Archiv des Autors: beastybabe
DER VOLLSTRECKER von Chris Carter – Meine Rezension …
Audio CD
Verlag: Hörbuch Hamburg; Auflage: 3 (15. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869090642
ISBN-13: 978-3869090641
Sprecher: Achim Buch
Autor: Chris Carter
Die gesamte bisherige „Robert Hunter“-Reihe:
Die Geschichte:
Ein Pfarrer wird brutal ermordet in seiner Kirche aufgefunden. Der Tatort gleicht einem Schlachtfeld: überall ist Blut, aber das ist noch nicht das Schlimmste. Man hat den Mann enthauptet und anschließend den Kopf eines Hundes auf die Leiche montiert. Wer begeht solch ein grausames Verbrechen?
Das müssen Detective Robert Hunter, sein Partner Carlos Garcia und ihr Team herausfinden. Und es ist keine leichte Aufgabe. Leider bleibt es auch nicht bei einem einzelnen Mordfall und die Presse sitzt ihnen im Nacken. Unerwartete Hilfe kommt schließlich von einer Jugendlichen mit besonderen Fähigkeiten.
Meine Meinung:
Für tote Hunde gibt es ja bei mir schon mal grundsätzlich Punktabzug, aber sonst hat mir dieser Thriller eigentlich sehr gut gefallen.
Es ist eine prima durchdachte, in weiten Teilen nachvollziehbare Rachegeschichte mit einem stimmigen Abschluss.
Man benötigt stellenweise einen stabilen Magen, denn die Beschreibungen der Taten bewegen sich schon etwas an der Ekelgrenze und mit Blut wird sowieso nicht gespart.
Durch den atmosphärischen Erzählstil von Chris Carter ist man auch immer richtig dabei und das sorgt dafür, dass man mit den Opfern echt mitleidet.
Die Protagonisten fand ich sehr sympathisch: Robert, Carlos und einige andere Charaktere, die ziemlich authentisch und lebendig wirken. Eine Figur mochte ich auch wirklich gerne, wenngleich sie etwas Mystisches in die Story bringt: Molly, das Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten. Mich hat ihr Auftritt nicht gestört, denn ich finde ein bisschen Hellseherei und ähnliches ganz erfrischend in Thrillern. Andere mögen das eher als Humbug abtun, aber es geht hier ja sowieso um eine fiktive Geschichte.
An Spannung fehlt es dem Buch nicht, ich fand es von Anfang bis Ende sehr fesselnd. Gut, dass es noch viele weitere Teile dieser Reihe gibt, die alle schon im Regal darauf warten, gelesen zu werden.
Fazit:
Ein blutiger Thriller mit sympathischen Protagonisten und einem Hauch Mystik! Hat mich bestens unterhalten!
MÖRDERISCHER MISTRAL von Cay Rademacher – Meine Rezension …
Broschiert: 272 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; 2014
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3832197567
ISBN-13: 978-3832197568
Autor: Cay Rademacher
Die gesamte bisherige „Roger Blanc“-Reihe:
Die Geschichte:
Der Pariser Capitaine Roger Blanc wird nach einer erfolgreichen Korruptionsermittlung in die Provence strafversetzt, denn anscheinend weiß nicht seiner Vorgesetzten die akribische, gute Arbeit zu schätzen.
Dort angekommen wird er von den meisten nicht gerade mit offenen Armen empfangen, doch einige neue Kollegen werden schnell zu Vertrauten. Allen voran sein Partner Marius Tonon, mit dem anscheinend bisher niemand zusammenarbeiten wollte. Die beiden bekommen die Ermittlungen in einem Mordfall zugeteilt, der sehr nach Drogenbandenkrieg aussieht und damit leicht zu lösen sein dürfte. Doch Rogers Nachforschungen führen ihn bald auf eine andere Spur – und die dürfte seinen Vorgesetzten wieder mal überhaupt nicht gefallen …
Meine Meinung:
Wieder ein Buch, das schon so lange ungelesen in meinem Regal schlummerte … aber im Nachhinein ist es ganz praktisch, dass ich es jetzt erst gelesen habe, denn so kann ich die kompletten drei Bände gleich hintereinander genießen. 🙂
Der Schreibstil von Cay Rademacher ist einfach toll: ohne Schnickschnack, mit vielen lebendigen Dialogen, ein bisschen Humor und mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen.
Die Provence ist ja ein traumhafter Ort und das wird auch im Buch sehr deutlich, obwohl auch die Schattenseiten nicht verschwiegen werden. So hält der titelgebende „mörderische Mistral“ die Leute in Atem, sorgt für schlechte Stimmung, Kopfschmerzen und eine Anfachung schrecklicher Waldbrände. Doch auf der anderen Seite stehen herrliche Weinberge und Olivenhaine, entspanntes Essen unter schattigen Platanen an einem kleinen Fluss oder die lauschigen, verwinkelten Bergdörfer der Provence. Für mich war das Lesen auf jeden Fall wieder eine gelungene Auszeit und ein Stückchen Urlaub im Alltag.
Man merkt, dass der Autor die Gegend und die Eigenheiten der Bewohner sehr gut kennt, was für mich als Frankreichfan die Sache noch interessanter macht.
Auch die Charaktere, die Cay Rademacher erschaffen hat, gefallen mir bestens. Roger, die Hauptfigur, hat es zwar gerade nicht leicht im Leben: strafversetzt in die Provinz, von seiner Frau verlassen und ständig unter dem Druck der Vorgesetzten. Aber trotzdem ist er nicht der so oft genommene, verzweifelte Trinker oder Misanthrop, sondern er nimmt sein Leben einfach in die Hand und macht das Beste draus. Sowohl im privaten Bereich, wie auch arbeitstechnisch lässt er sich nicht hängen, sondern packt an: renoviert sein altes Haus, löst einen schwierigen Fall, knüpft neue Kontakte mit Nachbarn und Kollegen. Ein absolut sympathischer und angenehmer Kerl, von dem ich unbedingt mehr lesen will.
Genau so ging es mir mit einigen weiteren Charakteren in der Geschichte, denn auch die Nebenfiguren wirken lebendig, glaubwürdig und man erfährt auch hin und wieder einiges aus ihrem Privatleben, was ihnen noch mehr Tiefe gibt.
Der Fall ist bestens durchdacht und führt über einige gut gelegte falsche Spuren zum stimmigen Abschluss. Ein paar Kleinigkeiten bleiben vielleicht noch offen, aber ich fand das Ende echt gelungen.
Das Buch liest sich spannend und fesselnd, ich mochte es kaum noch aus der Hand legen. Und jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil der Reihe.
Fazit:
Nicht nur als Urlaubslektüre absolut empfehlenswert: spannend, gut durchdacht und mit einigen echt sympathischen Charakteren, die man schnell nicht mehr missen möchte.
DER BLAUEN SEHNSUCHT TOD von Brigitte Pons – Meine Rezension …
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (5. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802593960
ISBN-13: 978-3802593963
Autorin: Brigitte Pons
Die gesamte „Frank Liebknecht“-Reihe:
Die Geschichte:
Im zweiten Teil der Reihe steht Dorfpolizist Frank Liebknecht leider selbst unter Mordverdacht, denn er hat sich mit der falschen Frau eingelassen. Die attraktive Urlauberin Linda Ehlers hat ihm bei einer gemeinsamen Liebesnacht erzählt, dass sie in Vielbrunn Nachforschungen anstellt: ihre Großmutter hatte ihr immer von einem Gemälde vorgeschwärmt, das sie nun finden will. Am nächsten Tag wird Linda tot aufgefunden.
Frank ist zwar von den offiziellen Ermittlungen ausgeschlossen, aber er forscht trotzdem nach und findet heraus, dass Linda mit vielen Menschen in der Gegend gesprochen hat, aber jedem scheint sie eine andere Geschichte erzählt zu haben. Weshalb war sie nun eigentlich in Vielbrunn und wer hatte ein Mordmotiv?
