Schwarze Lügen von Kirsten Boie – Meine Rezension…

Audio CD: 5 CDs
Verlag: JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH (23. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833732601
ISBN-13: 978-3833732607
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre

HIER könnt ihr euch auf den Seiten von Goya libre informieren, eine Hörprobe genießen – und auch gleich das Hörbuch bestellen! 🙂

Neben den 5 CDs erhält man auch ein mehrseitiges Booklet, das zum Beispiel ein sehr übersichtliches Personenregister bereithält, eine detaillierte Aufstellung aller Einzeltitel, sowie Infos über Autorin und Sprecher. Das fand ich sehr nützlich und interessant!

Über die Autorin:
Kirsten Boie schreibt seit Jahren mit viel Erfolg Kinder- und Jugendbücher. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin hat zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten und wurde mehrfach für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert. Ihr Gesamtwerk wurde 2007 mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet. Für ihre Erzählungen „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“ bekam Kirsten Boie den Kinder- und Jugendbuchpreis Luchs des Jahres 2013. (Quelle: CD-Booklet)

Besucht doch mal ihre Seite im Internet: http://www.kirsten-boie.de/

Über den Sprecher:
Hans Löw studierte Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München. Von 2001 bis 2009 gehörte er zum Ensemble des Hamburger Thalia-Theaters. Er spielt in Fernsehserien wie „Tatort“ und in Kinofilmen wie „Rubbeldiekatz“, „Chiko“, „Knallhart“ oder „Hände weg von Mississippi“. 2004 wurde er mit dem Boy-Gobert-Preis ausgezeichnet. Für Goya libre hat er u. a. „Jesus von Nazareth“ von Alois Prinz gesprochen.
(Quelle: CD-Booklet)

Kurzbeschreibung auf der CD:
Die 15-jährige Melody reißt von zu Hause aus, als ihr Stiefvater ihre Klarinette zerstört. Zur gleichen Zeit wird ihr Bruder beschuldigt, eine Bank überfallen zu haben – nicht zuletzt wegen seiner dunklen Hautfarbe. Melody ahnt nicht, dass sich die verschwundene Beute ausgerechnet in ihrer Tasche befindet. Unterwegs begegnet sie Kenneth, der zu Besuch bei seiner Großtante auf dem Land ist. Die beiden freunden sich auf Umwegen an. Als dann auch noch Linda von Altenhagen Melodys Weg kreuzt, ist das Trio komplett. Doch plötzlich finden die drei sich in einem Krimi wieder, bei dem es nicht nur für Melody gefährlich wird, sondern auch für ihre ganze Familie.

Die Geschichte:
Erzählt wird eine spannende Story, bei der es viele Verwechslungen, Zufälle und Missverständnisse gibt. Eine große Rolle spielen auch gängige Vorurteile, die uns oft die Sicht vernebeln.
Melody, ihre Geschwister und ihre Mutter kommen eigentlich ursprünglich aus Afrika und die Probleme, mit denen sie in Deutschland zu kämpfen haben, werden gut herausgearbeitet. Das ist aber nicht die einzige Gesellschaftskritik in diesem vielschichtigen Hörbuch: es geht auch um zerrissene Familien, Einsamkeit, sozialen Abstieg und vieles mehr.

Meine Meinung:
Kirsten Boie hat wirklich sympathische, lebendige Charaktere entworfen.
Die Art, wie die Familie Kwakye miteinander umgeht (sieht man vom „Arsch“, so nennen sie den Stiefvater, einmal ab) ist sehr herzlich und liebevoll. Die kleine 4-jährige Soppy (Soprano) möchte man manchmal einfach nur knuddeln, so niedlich wirkt sie.
Da ich ja nun eigentlich schon lange der Zielgruppe entwachsen bin, tue ich mich etwas schwer damit, den Grad der vorhandenen Spannung zu benennen. Es wird auf jeden Fall sehr fesselnd erzählt und langweilig wurde es sowieso an keiner Stelle. Man muss keine Angst davor haben, hinterher Alpträume zu bekommen, also Gänsehautspannung gibt es nicht, aber doch einige Szenen, bei denen man wirklich mitfiebert.
Die Geschichte lebt von vielen Zufällen, aber größtenteils ist sie durchaus vorstellbar und wirkt nicht zu fantastisch. Gut durchdacht fügt sich am Ende alles zusammen und was mich besonders freut: es gibt ein Happy End – so viel sei verraten.
Besonders gut fand ich auch die immer wieder in die Geschichte eingeflochtene Gesellschaftskritik zu vielen Themen. Vor allem über die Sache mit den Vorurteilen sollten wir uns wohl alle Gedanken machen und unser Denken bzw. Verhalten überprüfen.
Der Sprecher Hans Löw macht seine Sache auch sehr gut. Er leiht den Personen unterschiedliche Stimmen und spricht angenehm und gut verständlich.

Fazit:
Ein spannendes, vielseitiges Hörvergnügen mit sympathischen Charakteren, das gute Unterhaltung verspricht und auch ein bisschen zum Nachdenken anregt.

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 15 ab.