Lauren, vermisst von Sophie McKenzie – Meine Rezension…

Ab 12 Jahren
Boje Verlag
Hardcover, 286 Seiten
Ersterscheinung: 17.05.2013
ISBN: 978-3-414-82343-4

Die Autorin:
Sophie McKenzie wuchs in London auf, wo sie auch heute noch lebt. Sie hat jahrelang als Journalistin gearbeitet. An das Schreiben von Geschichten wagte sie sich erst, als sie arbeitslos wurde.
Gleich ihr Debüt war in Großbritannien ein Bestseller-Erfolg, dem viele weitere Bücher folgten. „Lauren, vermisst“ ist das erste Buch der Autorin, das ins Deutsche übersetzt wurde, und der erste Titel von Sophie McKenzie im Boje Verlag.

Der Klappentext:
„Ich wurde adoptiert, als ich drei war. Ich habe keine Ahnung, wo ich herkomme.“
Inzwischen ist Lauren vierzehn – und sie will endlich mehr über ihre Herkunft erfahren! Ihre Mutter weigert sich allerdings, ihr irgendetwas darüber zu erzählen. Also fängt Lauren heimlich an, im Internet zu recherchieren. Bei ihrer Suche stößt sie auf ein Mädchen, das verschwunden ist, kurz bevor Lauren adoptiert wurde. Die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen und Laurens Kinderfotos ist verblüffend. In Lauren wächst ein schrecklicher Verdacht: Kann es sein, dass man sie als kleines Kind entführt hat?

Die Geschichte:
Ausgerechnet eine lästige Hausaufgabe veranlasst Lauren dazu, sich näher mit ihrer Vergangenheit zu befassen. „Wer bin ich“ war die Frage, die sie in einem Aufsatz beantworten sollte, doch wie soll sie diese Frage beantworten, wenn sie als Adoptivkind gar nichts über ihre richtigen Eltern weiß? Oder ist am Ende die biologische Herkunft gar nicht das, was uns als Mensch wirklich ausmacht?
Lauren stößt im Internet auf eine Seite mit vermissten Kindern und staunt nicht schlecht, als sie das Foto und die Daten der verschwundenen Martha Lauren Purditt entdeckt. Die Gemeinsamkeiten zwischen ihr und dem Profil des Mädchens sind einfach zu auffällig und sie beschließt, ihre Vergangenheit aufzudecken.
Von ihren Adoptiveltern kann sie jedoch keinerlei Hilfe erwarten, ihre Mutter reagiert äußerst ungehalten auf die Fragen. Schließlich vertraut sich Lauren ihrem besten Freund Jam an und heckt mit ihm einen kühnen Plan aus: während einer Familienreise in die USA will sie dort vor Ort auf Spurensuche gehen. Dabei geraten die beiden Jugendlichen in höchste Gefahr…

Meine Meinung:
Wir durften dieses Buch freundlicherweise testlesen für die Buchhandlung Meister. Mein Patenkind (14), die eigentlich genau die Zielgruppe für dieses Buch repräsentiert, hat es allerdings nach dem ersten Drittel abgebrochen: vieles wirkte auf sie einfach konstruiert und sehr unrealistisch.

Anschließend habe ich das Buch gelesen und muss mich ihrer Kritik leider anschließen: für ein 14-jähriges Mädchen handelt Lauren manchmal schon sehr tollkühn, aber auch die Geschichte an sich wirkt oft sehr „zurechtgebogen“ und unrealistisch. Zu viele Zufälle machen die Handlung erst möglich und manches ging mir auch ein bisschen zu schnell.

Was die Charaktere betrifft: diese waren gut ausgearbeitet, wirkten lebendig – und einige auch recht nett. Doch ausgerechnet Lauren, die Hauptperson, konnte mich nicht überzeugen. Natürlich befindet sie sich in einer schwierigen Situation, aber sie wirkt trotzdem in weiten Teilen einfach egoistisch und damit leicht unsympathisch. Dass ihr dieses Verhalten sogar von ihrem Umfeld an vielen Stellen vorgeworfen wird, lässt vermuten, dass es Absicht der Autorin war, ihre Hauptfigur so darzustellen.

Trotz der oft etwas konstruiert wirkenden Handlung ist das Buch durchaus fesselnd und spannend. Überraschende Wendungen tragen zusätzlich zur guten Unterhaltung bei.
Der sehr gut lesbare, schnörkellose Schreibstil hat mir prima gefallen. Die Dialoge wirken lebendig und die Schauplätze kann man sich auch super vorstellen.

Die heikle Thematik wird besonders im 2. Teil des Buches sehr gut herausgearbeitet. Leider kann ich hierzu nichts Genaueres schreiben, da ich sonst zu viel verraten müsste. Die Gefühlswelt der Charaktere wird jedenfalls gut beleuchtet und Konflikte glaubwürdig herausgearbeitet.

Fazit:
Wenn man bereit ist, über einige unrealistisch wirkende Szenen hinwegzusehen, kann man mit diesem Buch spannende Lesestunden erleben.

Bewertung:
3pfoten