DER TOTE AM GLETSCHER von Lenz Koppelstätter – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (17. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462047280
ISBN-13: 978-3462047288
Autor: Lenz Koppelstätter

LESEPROBE

Die Geschichte:
Commissario Grauner ist morgens Landwirt und danach löst er komplizierte Kriminalfälle mit seinem italienischen Kollegen Saltapepe, der sich noch nicht so wirklich mit den Eigenarten Südtirols abgefunden hat.
Oben auf dem Gletscher findet der Pistenraupenfahrer Toni eine männliche Leiche. Es handelt sich um einen Einsiedler, der abseits der Zivilisation in einer Höhle gehaust hat. Getötet wurde er mit einem Pfeil und Grauner wundert sich über die vielen Parallelen, die seinen aktuellen Fall mit der weltberühmten Gletscherleiche Ötzi verbinden, die tatsächlich auch noch fast an der gleichen Stelle gefunden wurde.
Der Bürgermeister des Ortes zeigt sich nicht sehr erfreut über die Ermittlungen, denn das könnte seine Touristen vertreiben. Auch die Bevölkerung ist zunächst nicht sehr auskunftsfreudig, obwohl es an Verdächtigen nicht gerade mangelt.

Meine Meinung:
Dieses Buch macht Lust auf Urlaub in Südtirol, nicht unbedingt mit Leiche, aber gern in der beschriebenen Gegend. Lenz Koppelstätter versteht es ausgezeichnet, eine lebendige Atmosphäre herzustellen, die den Leser direkt in den Bann zieht. Und das ohne große Action und oder allzu blutige Szenen.
Es geht eher beschaulich zu, trotzdem kann man sich über fehlende Spannung nicht beklagen. Der Fall ist nämlich sehr komplex und falsche Spuren sorgen für Verwirrung und einige Überraschungen. Sehr geschickt wechselt auch manchmal die Perspektive, was zusätzlich für Abwechslung und fesselnde Stimmung sorgt.

Die Figuren werden sehr gut charakterisiert und vor allem Grauner habe ich sehr schnell ins Leserherz geschlossen. Hoffentlich wird es bald eine Fortsetzung geben, in der noch mehr über seine geheimnisvolle Vergangenheit enthüllt wird. Er hat wohl ganz Schreckliches erlebt, was ihn heute noch in Form von Panikattacken heimsucht. Trotzdem wirkt er nie wie einer dieser tragischen Ermittlertypen, die in Depressionen versinken und dem großen Weltschmerz frönen.
Er hat eine tolle Familie und genießt vor allem auch seine Zeit mit den Tieren und seiner geliebten Musik von Mahler.

Dieser Krimi vermittelt nebenbei auch etwas Bildung: man lernt vieles über Südtirol, die Geschichte und die Eigenarten dieser Region und ihrer Bewohner. Vor allem auch über die mysteriöse Gletscherleiche Ötzi wird viel erzählt. Durch Saltapepe erfährt man auch ein bisschen etwas über dessen Heimat Neapel. Ich fand diese Informationen sehr interessant und sie fügten sich immer prima in die Story ein.

Hoffentlich gibt es bald einen 2. Fall für Commissario Grauner, denn ich bin jetzt schon ein großer Fan von ihm! 🙂

Fazit:
Ein eher ruhiger Krimi mit sympathischen Charakteren, einer tollen Umgebung und einer sehr komplexen Story mit vielen Überraschungen und interessanter Thematik.

Bewertung:
5pfoten