Damenopfer von Helmut Barz – Meine Rezension …

Taschenbuch: 408 Seiten
Verlag: Sutton Verlag GmbH; Auflage: 1 (23. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954004518
ISBN-13: 978-3954004515

Die komplette Reihe bisher:

Über den Autor:
Helmut Barz wurde in Braunschweig geboren und lebt in Offenbach am Main. Nach einem Studium der Theaterwissenschaften und -regie arbeitet er als freier Autor, Regisseur und Texter in der Werbung und Unternehmenskommunikation. (Autorenseite von Sutton)

Mehr von und über Helmut Barz und die „Katharina Klein“-Reihe gibt es auch hier:
http://www.sonderermittlungseinheit.de.

Die Geschichte:
Die Sonderermittlungseinheit soll in sehr feierlichem Rahmen ihr neues Gebäude beziehen. Doch dann erschießt sich plötzlich der Justizminister Jan-Ole Vogel vor versammelter Mannschaft während seiner Rede. Wieso?
Das dürfen Katharina und ihr neues Team gleich einmal herausfinden, denn sie erhalten vom Innenminister die Order, den Selbstmord Vogels aufzuklären. Während der Ermittlungen stolpern sie über allerhand Schachspiele – und pikanterweise trug der Tote auch einen Frauenslip mit einer aufgestickten Dame. Was wollte Vogel ihnen damit posthum mitteilen?
Katharina und Andreas werden erheblich bei ihren Nachforschungen behindert, da ein Unbekannter ständig geheime Informationen aus ihrer Vergangenheit an die Presse weiterleitet. Außerdem verschwinden immer wieder wichtige Beweismittel aus der Villa der Sonderermittlungseinheit – ob sie wohl einen Maulwurf in ihrer Mitte haben?

Meine Meinung:
Als großer Fan der „Katharina Klein“ – Reihe musste ich natürlich auch den vierten Band unbedingt lesen. Da die Geschichten allerdings immer sehr komplex sind, muss ich zugeben, dass ich mich zunächst leider nicht mehr an Details der letzten Bände erinnern konnte. Doch Helmut Barz hat sehr geschickt grobe Eckdaten aus der Vergangenheit mit in die aktuelle Story eingeflochten, so dass ich beim Lesen permanent „Aha“-Momente erlebte und die Erinnerungen wieder auflebten.
Man kann das Buch durchaus separat lesen, aber grundsätzlich würde ich schon empfehlen, die Reihe von Beginn an zu genießen – es lohnt sich! 🙂

Was man bei dieser Reihe beachten sollte: es geht actionreich und nicht immer sehr realitätsnah zur Sache. Der Autor arbeitet bewusst mit Übertreibungen und parodiert gerne klassische Krimis. Das sorgt für eine Extraportion Ironie und Humor, die mir immer sehr gefällt.
Wobei ich sagen muss, dass sich „Damenopfer“ meiner Meinung nach etwas von den Vorgängerbüchern unterscheidet: hier bewegt sich die Geschichte schon eher im vorstellbaren Bereich und Szenen a´la MacGyver oder James Bond bleiben fast gänzlich aus. Trotzdem kommen die humorvollen Szenen nicht zu kurz, das beginnt schon in den Kapitelüberschriften.

Katharina und Andreas und praktisch alle Mitglieder der „Sonderermittlungseinheit“ sind ein wirklich sympathischer Haufen. Alle Figuren haben so ihre kleinen (oder größeren) Macken, die sie menschlich und liebenswert machen: von der Ärztin, der beim Anblick von kranken Menschen schlecht wird bis zum ständig Obst essenden Polizist, der gleichzeitig Geistlicher ist und von allen nur „Bruder Rapunzel“ gerufen wird.
Für Neuleser der Reihe mögen einige Charaktere etwas farblos bleiben, da sie im Buch nur eine untergeordnete Rolle spielen, die Stammleser kennen alle Teammitglieder bereits aus den früheren Abenteuern. Man könnte fast behaupten, der Autor hätte quasi ein „Best of“ der Figuren aus der Vergangenheit in seiner Sonderermittlungseinheit vereint. 🙂

Die Story ist gewohnt komplex und kann mit allerlei Überraschungen und Wendungen überzeugen. Die titelgebenden „Schlagzeilen“ ziehen sich wie ein roter Faden durchs Buch und am Ende wird uns auch die Bedeutung des „Damenopfers“ klar.
Die privaten Verwicklungen von Katharina und Andreas bzw. die Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit nimmt nicht zu viel Raum ein, was es auch Neueinsteigern leicht machen dürfte, nie den Überblick zu verlieren.
Moderne Ermittlungsmethoden mit vielen technischen Spielereien prägen die Arbeit der Sonderermittlungseinheit, aber oft genug bewegen sich Katharina und Andreas auch wieder – wie gewohnt – abseits des offiziellen Dienstweges.

Auch der vierte Fall von Katharina Klein konnte mich wieder voll überzeugen. Das Lesen hat wirklich Spaß gemacht und es wurden auch noch einige offene Fragen aus dem letzten Buch beantwortet.

Fazit:
Ein komplexer Krimi mit sympathischen Ermittlern und einer bestens durchdachten Story. Hat mich super unterhalten!

Bewertung:
5pfoten