Bretonischer Stolz von Jean-Luc Bannalec – Meine Rezension …

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (17. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048139
ISBN-13: 978-3462048131
Autor: Jean-Luc Bannalec

Die bisherigen Bücher der Reihe:

Die Geschichte:
Alles beginnt mit einem Toten auf einem Parkplatz, der bis zum Eintreffen der Polizei wieder spurlos verschwunden ist. Die einzige Zeugin ist eine alte, etwas wunderliche Frau, der nicht jeder Glauben schenken will. Doch dann taucht etwas später (noch) eine Leiche auf: schlimm zugerichtet und in den Bergen abgestürzt.
Kommissar Dupin glaubt der Zeugin und er findet sogar bald Parallelen zwischen den beiden Fällen. Als dann allerdings verschiedene Spuren nicht nur in die Druidenszene führen, sondern auch noch Dudelsackfans, Sandräuber, Keltenbrüder und Austernzüchter eine Rolle spielen, wird die Sache immer wunderlicher. Da fehlt es Dupin gerade noch, dass er außerdem mal wieder Ärger mit seinem Vorgesetzten bekommt.

Meine Meinung:
Dupin und sein Team mag ich sehr gerne, deshalb habe ich schon einige Teile der Reihe gelesen bzw. als durchaus gelungene Verfilmung im TV genossen. So war ich natürlich auch auf den neuen Fall sehr gespannt …

Wer die Reihe kennt, weiß, dass Infos über Land und Leute nicht zu kurz kommen: eben richtige Regionalkrimis. Das ist für mich als Frankreichfan auch ein wichtiger Grund, warum ich die Bücher so mag.
In diesem Band kam es mir allerdings stellenweise so vor, als wäre der Autor ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Es waren unglaublich viele Infos über alle möglichen Themen, die man liest und eigentlich auch gleich wieder vergisst. Natürlich waren auch ein paar interessante Erklärungen darunter, wie zum Beispiel über die Austernzucht, die auch länger im Gedächtnis bleiben.
Die Häufung der Lobeshymnen auf die Bretonen und ihre Erfindungen und Errungenschaften habe ich auf den Buchtitel zurückgeführt: hier sollte wohl der „bretonische Stolz“ gerechtfertigt werden. Das ist zwar eindrucksvoll gelungen, aber es lenkte doch manchmal von der Krimihandlung ab, so dass insgesamt wenig Spannung aufkam.

Der Fall an sich präsentiert sich zunächst sehr verworren und mit unzähligen möglichen Motiven und Spuren. Ab einem bestimmten Punkt (und etwas zu früh) war die Lösung allerdings leicht vorhersehbar, doch trotzdem hat es der Autor geschafft, mich am Ende noch mit etwas anderem zu überraschen. Aber ich verrate hier natürlich nichts. 🙂

Die Charaktere waren mir ja schon aus früheren Büchern bekannt und es gibt unter ihnen einige sehr sympathische Leute: Dupin natürlich, aber auch seine Freundin, einige seiner Mitarbeiter und die alte Dame, die als wichtige Zeugin eine größere Rolle spielt. Auch der Präfekt, mit dem sich Dupin gerne anlegt, bekommt wieder seine Auftritte – und man kann ihn wirklich leidenschaftlich hassen.

Fazit:
Es war wieder ein Vergnügen, das Buch zu lesen. Allerdings waren mir diesmal die Nebeninformationen einfach zu umfangreich. Die schönen Landschaftsbeschreibungen hingegen habe ich wieder sehr genossen: ein kleiner Urlaub im Alltag! 🙂

Bewertung:
3,5pfoten