STERBEGELD von Judith Winter – Meine Rezension …

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (18. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423216166
ISBN-13: 978-3423216166
Autorin: Judith Winter

HIER findet ihr eine tolle Webseite des Verlags mit allen Infos zu dieser Thrillerreihe!

Die gesamte Reihe:

Die Geschichte:
Em(ilia) Capelli und ihre Partnerin Mai Zhou bekommen es im dritten Teil der Reihe gleich mit zwei heiklen Fällen zu tun. Einerseits sollen sie einen Maulwurf in einer Sonderermittlungseinheit enttarnen und andererseits einen Vierfachmord aufklären, der sich allerdings schon vor vielen Monaten ereignet hat und bei dem bereits ein Verdächtiger festgenommen wurde.
Besonders die internen Ermittlungen machen den beiden sehr zu schaffen, denn mit manchen dieser Kollegen sind sie ja sogar befreundet.
Aber auch der Mordfall hat es in sich: eine komplette Familie wurde kaltblütig ausgelöscht und der sechsjährige Sohn konnte sogar noch die Polizei anrufen. Doch die Beamten kamen trotzdem einige Minuten zu spät und verpassten den Täter nur knapp. Es ist einfach kein Motiv erkennbar für dieses Verbrechen. Werden Em und Mai den Schuldigen finden?

Meine Meinung:
Endlich haben die beiden Ermittlerinnen es geschafft: sie duzen sich. Als Fan der Reihe finde ich das besonders toll, es war einfach überfällig. 🙂

Aber erst einmal zu den Charakteren: Em und Mai werden sich immer ähnlicher. Bei Emilia gehören Alleingänge ja schon fast zur Routine, aber auch Mai verfolgt inzwischen so manche Spur erst einmal ohne Unterstützung. Das ist man von ihr noch gar nicht so gewöhnt, denn eigentlich legte sie ja immer viel Wert auf Korrektheit und „Dienst nach Vorschrift“.
Auf jeden Fall sind die beiden Frauen sehr sympathische Figuren, die man gerne bei ihrer täglichen Arbeit und auch ein bisschen im Alltag begleitet. Wobei das Privatleben in diesem Band relativ wenig Rolle spielt, es bleibt auch kaum Raum dafür.
Auch die übrigen Charaktere beschreibt Judith Winter sehr anschaulich und authentisch. Ebenso wie die Schauplätze, die man sich bestens vorstellen kann beim Lesen.

Die beiden Fälle werden sehr spannend und so geschickt nebeneinander erzählt, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Weitgehend hat mich das Ganze sogar eher an einen extrem fesselnden Psychothriller erinnert, denn man weiß nie, wo das Böse lauert und wem man trauen darf.
Die vielen Widrigkeiten, gegen die Em und Mai hier zu kämpfen haben, schweißen sie als Team immer mehr zusammen. Das hat mich sehr gefreut und macht mich neugierig auf die Fortsetzung.

Was die beiden zu lösenden Rätsel betrifft: diese wurden natürlich mit einem stimmigen Abschluss zu den Akten gelegt. Aber „drumherum“ bleibt am Ende noch vieles offen, was bestimmt im nächsten Teil der Reihe wieder aufgegriffen wird. Darauf freue ich mich schon sehr.

Fazit:
Wem kann man trauen, von wem geht tödliche Gefahr aus? Man ist sich nie sicher und fiebert mit bis zum Ende … ein superspannender Krimi, der schon fast an einen Psychothriller erinnert!

Bewertung:
5pfoten

NUN RUHET SANFT von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (8. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 354861227X
ISBN-13: 978-3548612270
Autorin: Inge Löhnig

Die gesamte Reihe bisher:

Die Geschichte:
Kommissar Konstantin Dühnfort wird an den Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens gerufen: eine Frau, ihre beiden Kinder und sogar die Haustiere wurden kaltblütig ermordet und anschließend das Haus in Brand gesteckt. Nur ein Familienmitglied hat die Tragödie überlebt und ist nicht auffindbar: Tom Sassen, der Ehemann bzw. Vater. Schnell wird klar, dass das Paar am Abend des Verbrechens einen erbitterten Streit hatte. Hat Tom deshalb in der Nacht seine gesamte Familie ausgelöscht?
Am nächsten Morgen taucht er plötzlich am Tatort auf, er hat einen riesigen Rosenstrauß bei sich und erleidet einen Nervenzusammenbruch, nachdem er erfährt, was passiert ist.
Tino glaubt ihm kein Wort, für ihn ist die Sache vollkommen klar. Doch liegt er mit seinem Bauchgefühl auch wirklich richtig?

Meine Meinung:
Und wieder ein superspannender Krimi aus der Feder von Inge Löhnig, den ich geradezu verschlungen habe. Wobei sich dieses Buch eigentlich schon eher wie ein Psychothriller liest, denn man weiß nie, welchen Personen man trauen darf und welchen nicht.

Wer die Reihe bereits kennt, ist mit vielen Charakteren ja schon vertraut. Doch auch Neulesern fällt es nicht schwer, von Tino, Gina, Kirsten und den vielen anderen sympathischen Figuren sehr schnell lebendige Bilder im Kopf zu haben.
In den Nebenhandlungen spielen in diesem Band Tino und Gina die Hauptrolle, denn sie sind ihrem Traum endlich sehr nahe: Gina ist schwanger. Von Kirsten und ihrer Tochter erfährt man nichts Neues, von Alois auch eher weniger.

In wechselnden Kapiteln lesen wir einerseits, wie die Ermittlungen vorankommen und andererseits dürfen wir an der Gedankenwelt des Täters teilhaben, denn von Anfang an kommt auch dieser zu Wort. Die Spannung besteht praktisch von der ersten bis zur letzten Seite und von mir gibt es nur einen kleinen Abzug, da mir zwischendurch ein bisschen zu viel wiederholt wurde. Dieser Eindruck entstand aber auch dadurch, dass die Ereignisse immer wieder aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet werden, um mögliche neue Verdächtige zu überprüfen. An falschen Spuren und Überraschungen fehlt es diesem Krimi auf jeden Fall nicht, ich habe mich bis zum Schluss bestens unterhalten gefühlt.

Das Ende war stimmig, obwohl ich mir noch einen Epilog gewünscht hätte mit einem kurzen Ausblick, was aus einigen Figuren geworden ist. Aber es war auch so absolut ok und was das Privatleben von Tino und Gina betrifft: hier geht es ja bald weiter in „Gedenke mein“. Ich freu mich schon!

Fazit:
Liest sich fast wie ein Psychothriller: man weiß nie, wem man trauen kann und wem nicht. Sehr komplex, super durchdacht und spannend geschrieben!

Bewertung:
4,5pfoten

DEINER SEELE GRAB von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (10. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548611249
ISBN-13: 978-3548611242
Autorin: Inge Löhnig

Die gesamte Reihe bisher:

Die Geschichte:
In München treibt ein Serienmörder sein Unwesen und die Opfer sind wehrlose alte Menschen. Er schickt der Presse und der Polizei E-Mails, in denen er u. a. die verheerenden Zustände in manchen Pflegeheimen anprangert. Er bezeichnet sich als „Samariter“, aber irgendwie passt das alles nicht wirklich zusammen. Wieso tötet er alte Menschen, wenn er andererseits für deren Rechte kämpft?
Kommissar Konstantin Dühnfort und sein Team sind außerdem auf der Suche nach Elena, der illegalen Putzfrau des ersten Mordopfers, denn auch sie steht unter dringendem Tatverdacht.
Doch Tino und auch seine Kollegin Kirsten haben nebenbei noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Tino wurde von einer Verdächtigen hereingelegt und zu Unrecht beschuldigt, sie tätlich angegriffen zu haben. Kirsten hat nach dem Selbstmord ihres Mannes große Schwierigkeiten mit ihrer Tochter und ihren Schwiegereltern.

Meine Meinung:
Die Krimis von Inge Löhnig lese ich ja sowieso immer sehr gerne, aber mit „Deiner Seele Grab“ hat sie es geschafft, noch eine Schippe draufzulegen.
Sie greift ein Thema auf, das uns alle angeht: das Altern mit all seinen Widrigkeiten und Konsequenzen. In diesem Buch stecken viele Emotionen und vor allem auch viel Gesellschafts- und Sozialkritik. Wie kann es sein, dass immer wieder alte Menschen einsam und unbemerkt sterben und erst Wochen später gefunden werden? Wieso herrschen in vielen Pflegeheimen schlimme, menschenunwürdige Bedingungen, weil Bürokratie und Einsparungen wichtiger sind als die Bewohner? Und wieso hat in manchen Familien der Streit ums Erbe einen höheren Stellenwert als das Wohlergehen der Senioren? Das sind nur einige der Fragen, die Inge Löhnig in eine sehr komplexe und bestens durchdachte Handlung einfließen lässt.

Wer die vorherigen Bücher gelesen hat, kennt ja bereits die Protagonisten: Konstantin Dühnfort, seine Freundin Gina und seine Kollegin Kirsten, sowie einige andere aus dem Ermittlungsteam und den Familien. Auch ohne jegliches Vorwissen kann man den Nebenhandlungen natürlich gut folgen, denn Wichtiges aus der Vergangenheit der Charaktere wird meistens noch einmal kurz erklärt.
Auch Nebenfiguren wirken bei Inge Löhnig niemals blass, sondern lebendig und authentisch. Genauso detailliert beschreibt sie auch die Schauplätze, die man sich immer bestens vorstellen kann. Dabei findet sie immer genau das richtige Maß und verliert sich nicht in unwichtigen Kleinigkeiten.

An Spannung mangelt es in dieser Geschichte nicht, denn viele Verdächtige sorgen für Verwirrung und Überraschungen. Oft verschwimmen auch die Grenzen von Gut und Böse, die Story ist emotionsgeladen und facettenreich.
Sehr authentisch und psychologisch gut beleuchtet werden die Beziehungen innerhalb einer Familie dargestellt: die Rivalität zwischen Geschwistern, das Buhlen um die Liebe und Gunst der Eltern, die verschiedenen Rollen der Mitglieder. Einfach grandios geschrieben – und man erkennt beim Lesen einiges wieder aus dem Bekannten- oder Verwandtenkreis.

Dieser Krimi bietet fesselnde Unterhaltung, sympathische Charaktere und viel Stoff zum Nachdenken. Der Fall wird natürlich abgeschlossen und ich fand die Auflösung sehr stimmig und passend. Ich habe das Buch in nur zwei Tagen gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe: „Nun ruhet sanft“ liegt hier schon bereit und „Gedenke mein“ erscheint Mitte Januar 2016.

Fazit:
Ein sehr komplexer, spannender Krimi, vollgepackt mit Emotionen und brisanten Themen. Toll zu lesen und fesselnd bis zum Schluss.

Bewertung:
5pfoten

SCHATTEN DER SCHULD von Petra Johann – Meine Rezension …

Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734102030
ISBN-13: 978-3734102035
Autorin: Petra Johann

Die Geschichte:
Hauptkommissarin Charlotte (Charly) Rumor wird von ihrem Chef Frank Quirin extra aus dem Urlaub an einen Tatort gerufen. Als sie die Tote sieht, erkennt sie sofort den Zusammenhang mit einer ungelösten Mordserie, bei der vor einigen Jahren drei Frauen ums Leben kamen: die tödlichen Wunden deuten auf eine Axt oder ein Beil als Tatwaffe hin.
Das damalige Ermittlerteam ist sich einig: der „Axtmörder“ ist wieder aktiv. Nur Benny, der neue Partner von Charly, hat einen frischen Blick auf die damaligen Verdächtigen, die Indizien und Zusammenhänge. Er ist noch nicht lange bei der Mordkommission, wird aber aufgrund seines sehr jugendlichen Aussehens auch von manchen Kollegen nicht gleich wirklich ernst genommen.
Die tote Frau kann sehr lange nicht identifiziert werden, doch sie wird schmerzlich vermisst: in einer abgelegenen Blockhütte wartet die 16-jährige Lilli auf ihre Rückkehr.
Charly hat ein sehr persönliches Problem mit dem „Axtmörder“-Fall und das holt sie jetzt mit aller Härte ein und bringt sie in große Bedrängnis …

Meine Meinung:
Am Anfang habe ich mich gefühlt wie bei einem Puzzlespiel: man sieht auf der Vorlage zwar schon, wie es einmal aussehen soll, aber man hat trotzdem keine Ahnung, wie die vielen Teile sinnvoll zusammengehören. Die Autorin lässt uns einiges wissen, aber umso mehr verbirgt sie im Dunklen – und sie lässt ihre Figuren permanent diesbezügliche Anspielungen machen. Man bekommt also als Leser nur bröckchenweise Informationen, was natürlich neugierig macht, aber auch ein bisschen für Ungeduld sorgte bei mir.

Bis man die Protagonisten richtig kennenlernt, vergeht auch einige Zeit. Charly, Benny, Mick und Frank waren mir aber auf Anhieb recht sympathisch und dieser Eindruck verstärkte sich noch. Es gibt viele undurchsichtige Charaktere in dieser Geschichte, die man nur schwer einschätzen kann – und mit deren Hilfe sich natürlich vortrefflich falsche Spuren legen lassen.
Petra Johann zeichnet ihre Figuren mit sehr viel Liebe zum Detail, und das nicht nur bei Äußerlichkeiten. Vor allem die authentischen Emotionen lassen den Leser mitfühlen und mitfiebern.

Man kann als Leser auch ständig miträtseln bei der Aufklärung dieses Falles. Aber nicht nur das macht das Lesen zu einem Vergnügen. Die Geschichte ist toll konstruiert, sehr undurchsichtig und viele Überraschungen und Wendungen sorgen zusätzlich für Spannung.
Für geübte Krimileser ist die Lösung zwar schon früh durchschaubar, aber bis man wirklich die Bestätigung dafür erhält, vergeht noch viel Zeit. Die Ermittler spielen die unterschiedlichsten Szenarien durch und immer wieder gibt es neue Theorien. Gegen Ende wurde mir das einen Tick zu viel, da kam stellenweise das Gefühl auf, man würde sich im Kreis drehen und man hätte zu vieles bereits gehört.

Der Schluss hatte für mich einen sehr bitteren Beigeschmack, aber er war insgesamt stimmig und hat zur ganzen Story gepasst. Wenn es eine Fortsetzung mit Charly, Frank, Mick, Benny & Co. gäbe, wäre ich wieder dabei!

Fazit:
Ein spannender Krimi mit einer gut durchdachten Story, bei dem die Ermittler und ihre Arbeit im Vordergrund stehen.
Bestens geeignet zum Mitraten und Mitfiebern – oder einfach als gute, fesselnde Unterhaltung.

Bewertung:
4,5pfoten

DER AFGHANE von Frederick Forsyth – Meine Rezension …

Taschenbuch: 349 Seiten
Verlag: Goldmann; Auflage: 1. (Mai 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442467012
ISBN-13: 978-3442467013
Originaltitel: The Afghan
Autor: Frederick Forsyth

Die Geschichte:
Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

Meine Meinung:
Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den „Ungläubigen“ den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
Frederick Forsyth ist ein Mann „vom Fach“, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

Die zweite wichtige Person ist natürlich „der Afghane“, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

Fazit:
Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

Bewertung:
4pfoten

DEAD END von Sharon Bolton – Meine Rezension …

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (21. April 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442480604
ISBN-13: 978-3442480609
Originaltitel: Dead Scared
Übersetzerin: Marie Luise Bezzenberger
Autorin: Sharon Bolton

Die gesamte bisherige „Lacey Flint“ – Reihe:

Die Geschichte:
Die junge Polizistin Lacey Flint hat die letzte grausige Mordserie in London, zu deren Aufklärung sie maßgeblich beigetragen hat, noch immer nicht ganz verarbeitet, da erhält sie schon einen neuen Auftrag. Was zunächst harmlos klingt, wird für sie immer mehr zum Alptraum.
Sie soll sich als Studentin ausgeben und in Cambridge wohnen, da sich dort in den letzten Jahren auffallend viele Selbstmorde ereignen. Ihr Kollege Mark Joesbury erklärt ihr unmissverständlich, dass sie nicht ermitteln, sondern nur beobachten soll. Doch Lacey wird schnell klar, dass hinter der Sache mehr steckt und sie kann sich natürlich nicht einfach heraushalten.
Sie findet heraus: die jungen Frauen fühlen sich verfolgt, verschwinden tagelang und nehmen sich schließlich selbst das Leben – und das auf oft spektakuläre Weise. Und bevor sie es richtig begreift, ist sie die Nächste auf der Liste …

Meine Meinung:
Der Wahnsinn … hab gerade das Buch zugeklappt und immer noch beschleunigten Puls. Ein echtes Herzschlagfinale mit viel Action und Brisanz haben diesen Thriller perfekt abgerundet. Ok, mit einer kleinen Einschränkung: ich hätte mir noch einen Epilog gewünscht, in dem man erfährt, was aus den wichtigsten Personen geworden ist. Es endet etwas abrupt.

Aber erst mal zum Anfang: „Dead End“ ist ja der zweite Teil der Reihe um Lacey Flint und Mark Joesbury. Es ist nicht zwingend nötig, den ersten Band zu kennen, aber ich würde es immer empfehlen. Schon allein, weil „Dunkle Gebete“ auch ein sehr spannendes Buch ist.
Lacey Flint und einige der anderen Protagonisten kannte ich also schon und hab mich auf das „Wiedersehen“ sehr gefreut. Dana spielt dieses Mal keine große Rolle, auch Mark hält sich sehr im Hintergrund, so dass der Fokus allein auf Lacey liegt. Sie ist eine mutige Person, die allerdings mit vielen psychischen „Altlasten“ zu kämpfen hat. Sie birgt viele Geheimnisse, die im Vorgängerband gelüftet wurden, hier aber nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Auch ein wichtiger Charakter in dieser Geschichte ist Evi, eine Psychiaterin, die seit einem Skiunfall gehbehindert und auf ständige Schmerzmittelgabe angewiesen ist. Eine sympathische Frau, die mir sehr leid tat und mit der ich – genau wie mit Lacey und den Opfern – echt mitgefühlt habe.

Ein großes Thema in diesem Thriller ist der Missbrauch von allen möglichen Arzneimitteln und Drogen. Es ist wirklich absolut erschreckend, was diverse Beruhigungs-, Narkose-, Aufputschmittel, Halluzinogene und Psychopharmaka so alles anrichten können, vor allem bei Menschen, die ohnehin schon psychisch labil sind.
Die Autorin spielt auch maßgeblich mit schlimmsten Ängsten, die bestimmt viele kennen: das Gefühl, ständig beobachtet zu werden, die Begegnung mit realen Geschöpfen aus unseren Alpträumen oder die Gewissheit, im eigenen Haus nicht mehr sicher zu sein.

Die Spannung setzt zwar etwas langsamer ein, da Lacey ja anfangs auch nur harmlosere Nachforschungen anstellt, doch dann erreicht sie enorme Höhen und hält sich bis zum Schluss. Während der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, es wird immer fesselnder. Was hinter der ganzen Sache steckt, wird erst sehr spät klar. Einige Verdächtige kann man zwar relativ schnell ausmachen, aber bei einigen wird man auch sicher falsch liegen – die falschen Spuren hat die Autorin sehr geschickt gelegt.

Fazit:
Ein Wahnsinnsthriller über ein sehr gruseliges Thema, der besonders gänsehauterzeugend ist, weil er mit Ängsten spielt, von denen wir alle einige kennen dürften. Fesselnd, hochspannend, sehr komplex und super durchdacht! Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten

DUNKLE GEBETE von Sharon Bolton – Meine Rezension …

Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (17. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442479428
ISBN-13: 978-3442479429
Originaltitel: Now You See Me
Übersetzerin: Marie-Luise Bezzenberger
Autorin: Sharon Bolton

Die gesamte bisherige „Lacey Flint“ – Reihe:

Die Geschichte:
Die junge Polizistin Lacey Flint kümmert sich besonders engagiert um junge Mädchen, die Opfer von Vergewaltigungen geworden sind. Sie hat selbst eine tragische Vergangenheit, die sie jederzeit einholen könnte.
Als eine blutüberströmte Frau ausgerechnet in Laceys Armen an zahlreichen Messerstichen stirbt, rückt sie in den Fokus und zieht das Misstrauen eines erfahrenen Ermittlers auf sich: Mark Joesbury lässt sie fortan nicht mehr aus den Augen.
Die Tote bleibt nicht das einzige Opfer und alles deutet darauf hin, dass der Serienmörder einem prominenten Vorbild nacheifert … Jack, the Ripper ist zurück in London!

Meine Meinung:
Dieser Thriller ist einfach nur spannend – und das von Anfang bis zum überraschenden Ende.

Sharon Bolton hat mit Lacey Flint eine sehr interessante, mysteriöse Protagonistin geschaffen, die ich schnell ins Leserherz geschlossen habe. Obwohl sie eine Person mit vielen Geheimnissen und manchmal seltsamen Verhaltensweisen ist, wirkte sie auf mich sehr sympathisch. Ihre aufgewühlte, lebhafte Gefühlswelt macht sie ziemlich authentisch und auch irgendwie liebenswürdig.
Mark Joesbury ist auch ein etwas undurchsichtiger Charakter, der sich einfach nicht entscheiden kann, was er von Lacey halten soll. Dieses emotionale Hin und Her prägt die Story in weiten Teilen.
Auch einige andere Ermittler lernt man etwas näher kennen, aber hauptsächlich dreht sich die Geschichte um Lacey, Mark und deren Vorgesetzte Dana, die ich ebenfalls gerne mag.

Das Aufgreifen der legendären Morde von „Jack, the Ripper“ fand ich besonders gruselig. Man erfährt vieles über die damaligen Morde und im Anhang geht die Autorin noch einmal näher auf verschiedene Thesen ein, die im Laufe der Zeit darüber aufgestellt wurden. Bis heute ist das Rätsel nicht gelöst und die Schreckenstaten sorgen bis heute für Gänsehaut, wenn man sich näher damit befasst.

Trotz der brutalen, blutigen Morde geht Sharon Bolton nicht so sehr ins Detail, dass es wirklich schlimm wird. Es bewegt sich alles noch im erträglichen Rahmen. Um fesselnde Spannung zu erzeugen, schafft sie eine geheimnisvolle Atmosphäre, der man sich bis zum Ende nicht mehr entziehen kann. Einfach toll geschrieben – und in kürzester Zeit gelesen. Freu mich schon auf den nächsten Teil: „Dead End“ liegt schon bereit.

Fazit:
Die komplexe, mysteriöse Story sorgt für Nervenkitzel bis zum überraschenden Ende! Thrillerfans kommen voll auf ihre Kosten … diese Reihe empfehle ich gerne weiter!

Bewertung:
5pfoten

STILL – CHRONIK EINES MÖRDERS von Thomas Raab – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: Argon Verlag; Auflage: 1 (14. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839813514
ISBN-13: 978-3839813515
Autor: Thomas Raab

https://youtu.be/FjvF-aAqsBM

Die Geschichte:
Im kleinen Ort Jettenbrunn wird ein ganz besonderes Kind geboren: Karl Heidemann. Das Baby hat ein extrem empfindliches Gehör und wird für seine unwissenden Eltern zu einer einzigen Herausforderung. Karl ist nur dann einigermaßen glücklich, wenn um ihn herum Stille herrscht. Sein Aufwachsen ist deshalb sehr isoliert, Kontakte zu anderen Kindern gibt es nicht und auch Erwachsene sieht er nicht viele.
Missverständnisse prägen Karls Leben – seinerseits und vor allem auch von Seiten seiner Mitmenschen. Aus Liebe und Wohlwollen Entstandenes wird nicht gewürdigt und sogar als strafbar und verwerflich angesehen. Karl versteht diese Welt und ihre Bewohner nicht, bis er eines Tages als Jugendlicher auf der Flucht auf das Mädchen Marie trifft.
Viele Jahre später kehrt er zu ihr zurück, um endlich Frieden zu finden. Doch bis es so weit ist, hinterlässt Karl Heidemann viele Leichen auf seinem Weg – und am Ende auch seine selbst verfasste Chronik.

Meine Meinung:
Zunächst war ich noch etwas skeptisch, denn der Schreibstil von Thomas Raab ist ungewöhnlich und klang für mich irgendwie altmodisch. Er spielt geradezu mit der Sprache, verknappt beispielsweise Sätze, lässt bewusst Lücken und damit Raum für eigene Interpretationen. Hier ein kurzes Beispiel:

„Vor ihr das immer höher steigende Wasser, in ihr das Verlangen nach Befreiung, der Gedanke, die Tat. Ein kurzer Blick ins Leere, dann ein Stoppen des Wassereinlaufes, ein Betrachten dieses Bündels Verachtung in ihren Armen, ein Vorbeugen, ein Aus-den-Händen-gleiten-Lassen.“

Schnell habe ich mich dann allerdings auch daran gewöhnt und in der Hörbuchversion passt sowieso die Stimme von Frank Arnold perfekt zu diesem Stil. Einfach grandios vorgetragen!

Wir dürfen Karl Heidemann ja von seinem ersten Atemzug an durch sein Leben begleiten. Und dabei lernen wir ihn kennen, sehen die Welt mit seinen Augen, dürfen hinter die Fassade blicken. Und so wird schnell klar: er ist keinesfalls ein blutrünstiger Mörder.
Meine Sympathie für ihn ist immer mehr gewachsen – trotz der Tatsache, dass er sich anfangs auch wehrlose Tiere als Opfer auserkoren hat. Karl tötet zunächst niemals brutal, sondern aus falsch verstandenen „guten“ Gründen. Er ist eher ein „Todesengel“ und kein Serienmörder im herkömmlichen Sinn.
Außerdem ist er hochintelligent und sehr geschickt mit seinen Händen … ein Kunstschaffender: Maler, Schnitzer, Schreiber. Und er liebt die Natur, das einfache Leben und natürlich die Stille. Städte sind ihm ein Graus und so ist es ganz passend, dass es ihn irgendwann in ein ruhiges Kloster verschlägt.

Vieles hat der Autor geschickt in diese fiktive Lebensgeschichte gepackt: Gesellschaftskritisches, Spannung, eine riesige Bandbreite an Gefühlen und zahlreiche Themen, über die man sich eigene Gedanken machen kann. Kindererziehung, Moral, Sterbehilfe, Glaube, Tier- und Umweltschutz und ebenso die Frage, welche Werte im Leben wirklich zählen.
Es ist ein Buch, das nicht nur bestens unterhält, sondern das auch aktiv Emotionen weckt und einen echten Nachhall erzeugen kann. Bei mir hat es das auf jeden Fall geschafft. Ich bin begeistert und habe Karl sehr gerne begleitet, mit ihm gelitten und auch viel Schönes erlebt. Das Ende passt perfekt, ein Happy End ist es irgendwie trotzdem.

Fazit:
Ein grandioses Buch mit einer sehr tragischen Hauptfigur, das den Leser tief berühren und zum Nachdenken bewegen kann. Perfekt für Menschen, die die Stille und die kleinen Dinge des Lebens noch zu schätzen wissen.

Bewertung:
5pfotenplus

SUBSTANCE – DIE FORMEL von Boyd Morrison – Meine Rezension …

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (21. Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442477093
ISBN-13: 978-3442477098
Originaltitel: The Catalyst
Übersetzer: Otto + Max Merkatz
Autor: Boyd Morrison

Die Geschichte:
Kevin Hamilton ist Chemiestudent und wurde vor einigen Monaten von seinem Doktorvater Michael Ward nach einem Laborunfall fristlos entlassen. Umso überraschter ist er, als er plötzlich eine seltsame E-Mail von Ward erhält, in der ihm dieser unter anderem mitteilt, dass er verfolgt wird.
Einen Tag später sterben Ward und seine Frau bei einem mysteriösen Brand und Kevin begreift langsam, dass er in eine hochbrisante Sache hineingeraten ist. Ein einflussreicher, unbekannter Gegner ist hinter Informationen her, die Milliarden wert sind – und für die er ohne Skrupel über Leichen geht.
Eine actionreiche Hetzjagd beginnt, in die auch noch eine Freundin von Kevin verwickelt wird: Erica, eine Medizinstudentin. An die Polizei können sie sich nicht wenden, denn auch dort sitzen Spitzel … wem sollen die beiden noch trauen?

Meine Meinung:
Dies war der erste Thriller von Boyd Morrison, den ich gelesen habe, aber es werden sicher noch weitere folgen.
Sein ungekünstelter Schreibstil mit vielen authentisch wirkenden Dialogen hat mir sofort bestens gefallen.

Die beiden Hauptpersonen Kevin und Erica sind sympathische junge Leute, deren Handlungsweisen ganz glaubwürdig erscheinen, obwohl in Thrillern ja gerne auch mal leicht übertrieben wird. Beide haben einen etwas tragischen Familienbackground, aber das nimmt nicht viel Raum ein in der Geschichte. Ihre Intelligenz und ihr Mut bringen ihnen entscheidende Vorteile gegen die übermächtigen Gegner, die übrigens auch sehr gut charakterisiert wurden.

Dieses Buch wäre eine tolle Grundlage für einen superspannenden Actionfilm: Verfolgungs- und Hetzjagden durch mehrere Bundesstaaten, Schießereien, Einsatz moderner Computertechnik und raffinierte Tricks machen die Story zu einem echten Pageturner. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und fand es sehr fesselnd.

Dass der Autor vom Fach ist und weiß, worüber er schreibt, fällt auch positiv auf. Er legt viel Wert auf Authentizität und hat das ursprüngliche Manuskript aus dem Jahr 1995 sogar später noch einmal nach dem neuesten Stand der Wissenschaft überarbeitet.

Fazit:
Actionreich, brisant, bestens durchdacht und authentisch … bitte mehr von diesem Autor!

Bewertung:
4,5pfoten

DER SCHNEEGÄNGER von Elisabeth Herrmann – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (26. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442313864
ISBN-13: 978-3442313860
Autorin: Elisabeth Herrmann

Die bisherige Sanela Beara / Lutz Gehring – Reihe:

Die Geschichte:
Sanela Beara drückt nach ihrem letzten spektakulären Fall wieder die Schulbank. Sie leidet immer noch unter den Folgen des Mordversuchs und ist froh, dass sie erst einmal Abstand zu Hauptkommissar Lutz Gehring hat.
Doch dann steht dieser plötzlich vor dem Hörsaal und will sie direkt zu einer Befragung mitnehmen. Sanela erfährt, dass es dabei um den vor vier Jahren entführten Darijo geht, dessen Leiche nun von einem Jäger im Wald gefunden wurde.
Zum Hauptverdächtigen wird schnell der Vater des Jungen, doch Sanela will daran nicht glauben. Sie meldet sich in der Uni krank und schleust sich als angebliche Putzfrau auf eigene Gefahr bei der neuen Familie der inzwischen geschiedenen Mutter von Darijo ein.
Wieder einmal setzt Sanela ihr eigenes Wohlergehen aufs Spiel, um mit ihren ungewöhnlichen Methoden die stockenden Ermittlungen voranzubringen. Ein Netz aus Lügen und undurchsichtigen Allianzen machen ihr diese Aufgabe nicht gerade leicht …

Meine Meinung:
Als großer Fan von Elisabeth Herrmann habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung von „Das Dorf der Mörder“ gefreut. Sanela Beara ist eine ungewöhnliche, kluge Frau, die mit ihren erst 24 Jahren bereits viel mitgemacht hat. Ihre Mutter hat sie früh verloren und musste dann mit ihrem Vater aus einem Kriegsgebiet flüchten. Diese Erfahrungen machen sie einerseits stärker, aber andererseits bieten sie auch Angriffspunkte. Das muss sie auch in diesem Buch wieder schmerzhaft erfahren.

Ihr Kollege Lutz Gehring ist ein eher zwiespältiger Charakter: er kann wirklich sympathisch sein, aber meistens wirkt er eher griesgrämig und überheblich. Durch die Verfilmung von „Das Dorf der Mörder“ habe ich jetzt beim Lesen leider oft den Schauspieler Jürgen Tarrach (geb. 1960) vor Augen, der aber in dieser Rolle etwas fehlbesetzt war, denn im Buch ist Lutz erst Mitte 30.

An Elisabeth Herrmanns Krimis mag ich auch, dass sie immer Themen aufgreift, die ihr wohl selbst sehr am Herzen liegen. Das merkt man nicht nur an der guten Recherchearbeit. In diesem Buch geht es um Kindesmissbrauch und nebenbei auch noch um die Wiederansiedelung von Wölfen in unseren Wäldern.
Auch die gute Balance zwischen ermittlungsrelevanten Fakten und Infos aus dem Privatleben der Protagonisten finde ich immer absolut gut gelungen.

Insgesamt muss ich aber leider schon zugeben, dass „Der Schneegänger“ für mich das bisher schwächste Buch der Autorin ist. Fast wie in einem Thriller wirkten manche Dinge etwas unrealistisch und es wird mit vielen Klischees gearbeitet.
Eigentlich bewegt sich die ganze Handlung auch größtenteils innerhalb einer Familie. Spannend war es trotzdem und ich habe das Buch in nur zwei Tagen komplett gelesen. Die vielen Verstrickungen, undurchsichtigen Beweggründe und widersprüchlichen Aussagen der Verdächtigen erinnerten mich oft an einen Psychothriller. Man weiß nie, wem Sanela trauen sollte und wem besser nicht.

Das Ende hätte für meinen Geschmack noch etwas positiver ausfallen können, aber man kann ja nicht alles haben. Auf den nächsten Fall mit Sanela freue ich mich auf jeden Fall schon jetzt.

Fazit:
Dieser Krimi wirkt größtenteils eher wie ein Psychothriller … trotz kleinerer Schwächen fesselnd und spannend bis zum Ende.

Bewertung:
4pfoten