GERMANISCHER BÄRENHUND von Jörg Krämer – Meine Rezension …

Taschenbuch: 124 Seiten
Verlag: novum pro (20. Dezember 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3990266969
ISBN-13: 978-3990266960

Über den Autor:
Jörg Krämer, Autor und Taekwondoin, wurde 1966 in Witten, Deutschland, geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker und arbeitet als Betreuer im offenen Strafvollzug. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin zusammen sowie mit fünf Kindern und einem Germanischen Bärenhund.

Meine Meinung:
Auch wir haben ja insgesamt vier Hunde in der Familie, aber die würden alle zusammen nicht so viel auf die Waage bringen wie ein einzelner Germanischer Bärenhund. Diese Rasse, die ursprünglich entstanden ist durch eine Kreuzung zwischen Bernhardiner und weißem Hirtenhund, kann man wirklich als „sanfte Riesen“ bezeichnen. Ein ausgewachsener Rüde kann bis zu 85 kg schwer werden und im Stehen locker vom Küchentisch essen.

Wer der gleichen Meinung ist wie der Erstzüchter Carsten Kieback, dass ein richtiger Hund erst ab 70 cm Größe anfängt, der findet hier vielleicht genau die Rasse, die zu ihm passen würde. Der Germanische Bärenhund ist ein guter Wachhund, der gerne Haus und Familie beschützt und der sich prima mit Kindern versteht. Er ist ein ruhiger Beobachter, der nicht zu unnötigem Bellen neigt – eben einfach irgendwie „gemütlich“, wie viele so große Rassen.

Jörg Krämer hat in diesem Buch viele interessante Informationen über die Germanischen Bärenhunde zusammengetragen. Angefangen mit der Geschichte der ursprünglichen germanischen Hunde über die Entstehung dieser seit 1994 anerkannten Rasse bis hin zu Rassestandards und Haltung. Vieles davon lässt sich natürlich auf alle Hunde übertragen, wie zum Beispiel die Kapitel über Gesundheit oder Fütterung.

Etwas schockiert war ich leider über die sehr ausführliche Thematisierung von Freigehege- oder Zwingerhaltung. In unserer Gesellschaft sollte doch kein Hund mehr draußen in einem einsamen Zwinger gehalten werden. Hunde sind fühlende Lebewesen, die für die meisten Menschen inzwischen glücklicherweise eher Familienmitglieder sind und nicht nur „lebende Alarmanlagen“.

Sehr interessant für die (künftigen) Halter fand ich u. a. die Hinweise zum Umgang mit dem Welpen. Bei so großen Hunderassen ist während der Wachstumsphase erhöhte Aufmerksamkeit gefragt: man sollte den Hund zum Beispiel nicht oft Treppensteigen lassen, auch beim Hochheben sollte man wissen, wie man das fachgerecht angeht. Ein Welpe ist nun mal kein Spielzeug und durch Unwissenheit können bleibende Schäden entstehen.

Was ich mir noch gewünscht hätte, um das Buch etwas emotionaler zu gestalten: einige Erfahrungsberichte von Familien mit Germanischen Bärenhunden, jeweils mit einem Foto. Das hätte die Thematik noch etwas aufgelockert und persönlicher gemacht.

Zum Buch selbst möchte ich noch anmerken, dass es eigentlich um einige Seiten länger wäre, wenn man mehr mit gliedernden Absätzen gearbeitet hätte. So wird manches etwas unübersichtlich, wie beispielsweise im Gesundheitsteil: da folgt eine Krankheitsbeschreibung auf die nächste ohne erkennbare Trennung.
An vielen Stellen sind schöne Farbfotos eingefügt, die mir auch sehr gut gefallen haben. Auf Seite 33 hat sich allerdings ein falsches Bild eingeschlichen. Insgesamt hätte man also verlagsseitig noch etwas sorgfältiger arbeiten können.

Für alle interessierten Hundeanfänger ist dieses Buch sicher eine gute Ergänzung zu weiteren Informationen, die man sich im Internet und über weitere Lektüre einholen sollte. Besonders bei den Themen „Ernährung“ und „Impfungen“ würde ich noch zusätzliche Informationen empfehlen, da sich hier auch in den letzten Jahren einiges getan hat.

Fazit:
Ein interessantes Buch für alle, die auf der Suche nach einem großen Familienhund sind. Viele tolle Infos über den Germanischen Bärenhund und seine Geschichte.

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 10 ab.