Auentod von Maxim Leo – Meine Rezension …

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (10. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048295
ISBN-13: 978-3462048292
Autor: Maxim Leo

LESEPROBE

Der erste Teil der Reihe:

Die Geschichte:
Im zweiten Teil der Krimireihe hat Kommissar Daniel Voss gerade angefangen, sich wohl zu fühlen in seinem neuen Leben. Mit Maja führt er inzwischen eine zwar eher heimliche, aber glückliche Beziehung, in seinem Job ist er zum Chef der Mordkommission aufgestiegen. Alles könnte so perfekt sein, doch dann wird Maja in ihrem Heimatland Polen plötzlich entführt. Voss ermittelt – und zwar legal und teilweise auch illegal, denn in Polen hat er keinerlei Befugnisse.
Ein toter Softwareentwickler in Bad Freienwalde lenkt Voss dann etwas von seiner Suche nach Maja ab: war sein Sturz von einem Baugerüst nur ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Und welche Rolle spielt Maja? Daniel deckt immer mehr Geheimnisse aus deren Vergangenheit auf, die ihn in arge Zweifel stürzen: kennt er Maja überhaupt und kann es sein, dass sie möglicherweise gar nicht wirklich entführt wurde?

Meine Meinung:
Schon der Vorgängerband „Waidmannstod“ hat mir sehr gut gefallen, doch mit „Auentod“ hat mich Maxim Leo vollends überzeugt: das ist einer meiner absoluten Lieblingskrimis 2015!

Daniel Voss ist ein liebenswürdiger Protagonist, der in hohem Maße authentisch und lebendig wirkt. Seine ironische, etwas menschenscheue Art, mit der er seinen Kollegen begegnet, finde ich total sympathisch. Er liebt die Natur und ist gerne alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen.
Auch einige andere Charaktere, wie beispielsweise Daniels Mitarbeiter Neumann, Frau Kaminski von der Spurensicherung, Maja oder Zydan habe ich schnell ins Herz geschlossen. Es gibt ungewöhnlich viele Menschen in dieser Geschichte, die unerwartet Gutes tun und das hat mir sehr gut gefallen.

Der Autor schafft es, schon auf den ersten Seiten Spannung aufzubauen und diese durchgehend auf einem konstant hohen Level zu halten. Und das trotz vieler Exkursionen in die Natur und die Tier- und vor allem Vogelwelt der Umgebung. Wunderschöne, lebendige Beschreibungen der Landschaft und Schauplätze machen richtig Lust darauf, die Gegend einmal selbst zu erkunden. Einige interessante historische Hintergründe bringen dem Leser außerdem die Geschichte des Grenzlandes zwischen Deutschland und Polen nebenbei etwas näher.

Die bestens durchdachte Story hat alles, was ein guter Krimi braucht: undurchsichtige Verdächtige, falsche Spuren, ein bisschen Action und viele Überraschungen. Und Maxim Leo benötigt keine unnötig blutigen Szenen und Dutzende von Leichen, um eine fesselnde Atmosphäre zu erzeugen. Das Ende ist auch absolut stimmig und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.

Besonders toll fand ich auch, dass es einige Szenen gab, die mich zum Lachen brachten: gut portionierter Humor an den richtigen Stellen. So wurde die Story manchmal etwas aufgelockert und wirkte nicht zu ernst.
Etwas Aufheiterung hätte auch Hauptfigur Voss oft vertragen können, denn Maxim Leo lässt ihn in diesem Buch schwere Glaubensprüfungen bestehen. Seine innere Zerrissenheit und seine Zweifel wirken sehr glaubwürdig – und seine Gratwanderung zwischen Legalität und Liebe machte ihn für mich noch liebenswürdiger.

Fazit:
Einer der besten Krimis 2015: spannend, intelligent durchdacht, menschlich und mit so vielen wunderschönen Naturimpressionen. Hat mir super gefallen!

Bewertung:
5pfotenplus