BEWEGTE BIS STÜRMISCHE SEE von Sophie Bassignac – Meine Rezension …

Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Atlantik (15. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455650007
ISBN-13: 978-3455650006

Über die Autorin:
Sophie Bassignac, geboren 1960 in Dieppe, lebt in Paris. Bewegte bis stürmische See ist ihr fünfter Roman, der in Frankreich ein Bestseller ist. Für ihren Roman Vielleicht ist es Liebe (2013) wurde sie mit dem Literaturpreis der Madame Figaro ausgezeichnet.

Die Geschichte:
Das Ex-Model Maryline und ihr Mann, der Ex-Rockstar William haben sich mit ihrer Tochter Georgia in einen kleinen Ort in der Bretagne zurückgezogen. Sie führen dort eine Pension im Elternhaus von Maryline, das sie nach deren Tod geerbt hat.
Als eines Tages eine tote Frau am Strand vor dem Haus liegt, erwachen in Maryline alte Ängste: ist ihr ruhiges Leben in Gefahr? Hat ihr Mann irgend etwas damit zu tun, oder dessen seltsamer Freund, den er Maryline bisher nie vorgestellt hat?
Die Sache wird auch nicht einfacher für sie, als plötzlich ihre Jugendliebe Simon vor ihrer Tür steht: er ist bei der Polizei und untersucht den Todesfall.

Meine Meinung:
In diesem Buch steckt von allem ein bisschen: Liebe, Spannung, Tragik und Komödie und das alles vor einer wunderschönen Kulisse direkt am Meer.

Sophie Bassignac hat einen tollen Schreibstil, der stellenweise fast etwas poetisch anmutet, ohne jedoch zu verschnörkelt zu sein. Sie spielt mit den Worten und findet außergewöhnliche Formulierungen.

Ihre Charaktere zeichnet sie mit so viel Liebe und Details, dass dies einen Großteil des Buches einnimmt. Dafür kann man sich prima in die Figuren hineinversetzen, die allesamt sehr ungewöhnlich und problembehaftet sind. Bei all der Skurrilität gibt es viele liebenswerte und sympathische Protagonisten in dieser Story. In jedem von ihnen kann man sich ein Stückchen wiederfinden.

„Simon war ein untersetzter und eigenbrötlerischer Mann, das genaue Gegenteil von William, der nun schon seit zwanzig Jahren auf Marylines Körper spazieren ging mit magischen Worten und leichten Berührungen, die ein leichtes, mit Drogen und Pailletten gepudertes Leben propagierten, einen verrückten und schönen Traum. Simon dagegen roch nach Meer, setzte ihr zu wie der Wind auf offener See und war ihre Jugend.“ (Zitat S. 91)

Mit der gleichen Sorgfalt und Begeisterung beschreibt uns die Autorin die herrlichen Schauplätze und Besonderheiten der Bretagne. Das Meer, einsame Strände und Buchten, ungewöhnliche Häuser, regionale Spezialitäten und die Bemühungen der Einheimischen, die Urlauber bei Laune zu halten.

Die Story lebt hauptsächlich von und durch die Charaktere und deren Beziehungen zueinander. Trotzdem liest sich das Buch durchaus fesselnd, denn es gibt ja auch noch eine Leiche, deren Todesumstände ungeklärt sind. Es ist aber keinesfalls „nur“ ein Krimi, das würde der Geschichte nicht gerecht, denn sie ist vielschichtig, überraschend und voller Gefühle.

Fazit:
Wundervolle, skurrile Charaktere in einer traumhaft schönen Gegend, verstrickt in eine spannende Story mit überraschendem Ausgang … dieses Buch empfehle ich gerne weiter!

Bewertung:
4,5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 22 ab.