Löwenzahn & Himmelschlüssel von C. Hollinde / G. Schilddorfer – Meine Rezension…

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Spica Verlags- & Vertriebs GmbH (15. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3943168557
ISBN-13: 978-3943168556

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Das Buch ist Teil einer Reihe und schon im November 2014 soll die Fortsetzung mit dem Titel „Gotteslachs & Teufelsrochen“ erscheinen.

Über die Autoren:
Christina Hollinde wurde 1968 in Delmenhorst/Deutschland geboren. Nach der Ausbildung zur Technischen Zeichnerin folgte das Studium zur Diplom Wirtschaftsingenieurin Maschinenbau. Neben der Faszination für alles Technische und Mechanische gab und gibt es bei Christina Hollinde schon immer die Leidenschaft zur Kommunikation und die Hingabe zum Schreiben. So war der erste Job nach dem Studium vorbestimmt: PR-Managerin und Pressesprecherin bei einem Internet Service Provider. Von dort aus hat Christina Hollinde nach einigen Jahren die Seite des Schreibtisches gewechselt und ist auf die einer internationalen PR-Agentur gegangen. Dieser Beratertätigkeit ist sie bis heute treu geblieben, mit einer eigenen Agentur sowie als Freiberufler. Wenn Christina Hollinde mal nicht recherchiert, in alten und neuen Büchern liest und vor allem eins tut: schreiben, dann kreiert die Hobbyköchin mit Begeisterung Pralinen, geht sehr gerne ins Theater und ist dabei ein echter Musical-Fan. Doch auch die Faszination Technik ist geblieben, besonders die auf vier Rädern. Das Nordlicht ist ein echter Autonarr und hat, wenn nicht in der Küche beim kugeln von Trüffeln, ihre besten Ideen beim Fahren über die Straßen der Welt.
Christina Hollinde lebt mit ihrer Tochter vor den Toren Hamburgs und schreibt ihren ersten humoristischen Roman ‚Löwenzahn und Himmelschlüssel‘ in einem Gemeinschaftsprojekt mit ihrem Autorenpartner Gerd Schilddorfer.

Geboren und aufgewachsen ist Gerd Schilddorfer in Wien und dort vom Kindergarten bis zur Matura frankophil erzogen worden, genauer im Lycée francaise de Vienne. Es folgte die Ausbildung zum Fotografen und ein Studium der Betriebswissenschaften. Davor, danach, dazwischen hieß und heißt es für den Österreicher immer wieder die Welt entdecken, am besten auf zwei Rädern.

Neben aller Entdeckerlust war da jedoch immer der große Traum Journalist zu werden und zu schreiben. Es kam der erste Job als Redakteur bei einer Touristik-Zeitschrift in Wien. Von da ging es für Gerd Schilddorfer direkt in die Chronik-Redaktion der Austria Presse Agentur (APA). Harte Lehrjahre, erster Einsatz beim OPEC-Überfall auf der Wiener Ringstraße und von da an als rasender Reporter überall unterwegs, wo es gerade brannte. Zu Beginn der 80iger Jahre, suchte der bekannte Journalist Dr.Hugo Portisch einen Chefreporter für die Dokumentationsreihe „Österreich II“. Schilddorfe wurde es und es folgten sechs Jahre voll mit österreichischer Geschichte und Geschichten, hunderte Interviews, tausend Augenzeugen, hundertausende Kilometer durch Österreich, sechs Jahre lang und immer unter dem Druck der nächsten Sendetermine. Eine Anstrengung, die sich gelohnt hat, denn „Österreich II“ wurde 1983 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Nach „Österreich II“ und „Österreich I“ sowie der Mitarbeit bei „Hört die Signale“ und der ORF-Sendereihe „Die Welt und Wir“, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Gedanke an ein Buchprojekt reifte.

