DER NÄHER von RAINER LÖFFLER – Meine Rezension …

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch) (24. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404174542
ISBN-13: 978-3404174546
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

Aus der inzwischen dreiteiligen Reihe um Fallanalytiker Martin Abel habe ich bisher nur Teil 1 „Blutsommer“ gelesen und fand diesen auch sehr gelungen. Mit „Der Näher“ dürfen wir den etwas ungewöhnlichen Protagonisten also bei seinem neuesten Fall begleiten und erfahren auch wieder einiges aus seinem Privatleben, was ich bei Buchreihen immer sehr spannend finde, da einem so die Figuren noch mehr ans Leserherz wachsen.
Der aufzuklärende Fall entpuppt sich als extrem blutige und stellenweise etwas fragwürdige Angelegenheit. Aber gut: bei Thrillern ist es üblich, dass man etwas übertreibt und die Glaubwürdigkeit auch gerne mal außen vor gelassen wird.
Für zartbesaitete Leser würde ich das Buch nicht empfehlen, für schwangere Frauen schon gar nicht.
Gegen Ende der Geschichte häuften sich dann auch noch brutale Tierquälerszenen, die dann auch für meinen Geschmack absolut zu viel waren und ich habe hier großzügig quergelesen, da es manche Dinge in der Ausführlichkeit wirklich nicht braucht.
Insgesamt war mir die Story zu unglaubwürdig, blutige Szenen zu sehr „ausgeschlachtet“ und am schlimmsten fand ich persönlich die Tierquälereien. Bis zu einem gewissen Punkt ist das Buch aber durchaus unterhaltsam und auch spannend, doch einfach immer etwas „too much“.
Für Fans der Reihe aber sicher ein Muss, denn man will ja auch wissen, wie es mit Martin und seiner Hannah so weitergeht.

Bewertung:

IN TIEFEN SCHLUCHTEN von ANNE CHAPLET – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (17. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050427
ISBN-13: 978-3462050424

Als Südfrankreichfan musste ich natürlich diesen Krimi unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist ungekünstelt, toll zu lesen und sehr atmosphärisch.
Besonderen Wert legt die Autorin auf sehr ausführliche Beschreibungen der Landschaft, was ein bisschen wie Urlaub wirkt beim Lesen. Man kann den Mistral förmlich spüren, man ist live dabei, wenn die Hauptperson Tori Godon Wanderungen durch die wunderschöne Gegend des Vivarais unternimmt, man riecht die wilden Kräuter und die Blumen, man schmeckt das köstliche regionale Essen.
Manchmal vergisst man direkt, dass man eigentlich einen Kriminalroman liest, denn die Spannung ist meist nur sehr unterschwellig spürbar, aber durchaus vorhanden. Ein verschwundener Urlauber und ein altes Geheimnis sind die Eckpunkte der Handlung, um die die Autorin eine sehr stimmige Geschichte gewoben hat, in der wir tief in die Vergangenheit der wundervollen Gegend eintauchen dürfen.
Viele Jahrhunderte zurück führt uns Toris Suche nach der Wahrheit, wir erfahren sehr viele Details über die Entstehung mysteriöser Höhlenmalereien, über die Hugenotten und ihre Verfolgung und sogar der Zweite Weltkrieg spielt noch eine Rolle. Eine sehr vielschichtige, interessante Story, die mich sehr gefesselt hat.
Auch die Charaktere fand ich sehr gelungen, allen voran Tori mit ihrer etwas ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Sehr viele französische „Originale“, die verschroben und recht speziell wirken, aber einfach perfekt in die Story passen. Und für mich als Hundefreund auch ganz wichtig: July, die treue Begleiterin von Tori, die ich sofort ganz tief ins Herz geschlossen habe.

Diesen sehr unblutigen und fesselnden Krimi mit viel geschichtlichem Hintergrund und wunderschönen Beschreibungen von Land und Leuten kann ich nur weiterempfehlen. Ein kleiner Urlaub, der den Alltag für einige Stunden vergessen macht.

Bewertung:

Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand von Jonas Jonasson – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: der Hörverlag (28. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3844526862
ISBN-13: 978-3844526868

Allan Karlsson feiert gerade auf Bali seinen 101. Geburtstag, als er – natürlich völlig ungewollt – in ein weiteres Abenteuer verwickelt wird.
Wo Allan ist, da regiert der Zufall und da geht es mitunter sehr explosiv zur Sache. Wer seine Vorgeschichte noch nicht kennt, dem empfehle ich den sehr humorvollen Genuss des Buchs oder Films „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“.
Zu Anfang dieses Hörspiels erhalten wir aber noch eine kleine Zusammenfassung der Vergangenheit, so dass auch neue Hörer nicht unwissend auf Allan und seine kleine Truppe treffen.
Wenn man den ersten Film bereits gesehen hat, wird man sofort die Stimmen der Synchronsprecher erkennen und sich heimisch fühlen. Es ist technisch prima umgesetzt und erscheint wie ein Film im Zeitraffer. Sehr eindrücklich und lebendig.
Wir treffen auf einige alte Bekannte, aber auch die CIA spielt plötzlich eine Rolle. Kein Wunder, bei Allans weltweiten Verstrickungen und Aktivitäten. Der Mann scheint einfach überall irgendwie seine Finger im Spiel zu haben, wenn Geschichte geschrieben wird.
Das Filmhörspiel empfehle ich gerne weiter … fast zwei Stunden Hörvergnügen mit sympathischen verschrobenen Charakteren, vielen humorvollen Dialogen und völlig absurden Situationen, bei denen garantiert immer der Zufall die Hauptrolle spielt. Allans Leben ist eine richtige Wundertüte, die man einfach öffnen muss!

