Der Duft der verlorenen Träume von Fiona McIntosh – Meine Rezension…

Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (17. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442377129
ISBN-13: 978-3442377121
Originaltitel: The Lavender Keeper

Über die Autorin:
Fiona McIntosh wuchs in England auf, verbrachte aber viele Jahre ihrer Kindheit in Westafrika. Sie gab ihren Beruf als PR-Managerin auf, um zu reisen, und entschloss sich 1980, in Australien zu bleiben. Sie hat weltweit bereits zahlreiche Romane und Kinderbücher veröffentlicht und gilt als eine der beliebtesten australischen Autorinnen. Wenn sie nicht auf der Suche nach neuen Ideen ihrer Reiselust folgt, lebt Fiona McIntosh mit ihrer Familie in Adelaide.

Der Klappentext:
Provence, 1942.
Wenn Luc Bonet durch die duftenden Lavendelfelder seiner Familie streift, scheint ihm der Krieg in weiter Ferne. Doch dann werden seine Eltern von den Nazis verschleppt. Voller Wut und Verzweiflung schließt Luc sich der Résistance an und begegnet in Paris der geheimnisvollen Lisette Forestier. Die beiden verlieben sich, doch Lisette verfolgt eine ganz eigene Mission. In den Wirren des Krieges, umgeben von Tod und Verrat, bergen ihre leidenschaftlichen Gefühle füreinander vielleicht die größte Gefahr für ihrer beider Leben…

Die Geschichte:
Zunächst lernen wir Luc kennen, der als Lavendelbauer in der Provence im Jahr 1942 noch halbwegs sicher vor dem tobenden Krieg ist. Das gilt allerdings nicht für seine jüdische Familie, die gerade vor den drohenden Deportationen aus Paris geflüchtet ist. Gemeinsam können sie noch die Lavendelblüten ernten, doch dann passiert etwas Schreckliches: durch einen heimtückischen Verräter gerät Lucs Familie in die Hände der Nazis und wird verschleppt. Luc wird von einigen französischen Widerstandskämpfern daran gehindert, sich einzumischen und schon bald schließt er sich ihnen an. Er will Rache nehmen für das, was seiner Familie angetan wurde…
Dann kommt die zweite Hauptperson ins Spiel: Lisette, die in London wohnt. Sie ist eine sehr unabhängige junge Frau, die ihren Weg größtenteils alleine geht: ihre Eltern hat sie bei einem Autounfall verloren und kürzlich auch noch eine Freundin, die einen Bombenangriff nicht überlebte.
Lisettes Eltern waren deutsch-französisch, sie spricht mehrere Sprachen und so wundert sie sich kaum, als sie eines Tages vom Geheimdienst als Spionin angeheuert wird. Sie soll zurück nach Frankreich reisen und dort in Paris einen deutschen Oberst der Wehrmacht aushorchen.
Während dieser Mission lernen sich Luc und Lisette kennen und verlieben sich. Doch hat diese Liebe in den Wirren des Krieges eine Chance?
Und dann ist da auch noch Markus, der deutsche Oberst, der sich leider als nicht so schlechter Mensch herausstellt, wie Lisette zunächst angenommen hat. Ihre Mission erfordert es, dass sie seine Geliebte wird und das stürzt Lisette in ein wahres Gefühlschaos.
Wer wird den schrecklichen Krieg überleben und wie wird sich Lisette entscheiden?

Meine Meinung:
Dieses Buch liest sich fast von alleine, ein echter „Page-Turner“ …der Schreibstil ist flüssig, wunderbar zu lesen. Fiona McIntosh erschafft Charaktere, mit denen man mitfühlt, die lebendig und real wirken. Nicht nur die Hauptprotagonisten, auch die zahlreichen Nebendarsteller werden gut beschrieben. Alle Facetten der Menschen werden gut herausgearbeitet, sowohl ihre guten als auch ihre schlechten Seiten.
Die Schrecken des Krieges stehen zwar meistens nicht im Vordergrund der Geschichte, aber sie sind ständig vorhanden: mal unterschwellig, mal mit unbarmherziger Härte. Einige blutige Szenen muss man verkraften, aber es sind auch die Verluste, die Ungewissheit über das Schicksal geliebter Menschen und die Hinterhältigkeit mancher Verräter, die in diesem Buch die Grausamkeit dieser Zeit lebendig werden lassen.
Fiona McIntosh erzählt sehr fesselnd, ohne ständig übermäßige Spannung erzeugen zu müssen. Es gibt in diesem Buch keine störenden Längen, obwohl vieles durchaus ausführlich erzählt wird. Auch auf eine lebendige Beschreibung der Schauplätze legt die Autorin großen Wert und so kann man mitunter den Lavendel beinahe riechen.
Was als Spionagegeschichte beginnt, entwickelt sich irgendwann zu einer Dreiecks-Liebesgeschichte, ohne jedoch zu romantisch zu werden. Am Schluss bleibt noch vieles offen, aber in der Danksagung der Autorin erfährt man, dass das Buch nicht abgeschlossen, sondern bereits ein zweiter Teil in Arbeit ist, der die Geschichte zu Ende erzählt. Darauf freue ich mich schon sehr.

Fazit:
Ein fesselnder Roman, der sehr vielschichtig von Spionage, Liebe, Kriegsschrecken, Freundschaft, Verrat und Verlust erzählt. Beste Unterhaltung mit sympathischen Charakteren, von denen ich gerne noch mehr lesen möchte!

Wertung:
5 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 22 ab.