Liebe mit zwei Unbekannten von Antoine Laurain – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Atlantik (14. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455600174
ISBN-13: 978-3455600179
Originaltitel: La femme au carnet rouge
Übersetzerin: Claudia Kalscheuer
Autor: Antoine Laurain

Die Geschichte:
Der Buchhändler Laurent findet eines Morgens eine lila Handtasche, die verlassen auf einer Abfalltonne steht. Ein kurzer Blick zeigt, dass sich noch sehr viele persönliche Gegenstände der Besitzerin darin befinden und er vermutet sofort einen Raub. Um die Tasche vor dem Müllwagen zu retten, nimmt er sie mit nach Hause, nachdem sein Versuch, seinen Fund beim Polizeirevier abzugeben, fehlgeschlagen ist. Ehrfürchtig bringt er den gesamten Inhalt ans Licht und beschließt, die Besitzerin selbst ausfindig zu machen. Die Anhaltspunkte sind dürftig … in einem signierten Buch findet er nur ihren Namen: Laure.
Immer mehr versteigt er sich in die Idee, diese Frau unbedingt finden zu müssen. Mit Hilfe eines Notizbuches lernt er sie immer mehr kennen, ihre geheimsten Gedanken, Ängste und Träume. Ob ihn die Hinweise zu ihr führen werden?

Meine Meinung:
Eigentlich bin ich ja nicht gerade ein Fan von Liebesromanen, aber dieses Buch hat trotzdem mein Interesse geweckt: die bisherigen Leserstimmen sprechen von einem unkitischigen, typisch französischen Roman – und die Bestsellerliste des SPIEGEL hat es auch erklommen.

Belohnt wurde meine Neugier mit einer wunderschönen, einfallsreichen Story, die ich in einem Rutsch durchgelesen habe.
Man trifft fast ausschließlich auf sympathische, liebenswürdige Charaktere, die mir sehr gut gefallen haben. Allen voran natürlich Laurent, mit dem wir die meiste Zeit verbringen. Aber auch dessen forsche Teenie-Tochter fand ich sehr authentisch und unterhaltsam. Laure ist über weite Strecken leider nicht so präsent, Genaueres werde ich aber hier noch nicht verraten.

Antoine Laurain hat eine fesselnde Geschichte zu Papier gebracht, die mit einigen Überraschungen aufwartet. Eigentlich würde ich es eher als Schicksalsstory und nicht als Liebesroman bezeichnen. Eine gewisse romantische Atmosphäre liegt zwar über den Ereignissen, aber es wird wirklich niemals kitschig und außerdem ist hier eher der Weg das Ziel, also die Suche nach Laure.

Dass sich das Ganze in Frankreich abspielt, ist schon häufig spürbar, aber nicht so präsent, wie ich erwartet hatte. Der Autor hält sich nicht mit sehr langen Beschreibungen der Schauplätze auf, was aber in diesem Fall auch nicht wirklich gefehlt hat. Es wirkte trotzdem alles sehr lebendig und stimmungsvoll.

Fazit:
Ein Gute-Laune-Buch, das wirklich Spaß macht und mit fast durchwegs sympathischen Charakteren punkten kann! Genießt es mit einem guten Glas Wein und freut euch auf eine Schicksalsstory der besonderen Art.

Bewertung:
4,5pfoten