HINTEN SIND REZEPTE DRIN von Katrin Bauerfeind – Eine Gastrezension von Tina …

Broschiert: 224 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (21. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596033969
ISBN-13: 978-3596033966

Tinas Meinung zum Buch:

HINTEN SIND REZEPTE DRIN ist ein Buch für alle. Sie, liebe Leser, müssen nun aber ganz stark sein: hinten sind nämlich KEINE Rezepte drin. In ihrer gewohnt offenen und schlagfertigen Art schwadroniert Katrin Bauerfeind in ihrem neuen Buch unter anderem über die Frauenquote in Führungspositionen der katholischen Kirche, darüber wie man 2016 hip sein will ohne einen eigenen Shitstorm heraufzubeschwören, über Tim Mälzer und den Umgang mit vernünftigen Küchenmessern oder die immer wieder anwendbaren, zeitlosen Ratschläge der Oma.

Geschichten, die das Leben schreibt, manchmal ironisch, manchmal sehr überspitzt aber auch ernsthaft und nachdenklich. Jeder Leser wird sich hier und da mit Sicherheit wiederfinden. Dadurch, dass es weder Ratgeber noch Autobiografie im Speziellen ist, wirkt das Buch sehr leicht und locker.

Etwas zum Lachen für Zwischendurch ohne zu bewerten oder zu verurteilen. Ich mag Katrin Bauerfeind ohne ihre Themen immer komplett teilen zu wollen. Man sollte sicher nicht alles bierernst nehmen, auf seine Intuition hören und auch nicht jedem neuen Trend hinterher jagen. Manko des Buches ist leider, dass die Anekdoten nicht wirklich lange im Gedächtnis haften bleiben und dadurch keinen dauerhaften Eindruck hinterlassen.

Fazit: Eine sarkastische und trotzdem ernstzunehmende Persiflage.

Lieblingszitat: „Liebe ist wie Schokolade, immer eine feine Sache. Egal in welcher Geschmacksrichtung.“

Bewertung: 4 von 5 Sterne

SIEBEN STUNDEN IM APRIL von Susanne Preusker – Meine Rezension …

Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (18. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344215748X
ISBN-13: 978-3442157488
Autorin: Susanne Preusker

Auf die wahre Schicksalsgeschichte von Susanne Preusker bin ich eigentlich über einen „Umweg“ aufmerksam geworden: Martin Rütter besuchte in „Der Hundeprofi unterwegs“ verschiedenste Menschen, denen ihre Hunde Kraft und Hoffnung geben. Susanne Preusker hat sogar schon ein Buch über ihr Zusammenleben mit „Emmi“ geschrieben, die seit 2010 zur Familie gehört:

Die wahre Geschichte:
Susanne Preusker war die Leiterin einer sozialtherapeutischen Abteilung für Sexualstraftäter. Am 07. April 2009 führte sie kurz vor Feierabend noch ein Gespräch mit einem Insassen, den sie seit einigen Jahren therapierte. Plötzlich überwältigte sie der Mann, er verbarrikadierte die Tür, fesselte und knebelte Susanne. Was dann folgte, waren die wohl schlimmsten 7 Stunden ihres Lebens …
Wie hat sie diesen Angriff überlebt und wie ging es ihr danach? Das erzählt sie uns in diesem ehrlichen Buch.

Meine Meinung:
Susanne Preusker hat einen schönen Schreibstil, den sie trotz aller Tragik des Themas an vielen Stellen sogar noch mit etwas Humor würzt. Einfach wunderbar zu lesen.
Ihre Geschichte schildert sie sehr eindrücklich und emotional. Man muss dazusagen, dass sie dem Tathergang nur verhältnismäßig wenige Seiten widmet, das fand ich sehr gut. Sie will mit ihren Schilderungen nicht die Sensationsgier befriedigen, sondern vielmehr die Folgen eines solchen Verbrechens in den Vordergrund stellen.

Das tut sie, in dem sie uns in kurzen Kapiteln von verschiedenen Menschen und Erlebnissen erzählt, die ihr in ihrem „neuen Leben“ geholfen haben, wieder Kontrolle über ihre Ängste, Panikattacken und andere Spätfolgen zu erlangen. Sie berichtet von Rückschlägen, von Fortschritten und ihren Erkenntnissen. Sie ist dabei immer sehr bescheiden, denn sie weiß, dass es keine Patentrezepte gibt. Aber ich glaube schon, dass ihre Zeilen anderen betroffenen Frauen durchaus eine gute Hilfestellung sein können.
Sie schildert das Ganze immer sehr lebendig und lässt uns an ihren manchmal quälenden Gedankengängen teilhaben, denen sie in der Zeit nach dem Angriff nicht entkommen konnte. Auch als Mensch, der selbst glücklicherweise noch nie Opfer von Gewalt wurde, kann man viel Nützliches und Sinnvolles aus ihrer Geschichte mitnehmen. Und damit meine ich nicht nur die Rezepte (ja, tatsächlich: Rezepte!) am Ende des Buches.

