Österreichische Küche RELOADED von Bernie Rieder – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 440 Seiten
Verlag: Braumüller Verlag (3. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3991001276
ISBN-13: 978-3991001270

Über den Autor:
Bernie Rieder, geboren im Burgenland, lernte bei den Spitzenköchen Reinhard Gerer in Wien sowie Roland Trettl und Eckart Witzigmann im Salzburger Hangar-7. Seine erste Stelle als Chefkoch trat er mit 21 in der Eselmühl in St. Margarethen (Burgenland) an. In Wien kochte er im Graf Hunyady und von 2006-2009 im Das Turm, aktuell im Restaurant Österreicher im MAK. Zuletzt erschienen: Oma.Koch.Buch
(Braumüller 2011)

Der Buchrückentext:
TRADITION RELOADED
Bernie Rieder interpretiert die österreichische Küche vom perfekten Schweinsbraten bis zum Backhendl im Basilikum-Holunderteig, vom Feuerfleck mit Erdäpfeln und Eierschwammerln bis zum Regenbogenforellen-Dim-Sum, vom klassischen Kaspressknödel bis zum Kipferlschmarrn mit Lemon Curd.
Innovativ, peppig, kreativ – so soll Kochen sein!

Meine Meinung:
Beginnen wir mal mit den Äußerlichkeiten, die hier auch recht bemerkenswert sind: fast 1,6 kg Gewicht bringt das dicke Buch auf die Waage. 440 Seiten, die durchgehend farbig bedruckt und mit zahlreichen Fotos versehen sind.
Das Cover ist in schlichtem Schwarz gehalten, keine Glanzeffekte, kein Prägedruck, kein Firlefanz. Schön einfach.
Was ich an den vielen Bildern sehr außergewöhnlich finde: es sind keine „auf perfekt getrimmten“ Fotografien, bei denen man hinterher immer etwas verzweifelt bemerkt, dass die eigenen Ergebnisse nie so schön aussehen. Es sind authentische Bilder, auf denen auch mal ein leicht verkohltes Backpapier zu sehen ist oder ein paar eingebrannte Flecken in der Auflaufform.
Auch toll finde ich die privaten Fotos von Bernie Rieder, teilweise mit seiner Familie. Das schafft irgendwie Nähe und Sympathie und lässt alles noch authentischer wirken.
Was ich nicht so schön fand: normalerweise riechen neue Bücher immer sehr gut. Echte Bücherfreaks wissen, wovon ich spreche! 🙂 Hier ist es leider eher so, dass das Buch (wohl durch die vielen verwendeten Druckfarben) eher unangenehm gerochen hat.

Dann zum Inhaltsverzeichnis: es erstreckt sich über sieben Seiten und eine Sparte enthält tatsächlich nur Schmarrn! 🙂
Ok, war Spaß … aber es stimmt sogar: in der Kategorie „SÜSSES“ findet man nur Schmarrn-Rezepte, die Liebhaber eher herzhafteren Essens werden dagegen fündig bei „GEMÜSE“, „KNÖDEL“, „NOCKERL & NUDELN“, „FISCH & CO“, „HENDL“, „REIS & CO“, „SCHWEIN“, „RIND“ oder „ERDÄPFEL“.

Schon an diesem Inhaltsverzeichnis erkennt man leichte Unterschiede zwischen deutschem und österreichischem Sprachgebrauch: bei uns heißen die „Erdäpfel“ natürlich Kartoffeln und das „Hendl“ meistens Hähnchen. Aber auch hier gibt es keine Probleme, denn alle Unklarheiten beseitigt das Glossar Österreichisch-Deutsch am Ende des Buches.

Für mich als Vegetarier sind auch relativ viele brauchbare Rezepte enthalten, aber insgesamt ist es doch eher ein Kochbuch für „Allesfresser“. Manches kann man auch etwas abwandeln, so dass es vegetariertauglich wird. Veganern dagegen würde ich vom Kauf eher abraten.

Die verwendeten Zutaten sind meistens im normalen Haushalt vorhanden oder leicht zu beschaffen. Es sind alltagstaugliche Rezepte ohne großen „Schnickschnack“, aber trotzdem raffiniert. Sehr viele Gerichte sind einfach und schnell zuzubereiten. Sehr schön finde ich auch die vielen Grundrezepte, die man dann nach Belieben verfeinern und dem eigenen Geschmack anpassen kann.

Fazit:
Ein Kochbuch mit einer sehr großen Auswahl an Gerichten, für Vegetarier fallen einige Kategorien leider aus. Aber der Rest bietet noch genug gute Rezepte, die alltagstauglich und oft auch sehr schnell zuzubereiten sind.

Bewertung:
4pfoten