Frankreich, wie wir es sehen – Meine Rezension …

Verlag: Drachenmond-Verlag
Autoren: Thomas Bauer, Toni Tres, Hannelore Salinger, Christiane Dreher , Christian Schäfer, Jens Rosteck; Rosalie Eberhardt, Natalie Arnold, Franca Pott, Sarah Thust, Heiko Tremmel, Irène Kuhn, Petra Hall, Emmanuel Faure, Katharina Frick, Philippe Loiseau
Illustrationen: Mark Hobert
ISBN: 978-3-931989-86-6
252 Seiten, Klappenbroschur, Mai 2014
Preis: 14,90 €

Der Klappentext:

16 Einheimische, Zugewanderte und Reisende erzählen von ihrer »Grande Nation«

Die Autorinnen und Autoren laden Sie ein, Frankreich neu zu entdecken. Jenseits gängiger Klischees präsentieren sie frische Perspektiven auf unser westliches Nachbarland. Erfahren Sie, wie sich eine französische Kindheit anfühlt, wie es ist, ein Jahr in einem provenzalischen Dorf zu verbringen und wie man sich in Franzosen verliebt. Lesen Sie, wie man als Unternehmerin im Land der starken Gewerkschaften zurechtkommt, warum Paris vielleicht doch nicht die »Hauptstadt der Liebe« ist und warum letztendlich alles auf die Frage hinausläuft: »Qu’est-ce qu’on mange?«, »Was essen wir?«.

Erleben Sie Frankreich aus der Sicht von Autorinnen und Autoren, die das Land ausgiebig bereist und hier eine Heimat gefunden haben.

Meine Meinung:
Schon das Cover dieses Buches hat mich sofort gefesselt: die wunderschönen lila Lavendelfelder und davor der für Frankreich praktisch unvermeidliche Wein.
Da wir seit fast einem Jahrzehnt regelmäßig Frankreich bereisen, wenn möglich gleich mehrmals jährlich, interessierte mich dieses Buch sehr. Die Beschreibung versprach authentische Geschichten verschiedener Autoren, die in unserem schönen Nachbarland zeitweise gewohnt haben oder dort sogar eine neue Heimat gefunden haben.
Also keinesfalls nur ein Reiseführer, auch wenn darin auch sehr viele interessante, teils unbekanntere Orte beschrieben werden.
Wenn man an der Côte d´Azur am Meer entlangspaziert, dann kommt schnell der Wunsch auf, in diese wunderschöne Gegend auszuwandern. Auch in meinem Kopf spukt dieser Gedanke schon lange herum, doch eine erste Hürde stellt schon die Sprache dar. Was dies betrifft, konnte auch dieses Buch meine Bedenken nicht ausräumen: auch mit dem besten Schulfranzösisch kommt man im Zweifelsfall noch nicht besonders weit.
Das war allerdings nicht die einzige Erkenntnis, die ich durch „Frankreich, wie wir es sehen“ gewonnen habe. Auch an einem Ort, wie der Côte d´Azur, an dem so oft im Jahr die Sonne scheint, gibt es Schattenseiten.

Über Schönes und weniger Schönes, das sie in Frankreich erlebt haben, berichten die oben genannten Autorinnen und Autoren – und das sehr ehrlich und authentisch. Die Geschichten sind abwechslungsreich und beleuchten damit die verschiedensten Bereiche des Lebens in unserem Nachbarland.
Ob als Student, Tourist, Unternehmer, Abenteurer, Auswanderer, Obdachloser oder Besucher bei Verwandten – die Autoren sind auf unterschiedlichste Weise mit Frankreich in Verbindung getreten.
Was sich auffällig gleicht in den Berichten: die gängigen Klischees bewahrheiten sich doch häufiger, als man vielleicht vermuten würde. Während wir uns gerne mal „was Schnelles für Zwischendurch“ in die Mikrowelle schieben – und das womöglich noch zu einer absolut unmöglichen Tageszeit, wie nachmittags um 16 Uhr -, zelebriert man in Frankreich die täglichen Mahlzeiten als etwas beinahe Heiliges.
Auch das heikle Thema der Mülltrennung finden wir in den Erzählungen wieder, gleich neben der Problematik der Unpünktlichkeit – aber ist es überhaupt ein „Problem“ oder sehen nur wir Deutschen das so?
Doch nicht nur verhältnismäßig bekannte Fakten fand ich in diesem Buch, es gab auch sehr viel Neues zu lernen und entdecken.
Für mich war es eine sehr aufschlussreiche und wichtige Lektüre, die noch dazu auch einen hohen Unterhaltungswert hatte. „Frankreich, wie wir es sehen“ kann ich allen Lesern empfehlen, die gerne authentische (Reise)Berichte lesen, die sich für unser schönes Nachbarland interessieren oder die einfach generell etwas ihren Horizont erweitern möchten.

Fazit:
Ein sehr interessantes, abwechslungsreiches Buch, das teilweise neue und ungeschönt ehrliche Blicke auf unser Nachbarland ermöglicht. Für mich persönlich ein sehr lehrreiches, wichtiges Buch!

Bewertung:
4,5 Pfoten
5pfoten