Fazit:
Das Buch fand ich sehr interessant und es hat mich emotional wirklich berührt. Es ist bei aller Ernsthaftigkeit des Themas auch noch echt unterhaltsam und ich empfehle es gerne weiter!

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 43 ab.

IM KALTEN LICHT DES FRÜHLINGS von Ann Cleeves – Meine Rezension …

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag (1. April 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499247100
ISBN-13: 978-3499247101
Originaltitel: Red Bones
Übersetzerin: Anja Schünemann
Autorin: Ann Cleeves

Die „Shetland“-Krimis mit Jimmy Perez der Reihe nach:

Die Geschichte:
Die junge Archäologin Hattie reist im Frühling zurück auf die kleine Shetland-Insel Whalsay, um ihre Ausgrabungen fortzusetzen. Auf dem Grundstück der alten Mima vermutet sie die Überreste eines alten Kaufmannshauses aus dem 15. Jahrhundert. In einer Übungsgrube entdecken sie schließlich einen menschlichen Schädel und weitere Knochen, die sie zur Datierung schicken.
Kurz darauf gibt es einen tragischen Todesfall: Mima wird nachts erschossen, ihr Enkel Sandy (ein Polizist) findet sie am nächsten Morgen in ihrem Garten. Was hat die alte Frau um diese Zeit draußen gemacht? War es wirklich ein Jagdunfall? Sandy bittet seinen Chef Detective Jimmy Perez um Hilfe.
Jimmy hat einen guten Blick für Details und ist ein wirklich fähiger Ermittler, doch an den verschlossenen Inselbewohnern beißt auch er sich die Zähne aus. Auch die Staatsanwältin will kein großes Aufsehen erregen und die Nachforschungen in dieser Sache haben nicht gerade höchste Priorität. Doch dann taucht die nächste Tote auf und so langsam kann niemand mehr an Zufälle und Unfälle glauben …

Meine Meinung:
Das Buch hat mir viel Geduld und Durchhaltevermögen abverlangt, da die Autorin eine enorme Liebe fürs Detail pflegt. Ihr Schreibstil ist zwar schön zu lesen, aber sie beschreibt einfach alles in einer Ausführlichkeit, dass ich oft das Gefühl hatte, es würde nichts vorwärts gehen. Es interessiert mich in einem Krimi nicht wirklich, wie groß das Badezimmer des Ermittlers ist oder in welcher Art und Weise ein Klingelschild beschriftet ist.
Es ist ja schön, wenn man viel über die Charaktere erfährt, so dass sie lebendig und authentischer wirken, aber hier war es einfach zu viel. Eine Kürzung des Buches um 100 Seiten würde der Story wohl nicht schaden.

Natürlich wurden auch die Schauplätze detailreich geschildert, so dass man sich alles bestens vorstellen konnte. Positiv daran: man erfährt auch einiges aus der realen Vergangenheit der Fischer dort, das fand ich ganz interessant. Auch das Leben im Allgemeinen und den Umgang untereinander beschreibt die Autorin sehr authentisch.

Die Story war gut durchdacht und wurde auch logisch und stimmig aufgelöst. Der Weg dahin war allerdings sehr lang, so dass man an keiner Stelle von Hochspannung sprechen kann. Eine gewisse fesselnde Grundstimmung war aber natürlich vorhanden, sonst hätte ich vielleicht auch nicht durchgehalten.

Von den Figuren war mir jetzt niemand wirklich so richtig sympathisch, dass ich unbedingt weitere Geschichten mit ihnen lesen möchte. Das war also für mich das einzige Buch der Reihe.
Wer aber ruhigere Krimis mit viel Liebe zum Detail mag, der sollte sich die Bücher nicht entgehen lassen.

Fazit:
Der zu ausführliche Schreibstil sorgte für Längen und Ungeduld, aber es ist trotzdem eine gut durchdachte Geschichte mit etwas Spannung.

Bewertung:
3pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 18 ab.

BROOK UND DER SKORPION von Cornelius Hartz – Meine Rezension …

Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Emons Verlag (16. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954510774
ISBN-13: 978-3954510771
Autor: Cornelius Hartz

Die gesamte bisherige „Gunwald Brook“-Reihe:

Die Geschichte:
Kommissar Gunwald Brook ist Mitte fünfzig und verwitwet. Er wird mit seinem Ermittlerteam an den Tatort eines seltsamen Verbrechens gerufen: ein junger Mann wurde an einen Baum gefesselt und starb wohl an den Folgen enormen Blutverlustes, verursacht durch schlimme Verstümmelungen im Genitalbereich. Der Forensiker findet schließlich auch noch geheimnisvolle Zeichen auf der Leiche, die der Täter offensichtlich in die Haut geritzt hat.
Zunächst gibt es keinerlei heiße Spur und Brook und seine Kollegen tappen im Dunkeln. Dann wird ein zweites Opfer gefunden, das die gleichen mysteriösen Symbole trägt. Durch die Aussage eines Zeugen stoßen sie schließlich auf ihren Hauptverdächtigen. Doch der Mann erscheint viel zu harmlos für solche Taten. Trügt der Schein oder ist Brook auf dem Holzweg?

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Cornelius Hartz hat mich gleich überzeugt: lässt sich prima flüssig lesen, ist nicht zu ausführlich und sagt trotzdem alles Wesentliche. Die zahlreichen Dialoge wirken auch lebendig und glaubwürdig, man hat immer das Gefühl, man wäre live dabei und würde den Ermittlern über die Schulter schauen.

Es geht in diesem Krimi durchaus blutig zur Sache, aber die Einzelheiten werden nicht unnötig in die Länge gezogen. Details dienen nur der Aufklärung des Falles und finden dort sehr stimmig ihren Platz.
Wir sind als Leser ganz nahe dran an Brook und seinen Kollegen und können einen Großteil der Ermittlungsarbeiten mitverfolgen. Das wirkt alles recht authentisch und man erlebt auch die frustrierenden Momente hautnah mit. Es werden Theorien aufgestellt, überprüft, wieder verworfen und nach neuen Ansätzen gesucht. Auch ich bin auf so manch falsche Spur hereingefallen, obwohl der Täter in kurzen Abschnitten von Anfang an sogar selbst zu Wort kommt.

Genau wie die Ermittlungen werden auch die Charaktere sehr lebensecht beschrieben. Es gibt kleine Reibereien zwischen Kollegen, jeder hat so seine Ecken und Kanten und wir erhalten auch kleine Einblicke in das Privatleben – vor allem natürlich von Hauptperson Gunwald Brook, der insgesamt recht sympathisch wirkt. Während des Dienstes könnte er zwar manchmal etwas beherrschter sein, aber seine Launen sind andererseits auch gut nachvollziehbar. Der Tod seiner Frau nimmt ihn immer noch sehr mit und das macht sich eben verständlicherweise auch bei der Arbeit bemerkbar.

Insgesamt geht es in diesem Krimi eher ruhig zu, denn die Ermittlungen stehen ja im Vordergrund. Doch die Spannung leidet darunter nicht, das Buch liest sich trotzdem sehr fesselnd.
Das Ende war dann leider etwas traurig. Gut fand ich aber, dass noch auf die Hintergründe der Tat bzw. des Täters eingegangen wird.

Fazit:
Ein eher ruhiger Ermittlerkrimi mit wenig Action, aber mit viel feinem Gespür fürs Zwischenmenschliche und einem hohen Maß an Authentizität.

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 24 ab.

RUSSISCHES MÄDCHEN von B. C. Schiller – Meine Rezension …

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1230 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 310 Seiten
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B01AT4R5ZE
Autoren: Barbara und Christian Schiller

Die gesamte bisherige „David Stein“-Reihe:

Die Geschichte:
In Russland wird die kleine Redaktion einer Enthüllungszeitschrift von einem Attentäter-Trio gestürmt und die Mitarbeiter brutal erschossen. Nur eine einzige Person überlebt den Angriff: die 25-jährige Journalistin Natalia, die zum Zeitpunkt des Überfalls gerade mit ihrem Hund draußen war. Geschockt bahnt sie sich kurz darauf einen Weg durch das Chaos und die vielen Toten. Ihr Chef stirbt vor ihren Augen, kann ihr aber vorher noch einen hochbrisanten Chip aushändigen, auf dem sich ein Film befindet, der hochrangige Personen aus aller Welt bei sehr schmutzigen Geschäften zeigt. Sie verspricht ihm, das Material zu veröffentlichen, doch leider erhält sie keine Gelegenheit mehr dazu.
Man hält Natalia in einem Militärkrankenhaus fest und erpresst sie, den Film herauszugeben. Als sie sich beharrlich weigert, injizieren sie ihr „versehentlich“ ein Gift, das sie in etwa zehn Tagen töten wird. Es gelingt ihr noch, einen Hilferuf in Form eines kurzen Handyvideos abzusetzen.
Dieser Hilferuf erreicht aber leider niemals das Internet, sondern wird vom BND in Berlin abgefangen. Hier hat man auch größtes Interesse daran, dass das brisante Material nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Sie wollen Natalia im Glauben lassen, dass ihr Plan funktioniert hat und ein Agent soll als ausländischer Journalist getarnt ihr Vertrauen gewinnen, um das Versteck des Chips zu erfahren.
Für diesen Auftrag rekrutieren sie einen Ex-Mitarbeiter: David Stein, der inzwischen mit seiner Freundin Leyla glücklich und zurückgezogen auf Mallorca lebt.
Wird David das Spiel mitspielen? Und wird Natalia noch vor Ablauf der 10-Tages-Frist mit einem Gegenmittel gerettet?

