TOCHTER DER ANGST von Alex Berg – Meine Rezension …

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426513196
ISBN-13: 978-3426513194
Autorin: Alex Berg

Die Geschichte:
Die 48-jährige Ärztin Marion will sich auf ein großes Abenteuer begeben: sie verlässt Hamburg, um im Kongo für „Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten. In ihrer Ehe kriselt es seit Längerem und ihre beiden Töchter sind bereits erwachsen, also kann sie endlich ihre eigenen Träume verwirklichen.
Zunächst führt sie ihr Weg allerdings nach Paris, denn dort soll sie auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet werden. Sie wohnt bei alten Freunden (Louise und Greg), bei denen sie schon während ihrer Kindheit oft Urlaub gemacht hat. Bald taucht ein weiterer Besucher auf: Louises Neffe Jean verbringt einige Tage in Paris und bringt das kleine syrische Flüchtlingsmädchen Zahra mit in die Familie. Das Kind ist sehr traumatisiert und spricht kein Wort, doch in Marions Gesellschaft taut sie zusehends auf und fasst Vertrauen.
Jean verschwindet indes spurlos und taucht erst Tage später in Südfrankreich wieder auf. Was hat er mit einem Attentat auf den Innenminister zu tun? Er hat sich mit den falschen Leuten angelegt und schwebt in größter Gefahr. Und alle Menschen, die ihm helfen, sind ebenfalls nicht mehr sicher …

Meine Meinung:
Alex Berg liegen aktuelle Themen sehr am Herzen und so hat sie in „Tochter der Angst“ das Schicksal von Flüchtlingen in den Mittelpunkt gestellt. Was bedeutet der Verlust der Heimat für Betroffene, wer verdient am Leid der Vertriebenen, wo finden sie wirklich Hilfe? Dies und noch viel mehr hat die Autorin in eine spannende Story verpackt.
Dazu kommen noch Verstrickungen von einflussreichen Organisationen, Politik und Geheimdienst, so dass am Ende viele Parteien involviert sind.

Hauptpersonen sind die Ärztin Marion und die kleine Zahra. Genau wie auch die anderen Figuren wirken sie sehr authentisch und glaubwürdig. Es war schön zu lesen, wie sich die beiden annähern und Vertrauen zueinander fassen. Zahra leidet unter der Trennung von ihrer Mutter und ist ganz alleine in der Ferne. Marion sorgt sich um die Kleine und wird nebenbei noch mit einem großen Familiengeheimnis konfrontiert, das ihr ganzes Leben ändert.
Marion war mir durchaus sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert und mich über jeden Fortschritt gefreut, den sie mit Zahra gemacht hat.

Sehr gut beschrieben werden auch die Schauplätze, die Autorin schafft eine tolle Atmosphäre, die vor allem Frankreichfans wie mir gefallen dürfte. Dabei geht es von der Bretagne bis in den Süden nach Marseille praktisch durch das ganze Land.

Die Geschichte wird spannend erzählt und birgt viele Geheimnisse und auch so manche Überraschung. Manches ist früh durchschaubar, anderes hingegen bleibt sogar am Ende noch weitgehend ungeklärt. Der Schluss ist dann leider auch der Grund für einen Punktabzug, denn hier ging mir alles etwas zu schnell und es wirkte ein bisschen, als sollte noch eine Fortsetzung folgen angesichts der vielen offen Fragen.

Fazit:
Eine spannende, abwechslungsreiche Story, die allerdings am Ende zu viele offene Fragen hinterlässt.

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 34 ab.