DEAD END von Sharon Bolton – Meine Rezension …

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (21. April 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442480604
ISBN-13: 978-3442480609
Originaltitel: Dead Scared
Übersetzerin: Marie Luise Bezzenberger
Autorin: Sharon Bolton

Die gesamte bisherige „Lacey Flint“ – Reihe:

Die Geschichte:
Die junge Polizistin Lacey Flint hat die letzte grausige Mordserie in London, zu deren Aufklärung sie maßgeblich beigetragen hat, noch immer nicht ganz verarbeitet, da erhält sie schon einen neuen Auftrag. Was zunächst harmlos klingt, wird für sie immer mehr zum Alptraum.
Sie soll sich als Studentin ausgeben und in Cambridge wohnen, da sich dort in den letzten Jahren auffallend viele Selbstmorde ereignen. Ihr Kollege Mark Joesbury erklärt ihr unmissverständlich, dass sie nicht ermitteln, sondern nur beobachten soll. Doch Lacey wird schnell klar, dass hinter der Sache mehr steckt und sie kann sich natürlich nicht einfach heraushalten.
Sie findet heraus: die jungen Frauen fühlen sich verfolgt, verschwinden tagelang und nehmen sich schließlich selbst das Leben – und das auf oft spektakuläre Weise. Und bevor sie es richtig begreift, ist sie die Nächste auf der Liste …

Meine Meinung:
Der Wahnsinn … hab gerade das Buch zugeklappt und immer noch beschleunigten Puls. Ein echtes Herzschlagfinale mit viel Action und Brisanz haben diesen Thriller perfekt abgerundet. Ok, mit einer kleinen Einschränkung: ich hätte mir noch einen Epilog gewünscht, in dem man erfährt, was aus den wichtigsten Personen geworden ist. Es endet etwas abrupt.

Aber erst mal zum Anfang: „Dead End“ ist ja der zweite Teil der Reihe um Lacey Flint und Mark Joesbury. Es ist nicht zwingend nötig, den ersten Band zu kennen, aber ich würde es immer empfehlen. Schon allein, weil „Dunkle Gebete“ auch ein sehr spannendes Buch ist.
Lacey Flint und einige der anderen Protagonisten kannte ich also schon und hab mich auf das „Wiedersehen“ sehr gefreut. Dana spielt dieses Mal keine große Rolle, auch Mark hält sich sehr im Hintergrund, so dass der Fokus allein auf Lacey liegt. Sie ist eine mutige Person, die allerdings mit vielen psychischen „Altlasten“ zu kämpfen hat. Sie birgt viele Geheimnisse, die im Vorgängerband gelüftet wurden, hier aber nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Auch ein wichtiger Charakter in dieser Geschichte ist Evi, eine Psychiaterin, die seit einem Skiunfall gehbehindert und auf ständige Schmerzmittelgabe angewiesen ist. Eine sympathische Frau, die mir sehr leid tat und mit der ich – genau wie mit Lacey und den Opfern – echt mitgefühlt habe.

Ein großes Thema in diesem Thriller ist der Missbrauch von allen möglichen Arzneimitteln und Drogen. Es ist wirklich absolut erschreckend, was diverse Beruhigungs-, Narkose-, Aufputschmittel, Halluzinogene und Psychopharmaka so alles anrichten können, vor allem bei Menschen, die ohnehin schon psychisch labil sind.
Die Autorin spielt auch maßgeblich mit schlimmsten Ängsten, die bestimmt viele kennen: das Gefühl, ständig beobachtet zu werden, die Begegnung mit realen Geschöpfen aus unseren Alpträumen oder die Gewissheit, im eigenen Haus nicht mehr sicher zu sein.

Die Spannung setzt zwar etwas langsamer ein, da Lacey ja anfangs auch nur harmlosere Nachforschungen anstellt, doch dann erreicht sie enorme Höhen und hält sich bis zum Schluss. Während der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, es wird immer fesselnder. Was hinter der ganzen Sache steckt, wird erst sehr spät klar. Einige Verdächtige kann man zwar relativ schnell ausmachen, aber bei einigen wird man auch sicher falsch liegen – die falschen Spuren hat die Autorin sehr geschickt gelegt.

Fazit:
Ein Wahnsinnsthriller über ein sehr gruseliges Thema, der besonders gänsehauterzeugend ist, weil er mit Ängsten spielt, von denen wir alle einige kennen dürften. Fesselnd, hochspannend, sehr komplex und super durchdacht! Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten