Broschiert: 254 Seiten
Verlag: Emons, H J; Auflage: 1. (7. September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3897057557
ISBN-13: 978-3897057555
Über den Autor:
Rudi Jagusch, Jahrgang 1967, studierte Verwaltungswirtschaft in Köln. 2006 erschien sein erster Krimi, weitere folgten im Jahreszyklus. Inzwischen ist er aus dem Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Heute lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller mit seiner Familie im Vorgebirge am Rande der Eifel.
Facebook: https://www.facebook.com/RudolfJagusch
Internet: http://www.krimistory.de
Über die Reihe:
„Todesquelle“ ist bereits der dritte Teil der Krimireihe mit Kommissar Stephan Tries, die komplette Reihe umfasst folgende Bücher:
Der Buchrückentext:
Im Herzen von Bornheim geht die Angst um. Der alteingesessene Besitzer der Felsquelle wird tot aufgefunden. War es ein Unfall – oder Mord? Der Kölner Kommissar Stephan Tries nimmt die Ermittlungen auf und gerät dabei immer mehr in einen Strudel aus kriminellen Machenschaften, Korruption, Leidenschaft und menschlichen Tragödien. In diesem Fall stößt allerdings auch er an seine persönlichen Grenzen …
Die Geschichte:
Nach einem sehr einschneidenden Erlebnis hat sich Kommissar Stephan Tries eigentlich beurlauben lassen, doch seine Lebensgefährtin Charlotte vermittelt ihn an eine Freundin als Privatermittler. Ein Mann ist bei einem Treppensturz gestorben und die Polizei hat den Fall als Unfalltod bereits abgeschlossen. Die Witwe will allerdings an diese Version nicht glauben, sie hat in der betreffenden Nacht etwas Verdächtiges gesehen – trotz grauem Stars.
Die Hinweise auf einen Mord sind extrem dünn, aber Stephan lässt sich trotzdem auf den Auftrag ein und beginnt mit seinen Nachforschungen. Er sticht praktisch in ein ganzes Wespennest aus Korruption, Gier, Eifersucht und brisanten Geheimnissen.
Meine Meinung:
Kommen wir zunächst zu den Protagonisten: Stephan fand ich ganz sympathisch. Er ist ein Mann, der seine Freiheit liebt, der gut und gerne kocht und der auch noch tierlieb ist. So weit ganz gut … was mir nicht so gefallen hat: die häufigen se*uellen Anspielungen, die ihn oft sehr hormongesteuert erscheinen ließen. Das müsste absolut nicht sein, denn ohne diese Szenen würde er noch viel liebenswerter wirken – und auch nicht weniger authentisch.
Zu Charlotte konnte ich irgendwie keine so richtige Beziehung aufbauen. Sie hat es im Buch nicht gerade leicht und reagiert vielleicht deshalb oft übertrieben emotional.
Mir fehlt leider die Vorgeschichte der Protagonisten, da ich die beiden vorherigen Bücher nicht kenne. Hätte ich die Reihe von Anfang an gelesen, dann wäre mein Eindruck von Charlotte wahrscheinlich auch positiver.
Sehr nett fand ich auch Kommissar Richard Engel, mit dem Stephan mehr oder weniger zusammenarbeitet, um den Fall zu lösen. Er ist ein Mann, der keinen sturen Dienst nach Vorschrift leistet. Könnte mir die beiden Männer gut als offizielles Ermittlerteam vorstellen.
Der Schreibstil lässt sich einfach prima lesen, die Dialoge wirken lebendig und die Schauplätze werden mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Da dieses Buch aber bereits als „Vorgebirgskrimi“ bezeichnet wird, war eigentlich klar, dass eine Menge Lokalkolorit die Story abrundet. Nicht nur die ausführliche Beschreibung der Umgebung, auch typische Umgangssprache und Dialekt kommen zum Einsatz – aber insgesamt nicht zu dominant.
Der Kriminalfall an sich beginnt recht spannend mit einer Rückblende, von der wir lange Zeit nicht wissen, zu welcher Person sie gehört. Dann geht es eher ruhig weiter und die Story hat mich ein bisschen an „Inspector Barnaby“ erinnert: solide Ermittlungsarbeit mit vielen Befragungen, Überlegungen und einem langsamen Verknüpfen der losen Fäden. Wenig Action und selbst ein weiterer Mord wirkt nicht so richtig bedrohlich. Aber trotz allem entstehen keine Längen, sondern das Buch weiß zu fesseln.
Zum Ende hin zieht das Tempo dann merklich an, die Ereignisse spitzen sich zu und überraschende Wendungen sorgen für Spannung. Manches in der Geschichte war leider sehr vorhersehbar, anderes dagegen enthüllt sich erst sehr spät.
Das Ende bleibt reihentypisch leider sehr offen, aber nur in Bezug auf Stephans Privatleben, das neben dem Kriminalfall auch eine große Rolle im Buch spielt. Vielleicht dürfen wir uns bald auf eine Fortsetzung freuen?
In diesem Buch findet man keine reißerischen übertrieben blutigen Szenen, sondern es überzeugt durch andere Aspekte. Also ist es auch sehr gut geeignet für Krimi-Einsteiger.
Fazit:
Ein eher ruhiger Ermittlerkrimi mit viel Lokalkolorit und einer sympathischen Hauptfigur.
Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 27 ab.