BITTERSWEET von Miranda Beverly-Whittemore – Meine Rezension …

Taschenbuch: 418 Seiten
Verlag: Insel Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (7. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3458360700
ISBN-13: 978-3458360704
Originaltitel: Bittersweet
Übersetzerin: Anke Caroline Burger
Autorin: Miranda Beverly-Whittemore

Die Geschichte:
Wenn sie sich nicht auf dem College ein Zimmer teilen müssten, dann wären sich Mabel und Genevra (Ev) wohl niemals begegnet. Mabel stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen, ihre Eltern betreiben eine chemische Reinigung. Ev dagegen ist eine „Winslow“ und ihre Familie kann man getrost als reich bezeichnen.
Man kann die beiden Mädchen nicht wirklich als Freundinnen bezeichnen, aber sie verstehen sich ganz gut. Umso überraschender kommt es für Mabel, dass Ev sie einlädt, in den Sommerferien mit ihr auf dem Landsitz ihrer Familie zu wohnen.
Ev bekommt dort zur Volljährigkeit ihr eigenes kleines Häuschen, das den Namen „Bittersweet“ trägt. In Vermont verbringen die Mädchen unbeschwerte Stunden am Strand, feiern mit der Familie und natürlich gibt es auch mehr oder weniger positive Begegnungen mit diversen Jungs. Doch Mabel lernt auch die dunkle Seite kennen: Streitigkeiten innerhalb der Familie, die ihren Ursprung anscheinend weit in der Vergangenheit haben. Die etwas exzentrische Tante Indo bittet Mabel, sich alten Dokumenten zu widmen und das Geheimnis der Winslows zu lüften.
Was wird sie wohl finden und ist sie bereit, ihr Wissen preiszugeben?

Meine Meinung:
Zunächst beginnt alles noch recht ruhig mit einem Einblick in den Schulalltag von Mabel und Ev, doch spätestens mit der Ankunft in Winloch, dem Landsitz der Winslows, wird es spannend.
Eine gewisse fesselnde Grundstimmung besteht sowieso von Anfang bis Ende, denn immer wieder werden gewisse Dinge angedeutet, die neugierig machen.

Sehr schön fand ich die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen, die durchaus für Urlaubsstimmung beim Lesen sorgen können. Die Autorin schafft eine lebendige Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Man spürt die Sonne auf der Haut, die Kieselsteine unter den Füßen, das schaukelnde Wasser beim Bootfahren, man hört die bellenden Hunde, die zwitschernden Vögel und den heulenden Wind während eines Sturms.

Die Charaktere wirken ebenso authentisch wie die Schauplätze: mit sehr viel Liebe zum Detail beschreibt die Autorin die Familienmitglieder und deren jeweilige Wohnsituation, die gewisse Eigenschaften der Figuren noch unterstreicht.
Mabel ist kein uneingeschränkt sympathischer Charakter, denn man spürt immer, dass sie irgendetwas verbirgt. Doch am Ende mochte ich sie schon, denn dann wird so einiges klar.
Ev ist noch schwieriger, denn bei ihr merkt man häufig, dass sie einfach ein verwöhntes, reiches Mädchen ist. Ihr Umgang mit anderen Menschen ist nicht immer sehr freundlich und deshalb war sie auch nicht mein Favorit.
Am liebsten mochte ich John und seine Hündin Abby, außerdem noch Evs jüngere Schwester Luvinia und deren stillen Freund. Es gibt also durchaus echte Sympathieträger in der Story und das ist auch nötig, um richtig mitfühlen zu können.

Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, denn besonders in der zweiten Buchhälfte sorgen überraschende Wendungen immer wieder für echte Spannung. Bestens durchdacht wird uns hier ein altes Geheimnis präsentiert und am Ende bleibt nur noch die Frage, was die Beteiligten daraus machen.
Die letzten Seiten fand ich super gelungen, man erhält sogar noch einen Einblick in die Zukunft der Figuren. Ein sehr stimmiger Abschluss für eine fesselnde Familiengeschichte.

Fazit:
Eine spannende Geschichte mit vielen Wendungen und Überraschungen, deren Ende mich vollends überzeugt hat.

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 38 ab.