Meine Meinung:
Inzwischen ist ja bereits der dritte Teil der Reihe erschienen und so habe ich mir endlich mal die Zeit genommen, den schon lange im Regal schlummernden Band 2 zu lesen.
Auf Frank, Brunhilde und einige andere liebgewonnene Charaktere habe ich mich ja schon gefreut. Besonders schön fand ich, dass auch Marcel langsam immer mehr zu einem Sympathieträger mutiert.
Brigitte Pons haucht ihren Figuren glaubwürdiges Leben ein und sorgt dafür, dass man immer ein lebendiges Bild vor Augen hat. Das gilt auch für die Schauplätze, die sie sehr authentisch beschreibt.
Was ich eigentlich in Büchern gar nicht mag, spielt hier leider eine Nebenrolle: Tierquälerei. Darauf hätte ich sehr gut verzichten können, aber ansonsten hat mir die Story sehr gut gefallen. Das Thema „Raubkunst“ steht im Vordergrund und damit natürlich auch ein kleiner Rückblick in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, was ich immer recht spannend finde.
Zahlreiche Wirrungen sorgen dafür, dass man lange miträtseln kann und trotzdem hat mich die Auflösung noch überraschen können. Sehr gut durchdacht und nicht unglaubwürdig.
Jetzt freue ich mich auf den dritten Teil und hoffe, dass dort kein Tier zu Schaden kommen wird. 🙂
Fazit:
Wieder ein spannender Fall für den sympathischen Frank, dessen Helfersyndrom ihn oft in schwierige Situationen bringt.
DIE LIEBE, DAS GLÜCK UND EIN TODESFALL von Kerry Fisher – Meine Rezension …
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442482135
ISBN-13: 978-3442482139
Originaltitel: The School Gate Survival Guide
Übersetzerin: Marie-Luise Bezzenberger
Autorin: Kerry Fisher
LESEPROBE (PDF)
Die Geschichte:
Die 36-jährige Maia ist aufgrund einiger Fehlentscheidungen in ihrer Vergangenheit mit ihren beiden Kindern Bronte und Harley in einem Sozial-Reihenhaus in einer wenig guten Wohngegend gelandet. Da ihr Lebensgefährte Colin nicht wirklich etwas zum Lebensunterhalt beiträgt, muss sie selbst mit diversen Reinigungsjobs die Familie über Wasser halten.
Umso härter trifft sie ein plötzlicher Todesfall: die nette alte Professorin Rose, bei der Maia jeden Dienstag und Donnerstag für einen überdurchschnittlichen Stundenlohn geputzt hat, hatte einen Herzinfarkt. Doch der Anwalt, der ihr diese Nachricht überbringt, hat noch eine Überraschung parat. Rose hat in ihrem Testament bestimmt, dass Maia genug Geld bekommen soll, um die Gebühren für eine Eliteschule zu bezahlen, damit Bronte und Harley eine bessere Zukunft offensteht.
Maia nimmt das Angebot an, auch wenn ihr die Zusatzkosten (Schuluniform, Klassenfahrten, Bücher, etc.) enorme Probleme bereiten und noch mehr Arbeitseinsatz erfordern, da Colin lieber sein kleines Arbeitslosengeld in Alkohol, Wetten und Drogen investiert.
Eine weitere Hürde auf dem Weg in ein besseres Leben sind die anderen Mütter, mit denen Maia so gar nicht auf einer Wellenlänge ist. Einzige Ausnahme ist die total chaotisch-liebenswürdige Clover, deren Kinder mit Harley und Bronte die gleichen Klassen besuchen.
Und dann gibt es da natürlich noch einen Lichtblick in Maias schwierigem Alltag: der Lehrer Mr. Peters setzt sich sehr dafür ein, dass die Kinder sich in der Privatschule wohlfühlen. Doch wird das Experiment wirklich von Dauer sein oder ist am Ende die Kluft zwischen Arm und Reich einfach zu groß?
Meine Meinung:
Zwischen spannenden Krimis und Thrillern lese ich ja gerne mal etwas Emotionales. Und umso mehr freut es mich, wenn ich dann eine Geschichte entdecke, die ohne ausführliche Bettszenen und zu viel Herz-Schmerz-Gedöns auskommt – so wie diese hier.
Kerry Fisher hat sich einige Charaktere ausgedacht, die man einfach gernhaben muss. An erster Stelle stand aber hier für mich nicht einmal die Hauptperson Maia, sondern ihre Freundin Clover. Diese Frau lebt mit ihren drei Kindern und zahlreichen Haustieren in einem total verlotterten Riesenhaus, denn Putzen hat hier absolut keine Priorität. Viel wichtiger ist Clover, dass ihre Zwillingstöchter und ihr Sohn viel Spaß im Leben haben.
Maia ist natürlich auch eine sympathische Figur, die sich aber manchmal etwas selbst im Weg steht und erst einige Anstöße benötigt, um ihren Weg zu finden. Diese Entwicklung dürfen wir hautnah miterleben und bei diversen Rückschlägen mitfiebern.
Alle Charaktere wirken sehr lebendig und recht glaubwürdig. Es gibt auch einige Typen, die man richtig schrecklich finden kann und bei denen man sich echt freut, wenn sie am Ende das bekommen, was sie verdient haben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir super gefallen, denn es steckt eine große Portion schwarzer Humor und Ironie in der Geschichte. Liest sich einfach flüssig, fesselnd und ist total unterhaltsam.
Die Story ist geprägt von etlichen Hochs und Tiefs, durch die Maia muss, bis sie endlich das große Glück finden kann. Manches ist durchschaubar, anderes kommt aber eher überraschend und sorgt dafür, dass man ständig wissen möchte, wie es weitergeht.
Natürlich spielt die Autorin auch etwas mit Klischees, aber das hat mich nicht wirklich gestört und ich habe es mehr von der ironischen Seite betrachtet.
Was mich etwas gestört hat bzw. was ich nicht glaubwürdig fand, das war der Umgangston zwischen Maia und Clover, die sich zwar beinahe alle ihre Probleme anvertrauen, sich dabei aber auch am Ende immer noch siezen. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen an diesem wunderbaren Buch.
Fazit:
Eine tolle Geschichte, die prima unterhält und durch einige liebenswürdige Charaktere so richtig zum Mitfühlen einlädt.
DIE HEXE UND DER LEICHENDIEB von Helga Glaesener – Meine Rezension …
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (4. Januar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548611907
ISBN-13: 978-3548611907
Autorin: Helga Glaesener
Die Geschichte:
Sophie ist erst 17 Jahre alt und schon Herrin der Wildenburg. Frisch verheiratet mit ihrem Mann Marsilius lernt sie jedoch schon in der Hochzeitsnacht, dass ihre Zukunft alles andere als rosig sein wird. Edith, die Geliebte ihres Mannes, macht ihr das Leben zur Hölle und hetzt das Gesinde gegen Sophie auf.
Als die Lage sich immer mehr zuspitzt und sogar Sophies Leben bedroht ist, flieht sie von der Burg. Dabei begegnet sie zwei Männern: dem verurteilten Mörder Marx und dem gelehrten Julius. Beide spielen fortan eine große Rolle in den zahlreichen gefährlichen Abenteuern, die Sophie bestehen muss, bevor sie endlich glücklich werden kann.
Meine Meinung:
Der Schreibstil von Helga Glaesener ist wirklich toll und absolut mitreißend. Sie beschreibt die damaligen Verhältnisse im Jahr 1632 sehr anschaulich und atmosphärisch. Da tobt zum einen ein erbitterter Glaubenskrieg und andererseits erleben wir die Nöte der jungen Sophie.
Das Leben wird recht authentisch dargestellt, so dass man den Alltag der verschiedenen Bevölkerungsschichten gut nachvollziehen kann. Eine große Rolle in der Geschichte spielt auch die Hexenverfolgung, ein ebenso spannendes wie grausames Thema.
Interessant ist hierbei auch, dass die Autorin das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Selten ist etwas nur „gut“ oder „böse“, es gibt etliche Zwischentöne und in diesen Grauzonen bewegen sich viele der Figuren.
