GEDENKE MEIN von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (15. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548612288
ISBN-13: 978-3548612287
Autorin: Inge Löhnig

Die gesamte Reihe bisher:

Die Geschichte:
Kommissar Dühnfort macht in diesem Buch den Platz frei für seine Verlobte Gina: dies ist ihr erster Fall und sie steht damit im Mittelpunkt. Aber Fans von Tino müssen keine Bedenken haben, denn er ist auch ebenfalls ständig präsent, so dass die Veränderung kaum auffällt.
Gina bearbeitet ja sogenannte „Cold Cases“, also alte Fälle, die eigentlich als „ausermittelt“ gelten, aber niemals abgeschlossen werden konnten. Durch ihren Fleiß und ihre Hartnäckigkeit kann sie nach 28 Jahren einen ungeklärten Mordfall lösen und den Täter festnehmen. Der anschließende Presserummel führt Petra Weber nach München: sie sucht seit zehn Jahren nach ihrer verschwundenen Tochter Marie und setzt nun all ihre Hoffnungen in Gina.
Die Kripo in Rosenheim hat den Fall damals für einen erweiterten Selbstmord gehalten, da der Vater des Mädchens tot aufgefunden wurde – neben ihm ein Abschiedsbrief mit seinem Geständnis, Marie ermordet zu haben.
Doch Petra glaubt nicht an den Tod ihrer Tochter und Gina kann den Fall tatsächlich noch einmal neu aufrollen. Was sie bei ihren Ermittlungen erfährt, lässt sie fast verzweifeln: haufenweise Versäumnisse ihrer Rosenheimer Kollegen machen ihre Arbeit extrem schwer. Trotzdem haben sie bald einen Verdächtigen …
Doch über allem steht natürlich noch etwas sehr Wichtiges für Tino und Gina: sie ist ja endlich schwanger, doch bisher weiß es noch kaum jemand – und das sorgt für einigen Zündstoff zwischen den beiden. Er möchte, dass sie sich schont und sie möchte nicht im Büro versauern, denn Schwangere dürfen eigentlich nur noch Innendienst verrichten.
Hinzu kommen noch die Hochzeitsvorbereitungen, die ebenfalls für etwas Ablenkung sorgen.

Meine Meinung:
Als großer Fan von Tino und Gina habe ich mich schon sehr auf diese Fortsetzung der Reihe gefreut. Dass nun Gina zunächst im Focus steht, fiel mir eigentlich gar nicht so sehr auf, da Dühnfort ja ebenfalls ständig präsent ist.
Ihr Privatleben mit Schwangerschaft und bevorstehender Trauung fügt sich dabei so perfekt und harmonisch in die übrige Geschichte ein, dass es in keiner Weise wie eine Nebenhandlung wirkt.

Für mich war „Gedenke mein“ natürlich ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen Charakteren, die ich im Laufe der Jahre schon sehr fest ins Leserherz geschlossen habe. Aber ich denke, dass auch Neuleser sich ein gutes Bild von Gina, Tino & Co. machen können, denn Inge Löhnig beschreibt ihre Figuren sehr lebendig und anschaulich.
Ebenso authentisch wirken die Schauplätze, denn der atmosphärische Schreibstil lässt den Leser alles wie live miterleben.

Die Thematik des Kriminalfalls bringt es mit sich, dass ich die Grundstimmung irgendwie als recht tragisch empfunden habe. Eine tröstliche Wendung am Ende hat mich aber wieder versöhnt … das fand ich so emotional und wundervoll.
Sehr spannend und recht ausführlich werden die Ermittlungen geschildert, die natürlich mit allerhand Überraschungen und falschen Spuren aufwarten. Einiges konnte ich schon erraten, aber das meiste kam doch unerwartet. Das Buch fand ich so fesselnd, dass ich es praktisch an einem Stück gelesen habe. Einfach toll geschrieben!
Über den Schluss kann ich natürlich nichts verraten, aber es war alles stimmig und es blieben keine Fragen offen.

Fazit:
Eine wundervolle Fortsetzung der Dühnfort-/Angelucci-Reihe, die mich grandios unterhalten hat. Der Krimi ist spannend, super durchdacht und bei aller Tragik gibt es auch viele versöhnliche, emotionale und tröstliche Momente.
Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 1 ab.