Sie ging nie zurück von Emma Brockes – Meine Rezension…

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423260165
ISBN-13: 978-3423260169
Originaltitel: She Left Me The Gun

Über die Autorin:
Emma Brockes schreibt für den ‚Guardian‘, die ‚New York Times‘, ‚Vogue‘, ‚Harper’s Bazaar‘ u.a. Sie wurde mit mehreren journalistischen Preisen ausgezeichnet und lebt in New York. Das vorliegende Buch ist die wahre Geschichte ihrer Familie.

Der Klappentext:
SIE HINTERLIESS MIR IHRE WAFFE
Eine Frau auf der Suche nach der wahren Geschichte ihrer Mutter
Ihr Leben lang hat Emmas Mutter Paula über ihre Kindheit und Jugend in Südafrika geschwiegen. Nach dem Tod ihrer Mutter will Emma Licht in die Familiengeschichte bringen. Sie reist nach Johannesburg und deckt ein schreckliches Geheimnis auf…

Die Geschichte:
Emma Brockes erzählt in ihrem Buch die wahre Geschichte ihrer eigenen Familie, was sicher einigen Mut erfordert hat. Zunächst erzählt sie über die letzte Zeit, die sie noch mit ihrer Mutter verbringen durfte und wie nach ihrem Tod langsam die Entscheidung reifte, nach Südafrika zu reisen, um die noch lebenden Verwandten aufzusuchen.
Sie begegnet auf ihrer Reise nicht nur vielen Halbgeschwistern ihrer Mutter, sondern auch anderen Menschen, die sie gekannt haben. Sie forscht auch im Internet und in diversen Archiven und setzt langsam Stück für Stück des Puzzles zusammen. Am Ende versteht sie, warum ihre Mutter über die Vergangenheit besser geschwiegen hat.

Meine Meinung:
Mit sehr hohen Erwartungen habe ich angefangen, dieses Buch zu lesen. Vom Schreibstil wurde ich nicht enttäuscht: dieser ist leicht lesbar und stellenweise mit etwas Humor gespickt. Die Landschaften und Schauplätze werden auch eindrucksvoll geschildert, so dass man sich alles bestens vorstellen kann. Man erfährt auch einiges über landestypische Gepflogenheiten bzw. über die Situation von Einwanderern usw. in Südafrika.
Da es ja um die Aufarbeitung einer Familiengeschichte geht, wäre es schön gewesen, wenn neben einigen Familienfotos auch der Stammbaum (den die Autorin sogar erwähnt) irgendwo abgedruckt worden wäre. Stellenweise spielen nämlich sogar noch die Urururgroßeltern eine Rolle und da wurde es für mich als Leser bei den vielen Namen schon mal schwer, den Überblick zu behalten.
Erzählt wird das Ganze etwas wirr durcheinander, was auch an der Reihenfolge der aufgesuchten Gesprächspartner liegt. Leider konnte ich irgendwie nicht so mitfühlen, wie es angesichts der Geschichte vielleicht zu erwarten wäre. Es wirkt alles ein bisschen emotionslos, was vielleicht daran liegt, dass man nie lange mit einer Person beschäftigt ist, sondern ständig neue Leute kennenlernen und verarbeiten muss. Dazu kommt auch noch, dass die Geheimnisse so nach und nach enthüllt werden, verpackt zwischen Alltäglichem und Nebensächlichem. So kam auch die erwartete Spannung bei mir nicht auf.

Fazit:
Leider hatte ich mir etwas mehr von diesem Buch erwartet, es war nicht so emotional und spannend wie der Klappentext vermuten ließ.

Wertung:
3 von 5 Sternen