Moin von Richard Fasten – Meine Rezension…

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. April 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548285694
ISBN-13: 978-3548285696

Über den Autor:
Richard Fasten, Jahrgang 1966, wurde in Cham (Oberpfalz) geboren und studierte Geschichte, Philosophie, Archäologie, Kommunikationsforschung und Phonetik in Bonn. Als freier Autor hat er mehrere Sachbücher veröffentlicht und schreibt u. a. Mitrate-Krimis für radioeins. Richard Fasten lebt in Berlin und ruht sich in Vorpommern aus.

Der Klappentext:
Provinzpolizist Boris Kröger hat es nicht leicht. Kaum geschieht im beschaulichen Altwarp am Oderhaff mal ein Mord, schon steht das Dorf Kopf! Von wegen Sonne, Strand und glasklare Beweisketten: In Altwarp herrscht Anarchie! Oma Machentut terrorisiert mit ihrem Rollator die Straßen, der einzige Fischer im Dorf stammt aus den Bergen Anatoliens, und eine Krimi-Autorin sucht Inspiration. Dabei hat Boris mit dem Mord an seinem ehemaligen Schulkameraden genug zu tun. Hier an der Fast-Ostseeküste ist die Welt wirklich nicht mehr in Ordnung. Zum Glück aber haben die stolzen „Hinterküstler“ noch immer jedem Mordswetter getrotzt!

Die Geschichte:
Boris Kröger staunt nicht schlecht, als plötzlich die berühmte Krimi-Autorin Dora Pan in der kleinen Polizeiwache auftaucht. Eigentlich ist sie auf der Suche nach seinem Vorgesetzten, mit dem sie vereinbart hat, die Gesetzeshüter aus Recherchegründen eine Weile bei ihrer spannenden Arbeit begleiten zu dürfen. Doch dieser ist gerade schwer beschäftigt: beim Angeln – und Kröger soll ihm dringend ein paar Köderwürmer vorbeibringen, natürlich im Dienstwagen.
In diese beschauliche Idylle passt natürlich kein Mord, doch genau mit einem solchen bekommt es Kröger bald zu tun. Der Bio-Bauer Hansen wird tot am Strand gefunden, eine seltene Abwechslung zu entlaufenen Hunden und gestohlenen Handtaschen, mit denen sich der Polizist normalerweise beschäftigt.
Dora Pan wird derweil von Krögers Oma eingeladen, in deren kleinem Häuschen zu campieren. Das trägt nicht gerade zur guten Laune von Boris bei, genauso wenig wie eine Überraschungsgeburtstagsparty mit ungebetenen Gästen und ein Serientäter, der nachts die Außenspiegel von Autos zerstört. Und dann wäre da auch noch der nervige Bürgermeister mit seinen übertriebenen Vorbereitungen des bevorstehenden Dorffestes – und bald noch weitere Leichen, die leider so gar nicht in die idyllische Szenerie passen wollen und dringend beseitigt werden müssen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Richard Fasten gefällt mir extrem gut und an Lachern fehlt es in diesem Buch sicher nicht.
Als Krimi wurde das Buch ja nicht bezeichnet, sondern als „Ein Fastostseeküstenroman“, was also nicht unbedingt Spannung bedeuten muss. Tatsächlich geht es schon um die Lösung eines Kriminalfalles, aber der Humor steht meines Erachtens doch im Vordergrund. Besondere Spannung empfand ich nicht, allerdings auch niemals Langeweile. Die Seiten fliegen nur so dahin.
Was den Humor betrifft: über viele Szenen und Sätze musste ich wirklich lachen und mich fragen, wie einem so etwas nur einfällt. Wirklich prima geschrieben… allerdings haben mich manche Dinge irgendwann auch schon beinahe etwas genervt, wie z. B. die eigenwillige Ausdrucksweise der Oma „Machentut“. Das war stellenweise einfach zu viel für mich.
Aber insgesamt kann ich das Buch nur loben, denn es hat mich bestens unterhalten und die Auflösung des Rätsels am Ende kam sehr überraschend und war trotzdem schlüssig. Raum für eine Fortsetzung wurde auch gelassen und diese würde ich auf jeden Fall wieder lesen wollen.
Boris Kröger ist mir eigentlich recht sympathisch, ein nicht sehr ehrgeiziger, aber recht liebenswürdiger Kerl. Mit seiner Oma konnte ich mich leider aufgrund ihres nervigen „Sprachfehlers“ nicht so anfreunden, was doch eher schade ist.
Doch nicht nur seinen Hauptprotagonisten haucht Richard Fasten echtes Leben ein, auch die vielen teils recht skurrilen Nebendarsteller werden gut beschrieben und wirken nicht blass.

Fazit:
Eine toll durchdachte Geschichte, die mit vielen skurrilen Personen und Einfällen überzeugt. Freue mich schon auf eine eventuelle Fortsetzung!
Wertung: 4 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 28 ab.