Meine Meinung:
Für dieses Buch habe ich sogar meine Abneigung gegen E-Books mal kurz vergessen und es sofort nach dem Herunterladen geradezu verschlungen. Es war zwar meine erste Begegnung mit David Stein, denn die drei Vorgängerbände kenne ich noch nicht, aber ich hatte tatsächlich an keiner Stelle das Gefühl von Wissenslücken.

David Stein ist ein absolut toller Charakter, den ich sofort ins Leserherz geschlossen habe. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er ein tierlieber Mensch ist, der vor allem eine ganz besondere Beziehung zu Hunden hat. Er ist (wie auch der erste Band der Reihe schon sagt) ein „Hundeflüsterer“ und das wird auch an einigen Stellen geschickt in die Story eingeflochten. Neben dieser wunderbaren Eigenschaft ist er aber auch noch sehr mutig, mitfühlend und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Ein total sympathischer Protagonist, dessen Erlebnisse den Leser einfach nicht kalt lassen können.
Aber auch seine Freundin Leyla hat mir sofort sehr gut gefallen. Auch sie ist eine Figur, der man nur das Beste wünscht. Ihre Vergangenheit ist alles andere als rosig, sie hat schon viele Schicksalsschläge ertragen müssen. Das hat sie einerseits zwar sehr hart und zu einer Profikillerin gemacht, aber sie hat auch eine sehr weiche, verletzliche Seite.
Natalia ist das titelgebende „russische Mädchen“ und auch sie hat es nicht gerade leicht im Leben. Ihr einziger wirklicher Freund ist ihr Hund Boris. Sie wohnt zwar bei ihrer Mutter, doch diese Frau ist alles andere als eine liebende Angehörige für Natalia. Sie kann einem wirklich leid tun und ich habe sehr mit ihr mitgezittert und mitgefühlt.
Auch diverse Nebencharaktere, wie beispielsweise der etwas psychopathisch wirkende Auftragskiller Wolkow, werden lebendig beschrieben und erschienen mir trotz aller Skurrilität recht authentisch. Es fällt schwer, ihn als ausschließlich negativ zu empfinden, denn auch seine Gefühlswelt bleibt dem Leser nicht verborgen. Während manche Figuren also ganz klar als „böse“ einzustufen sind, gibt es einige andere, die eher in Grauzonen agieren.

Genau wie die Charaktere werden auch die Schauplätze in Russland, Marokko und auf Mallorca sehr anschaulich beschrieben. Ich konnte mir immer alles prima vorstellen … es fühlte sich fast an, als würde man einen fesselnden Agententhriller im Fernsehen anschauen.

Die Story ist super durchdacht und an vielen Stellen mag man gar nicht genauer drüber nachdenken, wie viel Wahrheit wohl wirklich dahinterstecken könnte. Brisante Themen, wie beispielsweise der weltweite Waffenhandel, werden aufgegriffen und zu einer wahnsinnig fesselnden Geschichte versponnen. Ich konnte meinen Reader fast nicht mehr aus der Hand legen und habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen.
Vom ersten Moment bis zum letzten Satz hält sich die Spannung auf einem sehr hohen Niveau. Es gibt viele actionreiche, aber genauso auch emotionale Szenen. Eine wunderbare Mischung, die beste Leseunterhaltung garantiert. Allzu ausführlich blutig wird es auch nicht, so dass auch zartbesaitetere Leser gerne zu diesem Thriller greifen dürfen.

Mit dem Ende kann ich mich leider nicht wirklich anfreunden. Lest das Buch unbedingt selbst, um euch ein eigenes Bild zu machen und schreibt mir gern, was ihr davon haltet. Mir bleibt jetzt nur das Warten auf den nächsten Teil, der hoffentlich alles wieder gut macht.

Fazit:
Ein sehr spannender, fesselnder Agententhriller mit einem absolut sympathischen Protagonisten und einer erschreckend real anmutenden Story. Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 47 ab.

TÖDLICHER FROST von Asbjørn Jaklin – Meine Rezension …

Taschenbuch: 337 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (20. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518464817
ISBN-13: 978-3518464816
Originaltitel: Svart Frost
Übersetzer: Ulrich Sonnenberg
Über den Autor: Asbjørn Jaklin stammt aus Tromsø, er ist Journalist bei Nordlys, Historiker und Autor zahlreicher Sachbücher. Für Nordfronten – Hitlers skjebneomrade (Nordfront – Hitlers Schicksalsgebiet) wurde Jaklin 2006 für den renommierten Brage-Preis nominiert. Tödlicher Frost, der erste Band einer Serie, ist sein erster Kriminalroman.

Die gesamte bisherige „Alexander Winther“-Reihe:

Die Geschichte:
Alexander Winther ist Kriegsveteran und möchte sich als Journalist eine berufliche Zukunft aufbauen. Zusammen mit der Fotografin Tora besucht er den Schauplatz eines grausamen Verbrechens: ein Mann wurde in einer Scheune gefoltert und erhängt.
Schnell wird klar, dass es vielleicht einen Zusammenhang zu früheren Gräueltaten in dieser Gegend gibt, denn an dem Opfer hing ein Steinkreuz, das von einem Kriegsgefangenenfriedhof in der Nähe entwendet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs gab es auch in Norwegen Gefangenenlager, in denen Menschen verschiedener Nationalitäten misshandelt und getötet wurden.
War die Tat ein später Racheakt? Alex kommt dem Mörder immer näher und gerät am Ende selbst in Gefahr …

Meine Meinung:
Der Autor schrieb bisher Sachbücher und wurde dafür auch schon mit Preisen ausgezeichnet. Dies ist nun sein erster Krimi und insgesamt hat mir das Buch auch ganz gut gefallen.
Vom Schreibstil her ist es noch ausbaufähig, vor allem die Dialoge erschienen mir manchmal etwas seltsam und nicht ganz realitätsnah. Aber insgesamt lässt sich die Geschichte flüssig lesen und ist meistens auch sehr fesselnd.

Die Charaktere wirken ganz authentisch und Alex Winther war mir auch gleich sympathisch. Er leidet unter einem kriegsbedingten Trauma, das ihm im Alltag immer wieder in die Quere kommt. Auch sonst legt er noch oft die in Fleisch und Blut übergegangenen Verhaltensweisen aus Gefahren- und Gefechtssituationen an den Tag, was ihm allerdings sehr zugute kommt.
Auch Tora fand ich ganz nett, während Winthers Freundin Vivi bisher noch eher etwas blass wirkt auf mich. Die Nebenfiguren wurden auch ausreichend beschrieben, aber sie blieben mir emotional irgendwie eher fern – ungeachtet der Schicksale, die sie ereilten.
Sehr schön konnte ich mir dagegen die Schauplätze vorstellen, hier hat der Autor eine lebendige Atmosphäre erschaffen, in die man gut abtauchen kann.

Natürlich steckt in diesem Buch sehr viel Wahrheit und interessante Informationen über verschiedene Gräueltaten im letzten Jahrhundert. Nicht nur der Zweite Weltkrieg ist hier Thema, sondern auch die Zeit danach. Unter anderem geht es dabei auch um die Jugoslawienkriege, die erst ca. 20 Jahre zurückliegen.
Es gefällt mir immer sehr, wenn man in einem Krimi oder Thriller nebenbei noch Geschichtswissen vermittelt bekommt, allerdings war das in diesem Buch manchmal fast etwas verwirrend. Der Autor streut Kapitel ein, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, allerdings dort in verschiedenen Jahren. Man muss aufmerksam die Datumsangaben am Anfang der Kapitel beachten, dann klappt es mit dem Verständnis.

Ein Handlungsstrang am Anfang verlief irgendwie im Sand oder war nur wichtig, um Alex Panikattacken zu fördern … das habe ich bis zum Ende nicht wirklich verstanden und es bleibt offen.
Auch so manch andere Dinge bleiben vage und obwohl der Mord am Ende aufgeklärt ist, hatte ich das Gefühl, es wäre noch nicht alles gesagt. Wahrscheinlich war das vom Autor auch so gewollt, denn es geht in diesem Buch ja auch viel um Gerechtigkeit, Rache und die Hilflosigkeit der Opfer, weil so viele Täter nicht bestraft werden können.
Möglicherweise hatte ich das Gefühl auch nur, weil Alex ständig Informationen bekommen hat, die er nicht öffentlich machen durfte. Gewisse Dinge klärten sich also schon, aber immer unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit.

Das Buch war auf alle Fälle interessant und auch meistens recht spannend. Der nächste Teil der Reihe wird im Mai erscheinen und er steht bereits auf meiner Wunschliste. Es interessiert mich, wie es mit Alex weitergeht und welche geschichtlichen Ereignisse darin thematisiert werden.

Fazit:
Ein spannender Krimi, der sich eher wie ein Thriller liest. Viele interessante geschichtliche Informationen und ein sympathischer Protagonist sorgen für gute Unterhaltung.

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 44 ab.

KILLERVERSE von Ben Bauhaus – Meine Rezension …

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (14. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802596145
ISBN-13: 978-3802596148
Über den Autor: Ben Bauhaus wurde 1973 in Berlin geboren und ist in Niedersachsen aufgewachsen. Nach einem Studium der Amerikanistik an der FU Berlin arbeitet Bauhaus derzeit als Game-Designer. Er hat drei Kinder und wohnt mit seiner Familie in Berlin.

Die gesamte bisherige „Johannes Thiebeck“-Reihe:

Die Geschichte:
Johannes „Johnny“ Thiebeck ist ehemaliger Hauptkommissar des LKA und arbeitet inzwischen notgedrungen selbstständig als Sicherheitsberater. Als eines Tages eine unbekannte junge Frau vor seiner Tür steht, die ihn um Hilfe bittet, weiß er zunächst nicht, dass es sich um die neue Assistentin seiner Ex-Partnerin Jana handelt. Henni hat schon viel über die guten Ermittlerqualitäten von Johnny gehört und außerdem ist sie frustriert, weil Jana und ihr Kollege Mirko sie bei den Nachforschungen zu einem aktuellen Mordfall außen vor lassen. Das hat allerdings einen guten Grund: Hennis Schwester Marlene kannte den Toten und das Verbrechen hat sie sehr mitgenommen.
Das Opfer war der Besitzer eines kleinen Reisebüros und er wurde grausam mittels Sekundenkleber erstickt. Marlene scheint seitdem in großer Angst zu leben, aber sie vertraut Henni nicht an, warum das so ist.
Johnny willigt schließlich ein, gemeinsam mit Henni eigene Nachforschungen anzustellen. Dabei stoßen sie mit Unterstützung eines fähigen Computernerds auf eine Irlandreise, die der Tote vor einigen Jahren organisiert hatte. Auch Marlene hat daran teilgenommen. Schnell wird klar, dass der Mord kein Einzelfall ist: auch in Irland gab es ein fast identisches Verbrechen …

Meine Meinung:
Schon der erste Teil der „Johannes Thiebeck“-Reihe hat mir super gefallen und hier geht es genau so weiter. Beste Unterhaltung mit viel Spannung und Herz.

Der Schreibstil von Ben Bauhaus ist locker, flüssig und mit vielen glaubwürdigen Dialogen gewürzt. Manche Formulierungen haben mich auch zum Schmunzeln gebracht, es steckt also auch eine gute Prise Humor in der Geschichte.
Die Schauplätze werden immer sehr anschaulich beschrieben, ohne jedoch zu sehr in unwichtige Details zu gehen.

Auf manche der Charaktere habe ich mich richtig gefreut … wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Allen voraus natürlich Johnny, der uns die Geschichte auch aus seiner Perspektive erzählt. Er ist ein sehr intelligenter Ermittler, der dank seiner Beobachtungsgabe oft auf Dinge stößt, die andere Menschen übersehen. Er findet Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben und trotzdem tritt er selten überheblich auf. Eine Ausnahme bilden da allerdings Leute, die er nicht mag oder die ihn in der Vergangenheit ungerecht behandelt haben: gegenüber Janas neuem Kollegen Mirko verdient sein Benehmen nicht immer Bestnoten. Aber für seine Freunde ist Johnny stets ein verlässlicher und starker Halt, auf den man zählen kann. Nach außen ein harter Kerl, aber innerlich ein weiches, großes Herz – so könnte man Thiebeck wohl beschreiben.
Henni ist auch eine tolle Protagonistin, die mir gleich sympathisch war. Ihre lockere, kumpelhafte Art ist sehr erfrischend und so passt sie auch gut zu Johnny.
Es gibt noch einige weitere Figuren, die ich fast auf Anhieb mochte. Und dabei ist mir dann auch aufgefallen, dass überhaupt sehr viele nette Charaktere in dieser Story vorkommen. Während in anderen Thrillern häufig aggressiv-unsympathische Typen auftauchen, waren hier sogar die „Bösen“ an vielen Stellen eher freundlich und umgänglich. Das gibt dem ganzen Buch eine irgendwie friedliche Hintergrundatmosphäre – trotz der grausamen Morde.

An Spannung mangelt es dem Thriller natürlich auch nicht. Von Anfang an kann man schön miträtseln und sich so seine Gedanken machen über das Mordmotiv. Mit meiner ersten Theorie lag ich nicht ganz richtig, das wäre am Ende auch zu langweilig gewesen. Es steckte noch viel mehr dahinter und bis zur Aufklärung des Ganzen sorgen einige Überraschungen und Wendungen für fesselnde Unterhaltung.
In einer Nebenhandlung geht es um ein weiteres Verbrechen, das zusätzlich noch einige spannende Szenen bereithält. Insgesamt fand ich auch die Balance zwischen Ermittlungen und Privatem wieder bestens gelungen.

Das Ende ist stimmig und alle offenen Fragen werden geklärt. Trotzdem kam der Schluss irgendwie zu früh, denn ich hätte gerne noch einige Stunden weitergelesen. 🙂 Das ist definitiv kein Buch, das man anfangen sollte, wenn man noch eine Menge Arbeit vor sich hat … es könnte nämlich sein, dass man es nicht mehr aus der Hand legen will!

Auf dem Buchrücken findet sich folgender Hinweis: „Packender Berlin-Thriller für Fans von Andreas Winkelmann und Veit Etzold“
Meiner Meinung nach würden Andreas Winkelmann und Andreas Gruber besser passen, denn bei Veit Etzold wird man inzwischen mit so vielen unnötigen (auch blutigen) Details und Wiederholungen gelangweilt, dass mir dies vom Stil her nicht vergleichbar erscheint. Ben Bauhaus hat das Ausschlachten der Morde in allen Einzelheiten nicht nötig, um Spannung zu erzeugen und seine Charaktere sind viel sympathischer.

Fazit:
Spannende Unterhaltung mit tollen Ermittlern, mit denen man gerne auf die Jagd geht. Die Story ist super durchdacht und bis zum Ende fesselnd.
Für Thriller-Fans ein echtes Muss! Aber wenn ihr die Reihe noch nicht kennt: unbedingt erst Band 1 lesen!

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 54 ab.

WINTERGEISTER von Kate Mosse – Meine Rezension …

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. November 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426507757
ISBN-13: 978-3426507759
Originaltitel: The Winterghosts
Übersetzer: Ulrike Wasel + Klaus Timmermann
Autorin: Kate Mosse

Die Geschichte:
Im Dezember 1928 reist der 27-jährige Engländer Freddie alleine durch die Berge in Südfrankreich. Er sucht Abstand von seinem alten Leben, flüchtet geradezu vor einem nicht verarbeiteten Trauma, da sein Bruder im Krieg gefallen ist. Als er von einem Schneesturm überrascht wird, hat er einen Unfall und sein Auto stürzt beinahe in eine Schlucht.
Nach dem Verlassen des Fahrzeugs hört er geheimnisvolle Stimmen im Wald und schließlich findet er einen Pfad, der ihn in das kleine Bergdorf Nulle führt. Dort wird er in einer Pension freundlich aufgenommen und seine Wirtin lädt ihn sogar zu einem Fest ein, das ausgerechnet an diesem Abend stattfindet.
In altertümlichen Kostümen feiern alle Einwohner des Dorfes das fête de Saint-Étienne. Neben Freddie sitzt eine hübsche, junge Frau am Tisch, die sich als Fabrisse vorstellt. Er kommt mit ihr ins Gespräch und sie erzählen sich gegenseitig ihre tragischen Lebensgeschichten. Danach spazieren sie noch gemeinsam durch die Gegend. Doch als Freddie am nächsten Tag aufwacht, weiß er nicht mehr, wie er ins Bett gekommen ist. Und Madame Galy behauptet, er hätte ihre Pension am Abend gar nicht verlassen und niemand hätte ihn auf dem Fest gesehen. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Fabrisse und entdeckt dabei Unglaubliches …

Meine Meinung:
Bücher mit einem Bezug zu realen Themen lese ich ja sehr gerne, vor allem wenn es um alte Geschichten, z. B. über die Templer oder ähnlich spannende Legenden geht. In „Wintergeister“ bilden die Katharer und deren Verfolgung im 14. Jahrhundert den Hintergrund.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht Freddie, der mir schon oft leidgetan hat. Mit seinen Eltern hat er es nicht leicht, fühlt sich nie wirklich geliebt. Er steht im Schatten seines fünf Jahre älteren Bruders, trotzdem empfindet er keinerlei Rivalität, ganz im Gegenteil. Als George aus dem Krieg nicht mehr heimkehrt und zunächst als verschollen gilt, ist für Freddie nichts mehr wie vorher. Er kann sein Leben nicht mehr genießen und erstickt beinahe an der Trauer. Irgendwann folgt der Zusammenbruch und Freddie fühlt sich oft den Toten näher als den Lebenden.

Kate Mosse schildert das alles so eindrücklich und atmosphärisch, dass man das Buch nicht mehr weglegen möchte. Nicht nur die Schauplätze und die allgemeinen Stimmungen, sondern auch die Gefühle von Freddie wirken so lebendig. Wenn sie beschreibt, wie jemand durch einen eisigen Schneesturm stapft, dann kann man die Kälte beinahe fühlen. Wirklich ein wundervoller Schreibstil!

An Spannung fehlt es dem Buch auch nicht, stellenweise wird es sogar etwas gruselig. Auch ohne Geister ist ein nebelverhangenes und von Schnee bedecktes Bergdorf mit seinen zahlreichen kleinen Gässchen in der Nacht ein Ort, an dem man Gänsehaut bekommen kann. Über allem liegt eine trügerisch-ruhige Atmosphäre, die nicht nur der einsamen Gegend geschuldet ist, in der sich alles abspielt.

Freddie und Fabrisse sprechen über Liebe, Verlust, Trauer und die Notwendigkeit des Loslassens. Vergessen sollte man allerdings auch nicht, aber das eigene Leben annehmen und schätzen.
Viele emotionale Momente schaffen in der Geschichte eine wunderbare Harmonie zwischen fesselnder Unterhaltung und Herzerwärmendem. Denn: nicht alle Geister sind böse …

Fazit:
Ein absolut atmosphärisches Buch, das mich richtig in seinen Bann gezogen hat. Spannend und mitreißend – und nebenbei noch informativ.