Bewertung:

SIEH NICHTS BÖSES von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: List Taschenbuch; Auflage: Originalausgabe, 1. Auflage (16. Juni 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548613195
ISBN-13: 978-3548613192

Die Buchreihe um Konstantin Dühnfort, genannt „Tino“, gehört zu meinen absoluten Favoriten. So habe ich mich natürlich schon extrem auf Nachschub gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Inzwischen sind Tino und seine Gina ja ein glückliches Paar, das sogar Nachwuchs erwartet, aber da beginnt auch schon die tragische Seite des Buches. Ich will nicht zu viel verraten, aber es wird sehr persönlich und emotional. Diese Komponente liebe ich auch immer sehr an Buchreihen, denn durch die privaten Informationen aus dem Leben der Protagonisten wachsen einem diese doch noch viel mehr ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.
Was den Kriminalfall betrifft: da musste ich mich stellenweise schon etwas konzentrieren, da irgendwie viele Personen ähnliche Dinge erleben oder erlebt haben, so dass man das manchmal fast etwas durcheinander bringen könnte. Aber es war – wie immer – sehr spannend geschrieben und prima durchdacht. Auch hier waren die Themen mit sehr vielen Emotionen verknüpft, das zog sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Mir hat der neueste Teil der Reihe wieder wirklich super gefallen. Der lebendige Schreibstil und die sympathischen Protagonisten sind einfach ein Garant für beste Krimiunterhaltung. Freu mich schon auf den nächsten Band!

Bewertung:

ICH WAR JUNG UND HATTE DAS GELD von Sebastian Lehmann – Meine Rezension …

Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN-10: 3442159210
ISBN-13: 978-3442159215
Leseprobe als PDF

Worum geht es?
Sebastian Lehmann blickt zurück auf sein Leben als Siebtklässler in den Neunzigern. In kurzen Episoden dürfen wir ihn und seine Freunde Tina, Dirk und Florian bei ihren Exkursen in alle erdenklichen Jugendkulturen begleiten. Wirklich lange halten die Vier ja nichts durch und haben mit ihren großzügigen Interpretationen und ihren diversen Missgeschicken die Lacher der Leser auf ihrer Seite.

Meine Meinung:
Besonders für Leser, die in den Neunzigern in einem ähnlichen Alter waren, ist dieses Buch eine echte Fundgrube von Erinnerungen, denn alle werden sich in dem ein oder anderen Thema selbst wiederfinden und das macht das Ganze noch persönlicher und lustiger.
An Humor fehlt es ohnehin nicht bei dieser Lektüre. Der Schreibstil ist locker und schnörkellos, in nur wenigen Sätzen bringt Sebastian die Dinge auf den Punkt. Sehr gelungen fand ich auch, dass sich manche Dinge wie „Running Gags“ in den Episoden wiederholen.
Bestehend aus kurzen Kapiteln, die jeweils einem neuen Thema gewidmet sind, erzählt das Buch doch eine fortlaufende Story (oder irgendwie eher eine „Odyssee“ *g*). Man könnte also zwischendurch leicht unterbrechen, aber man will es nicht.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, denn es ist witzig, weckt Erinnerungen und ist beste Leseunterhaltung für Zwischendurch!

Bewertung:

GEFÄHRLICHER LAVENDEL von Remy Eyssen – Meine Rezension …

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (7. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548289061
ISBN-13: 978-3548289069
Autor: Remy Eyssen

Die gesamte bisherige „Leon Ritter“-Reihe:

Die Geschichte:
Der Rechtsmediziner Leon Ritter hat seinen Job in Frankfurt aufgegeben und sich in der schönen Provence niedergelassen. Hier hat er ein wunderschönes, altes Haus geerbt und ist inzwischen mit der Polizistin Isabelle liiert.
Ein geruhsames Leben kann er allerdings trotzdem nicht führen, denn regelmäßig treiben brutale Mörder in der südfranzösischen Idylle ihr Unwesen. So auch im dritten Teil der Krimireihe: ein bekannter Richter verschwindet spurlos und nach einigen Tagen taucht seine furchtbar zugerichtete Leiche in einem Parkhaus wieder auf. Er bleibt leider nicht das einzige Opfer des skrupellosen Folterkillers. Doch was steckt dahinter?
Leon gibt sich mal wieder nicht damit zufrieden, die Toten zu untersuchen. Er steckt seine Nase wieder ganz tief in die Ermittlungen und stößt dabei auf großen Widerstand. Aber er findet auch eine ganz heiße Spur und diese führt ihn in die Vergangenheit – und in Lebensgefahr!