Die Recherche der Weltumseglung der österreichischen Fregatte Novara führte den Hobbykoch Gerd Schilddorfer zusammen mit seinem Co-Autoren David Weiss über zwei Jahre durch Archive und Privatsammlungen. Die Idee des Buches war geboren, doch es kommt immer anders, als man denkt: ein Thriller überholte die segelnde ‚Novara‘ und 2009 erschien ‚Ewig‘ bei LangenMüller Verlag der erste Teil der Trilogie um den Journalisten Paul Wagener und den Professor Georg Sina. Es folgte ‚Narr‘ im Jahr 2010 sowie ‚Teufel‘ ein Jahr danach. Im August 2012 ist der Thriller ‚Falsch‘ beim Verlag Hoffmann & Campe erschienen. Ein Jahr später folgte ‚Heiss‘ , ebenfalls bei Hoffmann & Campe erschienen.
(Quelle: Spica Verlag)

Der Klappentext:

Ach je: Die katholische Kirche schwächelt. Der Papst tritt nach dem Vatileaks-Skandal zurück und der evangelischen Kirche laufen die Gläubigen davon. Es muss etwas passieren! Und zwar schnell!
Mehr Glanz und Glamour für die evangelische Kirche! Pastor Jan Wahlen und Bischof André Clausen machen sich auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger Luthers. Eine Tour de Papst de Luxe.
Einstweilen auf Gut Piepdieck: Tim-Ole, der Salon-Satanist, Opa Krause, übriggebliebenes SED-Mitglied mit unglaublichen Beziehungen, der Aussteiger Manfred „Wolle“ Wollner, der in einer alten Villa Hanf anbaut.
Normal ist in diesem Buch gar nichts, alle kämpfen gegen die Wirrungen des Lebens, einige für tote Heimatdichter und wenige gegen den Rest der Welt im Alten Land. Dann tauchen Clausen und Wahlen auf Piepdieck auf.

Die Geschichte:
Zunächst wird alles in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich am Ende harmonisch zusammenfügen. Einerseits ist da die Papstsuche von Jan und André, die in einem Desaster mit Dauerbesäufnis endet und andererseits verfolgen wir die Geschichte von „Wolle“, der mit dem Denkmalamt zu kämpfen hat. In seiner alten Villa Rosenstolz soll nämlich ein Museum eingerichtet werden. Er sieht schon die Besucherströme durch seine liebevoll gehegte Hanfplantage trampeln und setzt alles daran, die Pläne des Amtes zu verhindern.

Meine Meinung:
Als großer Fan von Gerd Schilddorfer war ich natürlich sehr gespannt auf dieses Buch und ging mit durchaus hohen Erwartungen heran. Es handelt sich ja um einen „satirischen Roman“ und es werden wirklich allerhand Themen aufgegriffen und wahre Begebenheiten humorvoll erzählt, die man so kaum glauben mag. Der ironisch-bissige Humor, der sich mehr im Hintergrund hält, gefiel mir sehr gut, aber leider überwog insgesamt ein eher anderer Schreibstil. Die Gags wurden stellenweise überstrapaziert und wurden einem geradezu ins Gesicht geschleudert… erinnerte mich etwas an den alten Clown mit seiner wasserspritzenden Ansteckblume.
Die Charaktere wirken lebendig und die Autoren haben sich allerhand skurrile Gestalten einfallen lassen, die stellenweise auch sehr sympathisch daherkommen. Manche Protagonisten haben aber auch das Talent, schon nach einigen Seiten furchtbar zu nerven.
Der Handlungsstrang mit Wolle und seiner alten Villa hat mir sehr gut gefallen, davon hätte ich auch gerne mehr gelesen, die Papstsuche der Dauerbetrunkenen hat mich dagegen irgendwann nicht mehr wirklich interessiert, es wirkte ein bisschen wie eine Endlosschleife.
Am Schluss fügt sich alles zusammen und der Showdown auf Gut Piepdieck war auch sehr gelungen. Das Gespräch am Ende hat noch einiges wieder gutgemacht und bildete einen guten Abschluss. Vieles bleibt natürlich offen, denn die Fortsetzung des Buches wird ja bereits im November 2014 erscheinen.

Fazit:
Durchaus amüsant, aber oft war mir der Humor einfach zu vordergründig und wirkte irgendwie aufdringlich.

Wertung:
3,5 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 46 ab.