Sophie ist als Hauptperson zwar alles andere als unsympathisch, aber ich hätte mir noch etwas mehr Nähe zu ihr gewünscht. Genau kann ich gar nicht sagen, woran die kleine emotionale Distanz gelegen hat, aber sie war zweifelsohne da. Wobei sie allerdings durch ihr Handeln auf den letzten Seiten noch etwas gut gemacht hat, denn da sieht man dann deutlich, wie sehr sie sich im Laufe der Geschichte gewandelt hat.
Auch in den Nebenrollen sind einige nette Charaktere zu finden, wie zum Beispiel einen Pfarrer, über dessen Verhalten ich oft schmunzeln musste.
An Spannung fehlt es der Geschichte meistens nicht, auch wenn so mancher Irrweg die Lösung des Rätsels immer wieder in weite Ferne rückt. Es passiert eigentlich ständig irgendwas Wichtiges und man kann mit den Hauptpersonen schön mitfiebern und mitleiden. Auch einige actionreichere Szenen gibt es, genau wie gruselig-mysteriöse Momente.
Die Emotionen kommen auch nicht zu kurz, aber die Liebesgeschichten treten niemals zu sehr in den Vordergrund, was ich sehr lobenswert finde.
Fazit:
Eine spannende Geschichte mit vielen Intrigen, Irrwegen, Emotionen und einem tollen Ende!
MÖRDERISCHE WAHRHEITEN von Theresa Prammer – Meine Rezension …
Broschiert: 496 Seiten
Verlag: List Hardcover (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 347135137X
ISBN-13: 978-3471351376
Autorin: Theresa Prammer
Die gesamte bisherige „Lotta Fiore“-Reihe:
Die Geschichte:
Seit den Erlebnissen in Band 1 ist mehr als ein Jahr vergangen. Lotta Fiore ist Mutter des kleinen Konny geworden und mit dem Kriminalpolizisten Hannes zusammen. Sie ist gerade auf dem Weg ins Krankenhaus zu Konrad Fürst, als sie im Radio von einem schlimmen Mord hört: eine Jugendliche wurde brutal erstochen aufgefunden. Das Besondere daran: der Modus Operandi gleicht haargenau dem einer alten Mordserie vor über 20 Jahren – und der damalige Täter verstarb vor Kurzem.
Gibt es einen Nachahmer, und welches Ziel verfolgt er damit?
Die Polizei steht vor einem Rätsel und ausgerechnet Konrad soll ihnen helfen, es zu lösen. Dabei ist er gerade erst aus einem langen Koma aufgewacht und erkennt nicht einmal mehr Lotta wieder.
Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn es werden immer mehr Opfer. Und Konrad versucht verzweifelt, sich zu erinnern. Er war damals der leitende Ermittler während der ersten Mordserie. Ob er sein Gedächtnis noch rechtzeitig wieder erlangen kann, um jemanden zu retten, der ihm sehr wichtig ist?
Meine Meinung:
Schon von Band 1 war ich sehr begeistert und wollte unbedingt wissen, wie es mit den zahlreichen liebenswürdigen Charakteren weitergeht. Lotta, Hannes, Konrad, Henriette, Anna und Fanny – und jetzt noch der kleine Konny … allesamt sympathische Figuren, die man einfach gern haben muss.
Ok, bei Lotta fällt es einem nicht immer leicht, denn sie steht sich schon oft selbst im Weg. Ihre verkorkste Vergangenheit bewirkt, dass sie sich häufig seltsam verhält und man sie gern liebevoll schütteln möchte, damit sie wieder zur Vernunft kommt.
Auch in den Nebenrollen tauchen noch einige nette Leute auf, von denen man gerne mehr lesen möchte. Pfleger Martin beispielsweise, der vielleicht gut zu Henriette passen würde. 🙂
Aber eigentlich gibt es ja schon genug glückliche Beziehungen in der Story, da kann ich mich ja gar nicht beklagen. Zumal ich normalerweise nicht so der Herzschmerz-Leser bin. Aber hier fügt sich das Emotionale irgendwie prima in die Gesamtstory ein und bereichert das Ganze noch, ohne Spannung zu kosten. Oft ist sogar das Private genauso fesselnd wie die Kriminalgeschichte.
Der Fall ist verzwickt und sehr lange undurchsichtig, so dass man als Leser immer bestens mitraten und mitfiebern kann. Auf die finale Lösung wäre ich nicht gekommen, aber sie war ganz gut durchdacht. Es gibt natürlich schon ziemlich viele psychisch gestörte Menschen in dem Buch, damit das alles so funktioniert – aber das ist wohl leider näher an der Realität, als man glauben möchte.
Mich hat der zweite Teil der Reihe jedenfalls wieder bestens unterhalten und das Ende fand ich auch absolut super. Hoffentlich gibt es sehr bald Neues vom Ermittlerduo Lotta und Konrad!
Fazit:
Ein super gelungener, spannender zweiter Teil! Bitte mehr von Lotta und Konrad!
Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 37 ab.
MISSION EWIGKEIT von James Rollins – Meine Rezension …
Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 373410145X
ISBN-13: 978-3734101458
Originaltitel: Bloodline
Übersetzer: Norbert Stöbe
Autor: James Rollins
Die gesamte bisherige „SIGMA“-Reihe (teilweise noch nicht übersetzt):
Die Geschichte:
SIGMA Force – Commander Gray Pierce hat es gerade nicht leicht im Leben: vor Kurzem starb seine Mutter bei einem Attentat, dessen Ziel eigentlich er sein sollte und außerdem leidet sein Vater zunehmend unter Alzheimer. Seine kurze berufliche Auszeit ist aber schnell vorbei, denn die Tochter des amerikanischen Präsidenten wurde vor Somalia von Piraten entführt.
Zusammen mit einem ganz kleinen Team reist Gray nach Afrika, um die schwangere Amanda zu befreien. Doch die Mission steht unter keinem guten Stern, denn ständig scheinen ihnen die Gegner einen Schritt voraus zu sein.
SIGMA-Direktor Painter Crowe geht derweil einer streng geheimen Spur nach: die weltweit agierende Terrororganisation Die Gilde weist verdächtig viele Beziehungen zur Familie des Präsidenten auf. Steckt am Ende der Gant-Clan selbst hinter der Entführung?
Meine Meinung:
Mir war vorher gar nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch bereits um Teil 8 einer Reihe handelte, doch die häufigen Anspielungen auf die Vergangenheit legten das schon nahe. Für das Verständnis dieses Bandes erhält man aber genug Informationen, trotzdem werde ich mir die Vorgängerbücher alle noch besorgen und lesen, denn diese Reihe muss man einfach kennen.
Unter den Charakteren gibt es einige Sympathieträger, die das Lesen zu einem absoluten Vergnügen machen. Man kann so richtig mitzittern und mitfühlen, wenn es in den zahlreichen Actionszenen wieder brenzlig wird.
Nicht nur Gray, sondern auch sein ganzes Team hat sich schnell einen festen Platz in meinem Leserherz erobert. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die teilweise sehr geprägt sind durch ihre (schlimme) Vergangenheit. Auch ein ausgebildeter Hund ist mit von der Partie und manche Szenen dürfen wir sogar aus Kanes Perspektive erleben – wirklich toll geschrieben.
Auch wunderbar beschrieben werden die ganzen Schauplätze: egal ob wunderschöne Natur, futuristische Landschaften oder unheimliche Labors und Bunkeranlagen … man kann sich alles super vorstellen und ist richtig mittendrin.
Die Geschichte ist sehr vielseitig: einerseits spielen Geheimdienste, Geheimbünde und Verschwörungstheorien eine große Rolle, andererseits geht es aber auch noch um viele weitere Themen. Piraterie, Menschen- bzw. Organhandel, verbotene Forschung, die Entwicklung von schrecklichen Kampfrobotern und vieles mehr kommt in diesem Buch vor, so dass garantiert niemals Langeweile oder Eintönigkeit aufkommt – und das bei über 600 Seiten.
Eher im Gegenteil: die Story ist fesselnd und spannend von Anfang bis zum Ende. Einmal angefangen, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und hab es innerhalb kürzester Zeit komplett gelesen.
Band 1 und 2 habe ich mir bereits gekauft und ich freue mich jetzt darauf, die gesamte Reihe nacheinander zu lesen.
Am Ende hat mir auch sehr gut gefallen, dass der Autor noch auf den Wahrheitsgehalt seiner Geschichte eingeht und Links und Hinweise angibt, mit denen man sich weitere Informationen zu den Themen in Buch einholen kann. Erschreckend, aber spannend!
Fazit:
Eine extrem spannende, vielseitige Geschichte mit vielen realen Elementen, sympathischen Charakteren und viel Action!
Unbedingt lesen!
RABENSCHWESTERN von Gabi Kreslehner – Meine Rezension …
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (10. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548611818
ISBN-13: 978-3548611815
Autorin: Gabi Kreslehner
Die gesamte bisherige „Franza Oberwieser“-Reihe:
Die Geschichte:
Gertrud Rabinsky, die Inhaberin eines kleinen Töpferladens, wird zu Hause brutal erstochen aufgefunden. Sie stammt aus einer wohlhabenden Familie und hinterlässt eine erwachsene Tochter, einen kleinen Sohn und ihren Mann.
Kommissarin Franza Oberwieser soll mit ihrem Team den Fall untersuchen und das erweist sich als sehr schwierig. Zunächst ist kein Motiv erkennbar, allerdings wurden Spuren am Tatort gesichert, die aber keinem Verdächtigen zugeordnet werden können. Durch viele Befragungen von Bekannten und Angehörigen stellt sich schließlich heraus, dass die Ursache des Verbrechens weit in der Vergangenheit liegen könnte. Es gibt Geheimnisse in der Familie, die sehr brisant sind.
Außerdem wird die bekannte Fotografin Hanna Umlauf vermisst, die – wie sich bald herausstellt – mit Gertrud aufgewachsen ist wie eine Schwester. Was hat sie mit dem Mord zu tun – oder ist sie sogar ein weiteres Opfer?
Meine Meinung:
Ohne Vorkenntnis des ersten Bandes habe ich mich an „Rabenschwestern“ gewagt, aber man kommt auch gut zurecht, ohne die Vergangenheit zu kennen.
Mit dem Schreibstil habe ich mich allerdings leider etwas schwer getan. Der ist schwer zu beschreiben, irgendwie so gewollt lebendig-dynamisch mit Sätzen, wie „Damalsdamalsdamals … die Jahre flossen … zurück …“. Manchmal war mir das einfach zu viel und zu unruhig. Hat mir nicht wirklich gut gefallen.
Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, wir erhalten bei vielen Figuren einen ausführlichen Einblick in ihr Privatleben und in ihre Gefühlswelt. Stellenweise schon fast zu ausführlich, so dass es etwas vom Kriminalfall ablenkt.
Franza ist mir nicht unsympathisch, aber so richtig ins Herz geschlossen habe ich sie jetzt auch nicht. Es gab auch sonst niemanden in der Story, den ich extrem mochte.
Der Kriminalfall ist verzwickt, wird teilweise mit Rückblicken in die Vergangenheit verknüpft und am Ende zwar aufgelöst, aber für mich war es oft zu realitätsfern. Außerdem geht es an zu vielen Stellen um irgendwelche Beziehungsprobleme (den Fall und auch das Privatleben der Ermittlerin betreffend) und das war mir alles zu viel und zu ausführlich. So richtige Spannung wollte deshalb auch nicht aufkommen.
Fazit:
Für einen Krimi war es mir nicht spannend genug und die vielen Beziehungsproblemchen waren mir einfach „too much“!
SCHWARZER LAVENDEL von Remy Eyssen – Meine Rezension …
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548287018
ISBN-13: 978-3548287010
Autor: Remy Eyssen
Die bisherige „Leon Ritter“-Reihe:
Die Geschichte:
Der Frankfurter Gerichtsmediziner Leon Ritter arbeitet seit etwa einem Jahr in Südfrankreich und gewöhnt sich langsam an die neuen Lebensumstände. Überraschend bekommt er von seiner Tante ein Grundstück überschrieben, zu dem neben einem alten Haus auch ein kleiner Weinberg gehört. Leon ist anfangs recht begeistert, als er das Fleckchen Land zum ersten Mal besichtigt. Doch Lilou, die Tochter seiner Vermieterin Isabelle, findet dort in einem Schuppen eine mumifizierte Leiche.