Meine Meinung:
Diese Krimireihe gehört zu meinen absoluten Favoriten, denn ich liebe die Schauplätze und die Protagonisten. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man ein Buch liest und sofort die Schauplätze lebendig im Kopf hat. Natürlich funktioniert das bei Remy Eyssen auch ganz gut, wenn man die Gegend noch nicht selbst besucht hat, denn sein Schreibstil ist sehr eindrücklich und atmosphärisch. Es ist einfach wie ein kleiner Urlaub, wenn man beim Lesen den Geruch von Pinien in der Nase hat oder das Rauschen des Meeres hört.

Leon Ritter und seine Freundin Isabelle, sowie deren Tochter sind lange nicht die einzigen sympathischen Personen in diesen Büchern. Es gibt viele weitere Figuren, die ich schon sehr liebgewonnen habe: beispielsweise den rollstuhlfahrenden Jean-Claude mit seinem gefräßigen Hund oder Véronique, die Boule-Königin. Alle wirken sehr lebensecht und wenn man die Vorgängerbände schon gelesen hat, weiß man noch mehr über ihr Leben, was ihnen zusätzlich Tiefe verleiht.
Übrigens würde ich – wie eigentlich bei jeder Reihe – immer dazu raten, alle Bände zu lesen. Für die Klärung des Falles ist es zwar nicht unbedingt erforderlich, aber die Lebensgeschichte der Protagonisten entwickelt sich ja stetig weiter und das sollte man nicht verpassen.

Über mangelnde Spannung kann man sich nicht beklagen und obwohl ich dachte, ich hätte den Mörder schon bald entlarvt, lag ich doch erst mal absolut daneben. Sehr gut ausgedacht, mit vielen Wendungen und Überraschungen, die für echt fesselndes Lesevergnügen sorgen. Für zartbesaitete Leser noch der Hinweis, dass doch recht viel Blut fließt und einige unschöne Folterszenen beschrieben werden. Aber es wird nichts unnötig in die Länge gezogen, man kann es ganz gut lesen und kann danach noch ruhig schlafen.

Fazit:
Diese Krimireihe ist nicht nur hochspannend und ich mag die Protagonisten sehr, sondern sie entführt mich auch immer in meine 2. Heimat mit garantiertem Urlaubsfeeling! Kann kaum die Fortsetzung erwarten!

Bewertung:

THE COUPLE NEXT DOOR von Shari Lapena – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Audio) (16. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 378575468X
ISBN-13: 978-3785754689
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Originaltitel: The Couple Next Door

Die Geschichte:
Anne und Marco sind bei ihren direkten Nachbarn Cynthia und Graham zu einer kleinen Geburtstagsfeier eingeladen. Ihr Baby Cora schläft zu Hause in ihrem Bettchen. Da der Babysitter kurzfristig abgesagt hat, nehmen sie ein Babyfon mit und sehen zusätzlich jede halbe Stunde abwechselnd nach der Kleinen. Als sie schließlich kurz vor halb zwei Uhr in der Nacht nach Hause kommen, finden sie nur noch ein leeres Kinderbett vor: Cora ist spurlos verschwunden.
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn meistens gehen solche Entführungen nicht gut aus für die Opfer. Der ermittelnde Detective Rasbach verfolgt alle möglichen Spuren. Er ist ein extrem fähiger Mann und er hat schnell einen ungeheuren Verdacht: haben Marco und Anne die Sache selbst eingefädelt? Aber warum? Und wo ist Cora?

Meine Meinung:
Zunächst war ich etwas skeptisch, weil ich befürchtet hatte, dass das Buch zu sehr in Richtung „Psychothriller“ tendiert, was sich aber im Endeffekt als unbegründet herausstellte.

Der handelnde Personenkreis ist bei dieser Geschichte sehr übersichtlich: Marco und Anne, die Nachbarin Cynthia und die Eltern von Anne stehen im Mittelpunkt. Und dann wäre da natürlich noch Detective Rasbach, der mir als Ermittler sehr sympathisch war: er ist eine echte Spürnase, ihm entgeht kein Detail.

Die Story entwickelt sich langsam und einen Großteil der Seiten füllt die Gedanken- und Gefühlswelt von Anne und Marco. Wir sind als Leser ganz nah dabei, können gut nachvollziehen, welche Leiden sie durchleben müssen.
Es tauchen ständig neue Hinweise in verschiedene Richtungen auf, unglaubliche Zusammenhänge werden immer präsenter und sorgen für überraschende Wendungen und Erstaunen.

Das Buch garantiert fesselnde Leseunterhaltung und in der zweiten Hälfte zieht auch das Tempo merklich an. Es geht Schlag auf Schlag bis zum etwas tragischen Schluss, der Raum für weitere Spekulationen lässt.

Fazit:
Manchmal etwas ausführlich, aber mit vielen Wendungen, hoher Spannung und einem gelungenen Ende.

Bewertung: