Er kann sie nicht töten, doch das könnte sein eigenes Todesurteil bedeuten …

Meine Meinung:
Es handelt sich ja hierbei „nur“ um eine Kurzgeschichte und für solche gelten etwas andere Maßstäbe. Es kommt selten vor, dass ich mich überhaupt darauf einlasse, da ich nicht so wirklich ein Fan davon bin. Hier war es für mich anfangs nicht erkennbar, da ich nicht auf die Seitenzahl geachtet hatte – und da der Kaufpreis auch eher ein „normales“ Buch erwarten ließ.

Olav wirkte – trotz seiner Tätigkeit als Auftragskiller – sehr schnell sympathisch auf mich. Immer wieder erfahren wir Details aus seiner unschönen Kindheit mit einem gewalttätigen Vater, außerdem leidet er unter Dyslexie. Dies ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen gelesene Texte ganz anders verstehen als sie eigentlich gemeint sind.
Er ist ein wirklich interessanter Protagonist, der so viele widersprüchliche Eigenschaften in sich vereint: einerseits ein kaltblütiger Killer, andererseits sorgt er sich um die hinterbliebenen Familien seiner „Ziele“.

Die Story entwickelt sich eher gemächlich, so dass ich mich schon über mangelnde Spannung beklagt hatte, doch zum Ende hin wird es actionreich – und auch reichlich blutig.
Das gesamte Buch könnte ich mir super als Verfilmung vorstellen, bei der sich Tarantino bestens als Regisseur eignen würde. Manche Szenen sind schon fast zum Lachen, wenn es dabei nicht so grausig zur Sache ginge. An anderen Stellen kann man die Story dagegen schon fast als tragisch-poetisch bezeichnen.
Zum Schluss durfte ich mich dann noch über einige gelungene Wendungen freuen und über ein überraschendes Ende. Das hat mich über den eher weniger spannenden Anfang hinweggetröstet und mich letztlich doch noch von diesem Buch überzeugen können.

Fazit:
Als Kurzgeschichte hätte es eigentlich schon fast 5 Sterne verdient, aber für meinen Geschmack stimmt hier das Preis-/Leistungsverhältnis nicht ganz.

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 26 ab.