Isabelle, die ja Polizistin ist, und ihr Team finden bald heraus, dass die Tote vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist, nachdem sie in der Provence als Erntehelferin tätig war.
Und dann wird wieder eine junge Frau vermisst: Anna kann ihre Zwillingsschwester Susan nicht mehr erreichen, doch die Polizei nimmt ihre Sorge zunächst nicht ernst. Kann es sein, dass ein Serientäter sein Unwesen treibt?
Meine Meinung:
Den ersten Teil der Reihe habe ich ja neulich erst mit größter Begeisterung gelesen. Deshalb war die Vorfreude auf die Fortsetzung natürlich sehr groß – und ich wurde nicht enttäuscht.
Seit „Tödlicher Lavendel“ ist etwa ein Jahr vergangen und Leon bewohnt noch immer das Fremdenzimmer in Isabelles Haus. Inzwischen sind sie gute Freunde geworden und Leon erlaubt sich auch ab und an, sich in Lilous Erziehung einzumischen. Isabelle ist seit den schlimmen Erlebnissen manchmal übervorsichtig und engt ihre Teenagertochter zunehmend ein.
Um die ganze Vorgeschichte zu verstehen, die zwar in Auszügen kurz angeschnitten wird, würde ich auf jeden Fall empfehlen, vorher Band 1 zu lesen. Man kommt zwar auch ohne das Vorwissen sehr gut durch die Geschichte, aber an manchen Stellen wäre es bestimmt hilfreich.
Leon ist ein absolut sympathischer Protagonist: er nimmt seine Arbeit sehr ernst und eckt mit seiner sprichwörtlichen „deutschen Gründlichkeit“ oft bei den einheimischen Kollegen an, die eher den südfranzösischen Stil gewöhnt sind. Wenn er eine Spur wittert, dann gibt er nicht mehr auf, bis er Ergebnisse hat – auch wenn er dabei manchmal etwas unorthodox vorgehen muss. Super an ihm ist auch seine mitfühlende Seite, die ihn bei so manchem Gutachten trotz seiner Akribie dann wieder ein Auge zudrücken lässt.
Auch Isabelle und ihre Tochter Lilou sind ein nettes Gespann, die sich gerne hauptsächlich pubertätsbedingte Kämpfe liefern, bei denen es sehr ironisch-witzig zur Sache geht.
Unter den Nebenfiguren gibt es auch einige Leute, die mir gleich sympathisch waren und die ich während des ersten Bandes bereits ins Leserherz geschlossen habe.
Sehr lobend zu erwähnen sind auch die wunderschönen Schauplatzbeschreibungen des Autors. Für mich ist das Lesen immer ein kleiner Urlaub, denn die erwähnten Orte sind mir ein Begriff und das ganze südfranzösische Flair kommt einfach super rüber.
Da ich ja beide Bände kurz hintereinander gelesen habe, sind mir viele Ähnlichkeiten aufgefallen. Das bezieht sich manchmal nur auf Nebensächlichkeiten, aber auch der Fall an sich ist in manchen Punkten nach dem gleichen Schema aufgebaut. Dadurch konnte ich manches erahnen, sogar den wahren Täter, aber der Lesefreude hat es nicht geschadet.
Es gibt wieder zahlreiche falsche Spuren und viele plausible Verdächtige, so dass es an Spannung niemals fehlt. Das Buch fesselt und unterhält einfach prima bis zum großen Showdown.
Das Ende hat mir super gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, auf die ich leider jetzt ein bisschen länger warten muss als beim letzten Mal.
Fazit:
Wunderschöne Landschaften, sympathische Protagonisten und ein verzwickter, spannender Fall – was will man mehr von einem Krimi?