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 17 ab.

SOMMERPEST von Petra Schwarz – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423715871
ISBN-13: 978-3423715874
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Autorin: Petra Schwarz

Die Geschichte:
Die 16-jährige Paulina fährt zum ersten Mal alleine in den Urlaub: mit ihren beiden besten Freundinnen Leo und Silvie ist sie unterwegs an die Ostsee, um dort eine Woche am Strand zu zelten.
Schon während der Zugfahrt dorthin lernt die hübsche Leo den ersten Jungen kennen. Die Blondine wird überall umschwärmt, was ihren Freundinnen manchmal etwas auf die Nerven geht. Vor allem, weil Leo auch gern mal Alleingänge macht, wenn sie sich wieder plötzlich verliebt hat.
Am Urlaubsort treffen sie dann gleich auf den nächsten Kandidaten, der sich als junger Reporter vorstellt. Er lädt die Mädchen zu einem Sommerfest ein, bei dem er sie interviewen will. Auch er hat hauptsächlich Leo im Visier und Silvie möchte am liebsten gar nicht zu dieser Party gehen. Für Paulina ist das Ganze doppelt schwer, denn sie steht immer zwischen ihren beiden Freundinnen und muss die dauernden Konflikte schlichten.
Auf dem Campingplatz lernt Paulina dann ihren Zeltnachbarn Hannes kennen, dessen süßer Hund Muffin sie anscheinend sehr gern hat. Doch Muffin ist nicht der einzige, der innerhalb dieses Trios sein Herz verloren hat …
Während des Sommerfestes trennen sich die drei Freundinnen, denn Leo kann sich nicht von ihrer Zugbekanntschaft Calvin lösen. Widerstrebend lassen Paulina und Silvie sie alleine und fahren zurück zum Zelt.
Als Leo auch am nächsten Tag nicht auftaucht, macht sich zunächst niemand große Sorgen, denn für solche Aktionen ist sie leider nur allzu bekannt.
Erst als Paulina und Hannes eine verstörende Entdeckung machen, schrillen alle Alarmglocken. Was hat Leos Verschwinden mit den seltsamen Vorgängen in einem medizinischen Labor in der Nähe zu tun? Sind von dort wirklich mit einer Seuche infizierte Ratten verschwunden? Und was hat der junge Reporter damit zu tun?

Meine Meinung:
Obwohl ich ja nicht mehr wirklich zur Zielgruppe des Buches gehöre, hat es mich ganz gut unterhalten.
Manchmal konnte ich zwar das Verhalten der Mädchen überhaupt nicht nachvollziehen, aber das kann auch dem Altersunterschied geschuldet sein. Wenn ich mich so zurück erinnere an diese Zeit, dann sind manch irrationale Aktionen vielleicht gar nicht so unrealistisch. 🙂 Auch die unglaubliche Fixierung von Leo auf das männliche Geschlecht ist wohl durchaus authentisch, auch wenn sie dadurch manchmal nicht wirklich sympathisch rüberkommt.

Am liebsten mochte ich in dieser Geschichte auf jeden Fall Hannes und natürlich seinen tollen Hund Muffin. Auch Paulina fand ich ganz nett und ich habe sehr mit ihr mitgelitten an manchen Stellen. Petra Schwarz beschreibt ihre Charaktere sehr eindrücklich, genau wie ihre Schauplätze. Der Ausritt von Paulina und Hannes am Strand war ein echter Höhepunkt des Buches … eine wundervolle Atmosphäre, die richtig lebendig beim Leser ankommt.

Die Story wird anfangs noch etwas beherrscht von den diversen Männerbekanntschaften und den Differenzen zwischen den Mädchen. Das Rätsel um die verschwundenen Ratten aus dem Seuchenlabor brachte aber von Anfang an auch Spannung in die Geschichte. Für zusätzlich fesselnde Momente sorgen regelmäßige kurze Abschnitte, die die Aktionen des Täters beschreiben. Manchmal kam mir – wie schon erwähnt – das Verhalten der Figuren irgendwie seltsam und naiv vor, hauptsächlich bei Paulina. Aber insgesamt war das Meiste noch recht glaubwürdig und auf jeden Fall altersgerecht.

Am Schluss geht dann alles etwas schnell. Auch der Epilog konnte nicht alle offenen Fragen klären, wobei ich das hier nicht ganz so schlimm finde. Das Wesentliche wurde eigentlich zufriedenstellend beantwortet, wenn man sich nur auf die Hauptfigur Paulina konzentriert.

Fazit:
Unterhaltsam und spannend – und Muffin ist einfach der Beste!

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 19 ab.