IM SCHATTEN DER VERSCHWÖRUNG von Sabine Dittrich – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Neufeld Verlag (20. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3862560627
ISBN-13: 978-3862560622

Über die Autorin:
Sabine Dittrich (Jahrgang 1962) ist leidenschaftliche Leserin und Geschichtenerfinderin.

Sie lebt in Oberfranken, ist verheiratet, Mutter einer erwachsenen Tochter und arbeitet als freie Autorin, Referentin und Seminarleiterin. Jahrelang leitete sie eine der traditionsreichsten Buchhandlungen Deutschlands.

Nachdem Sabine Dittrich bereits mehrere Fachbücher geschrieben hatte, erschien 2013 ihr erster Roman Erben des Schweigens. 2015 folgte der historische Roman Im Schatten der Verschwörung – Liebe und Verrat in Zeiten der Reformation.

Die Geschichte:
Wie viele historische Romane basiert auch dieses Buch auf realen Ereignissen, die in eine fiktive Story verpackt wurden.
Der berüchtigte Reformator Thomas Müntzer war einer der Anführer in den sog. Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts. Nach der Niederschlagung des Aufstands um Mühlhausen in Thüringen wurde er brutal gefoltert und hingerichtet.
Seine Frau Ottilie war zu dieser Zeit schwanger und auf der Flucht mit ihrem 1-jährigen Sohn. Ein Regensburger Tuchmacher kreuzt zufällig ihren Weg, als Ottilie nicht mehr lange zu leben hat. Er verspricht ihr, sich ihres Sohnes anzunehmen und so geschah es, dass Müntzers Sohn unerkannt als Matthias Kerner aufwachsen konnte.
Viele Jahre später enthüllen die Kerners ihrem Ziehsohn seine wahre Herkunft und Matthias bricht auf nach Mühlhausen, um mehr über seinen leiblichen Vater zu erfahren. Doch dort erwartet ihn nicht nur Gutes, sondern auch eine gefährliche Verschwörung …

Meine Meinung:
Historische Romane lese ich zwischendurch sehr gerne, da man so schön in die Vergangenheit abtauchen und die meist bescheidenen Lebensweisen der Figuren studieren kann, und – wie auch hier – oft noch etwas Geschichtswissen vermittelt bekommt.
Es geht hier um die Zeit Luthers, der nicht der einzige Reformator war. Viele andere Männer haben ebenso dafür gekämpft, dass Religion nicht länger als Druckmittel der Kirche und der „hohen Herrn“ gegen die ärmere Bevölkerung benutzt werden konnte. Sie haben aufgeklärt und dafür gesorgt, dass alle Menschen die Liebe und Vergebung Gottes empfangen konnten – ohne Geldzahlungen oder ähnliches. Das führte im weiteren Verlauf aber auch zu Aufständen der ausgebeuteten Bauern und einfachen Leute gegen die Obrigkeiten, die leider oft sehr blutig endeten.

Sabine Dittrich hat einen tollen Schreibstil, der eine lebendige Atmosphäre entstehen lässt, ohne dass sie sich jedoch in unwichtigen Details verlieren würde.
Die Schauplätze kann man sich sehr gut vorstellen und im Anhang erfahren wir auch, was man davon heute noch selbst besichtigen kann.

Alle Charaktere wirken authentisch und viele auch sehr sympathisch. Auch die Gegenspieler sind hier keine unbelehrbaren Bösewichte, sondern Menschen mit guten und schlechten Seiten.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und die Story ist durchaus fesselnd. Nach einem gelungenen Epilog, der die Geschichte bestens abrundet, verrät uns die Autorin noch, welche Teile fiktiv waren und was auf wahren Überlieferungen beruht. Für mich war vieles neu, denn ich hatte mich vorher mit diesem Thema noch nicht näher befasst. Martin Luther und seine Geschichte ist da schon bekannter, aber Thomas Müntzer war mir bisher kein Begriff.

Fazit:
Eine fesselnde Geschichte mit sympathischen Figuren, die nebenbei viel Interessantes über die historischen Geschehnisse des Jahres 1525 vermittelt.

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 41 ab.