Denn es wird kein Morgen geben von Angélique Mundt – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: btb Verlag (9. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442746310
ISBN-13: 978-3442746316

Wer die Reihe komplett lesen möchte, der sollte zuerst zu diesem Buch greifen:

Die Geschichte:
Die Psychotherapeutin Tessa Ravens wird im Rahmen ihrer Tätigkeit im Kriseninterventionsteam in einen Vermisstenfall involviert: der Feuerwehrmann Martin König ist spurlos verschwunden. Seine Frau befürchtet, ihm könnte etwas sehr Schlimmes zugestoßen sein. Zunächst gibt es wenig Anhaltspunkte dafür, zumal er anscheinend nach einem heftigen Ehestreit gegangen ist. Doch so nach und nach tauchen immer mehr pikante Details auf, die die gesamte Familie in einem anderen Licht erscheinen lassen. Und dann wird Martin tot aufgefunden … Tessa fällt die Betreuung von Ehefrau und Tochter nicht leicht, denn sie wird dadurch immer wieder an traumatische Ereignisse in der Vergangenheit erinnert.

Meine Meinung:
Für mich war dies die erste Begegnung mit Tessa Ravens und Hauptkommissar Torben Koster. Trotz einiger Anspielungen auf die Vorfälle im ersten Buch der Reihe hatte ich nicht das Gefühl, mir würde wichtiges Vorwissen fehlen.

Mit den Charakteren habe ich mich sehr schnell angefreundet. Tessa wirkt sehr authentisch: sie ist ein Mensch, der oft die eigenen Interessen hinter denen ihrer Mitmenschen zurückstellt. Sie hilft gerne, obwohl sie selbst manchmal etwas Hilfe und Beistand gebrauchen könnte. Auch Torben fand ich schnell sympathisch, genau wie einige seiner Kollegen.
Die Autorin zeichnet wirklich sehr feine Charaktere, die alles andere als eindimensional wirken.

Die Story ist lange sehr undurchschaubar und wirklich gut aufgebaut. Bis zum Schluss hielt sich so eine gewisse Spannung, die nur dadurch gedämpft wurde, dass mir manchen Passagen einfach zu ausführlich erzählt oder dass einige Dinge zu oft wiederholt wurden.

Man merkt sehr deutlich, dass die Autorin „vom Fach“ ist: sie weiß einfach, worüber sie schreibt und dadurch wirkt alles sehr lebensnah und authentisch. In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir zum Beispiel sehr viel über sog. „Zwangsgedanken“. Auch wenn mir das stellenweise etwas zu viel Raum im Buch einnahm, fand ich das Thema extrem interessant.
Es geht in diesem Buch aber auch um das schlimme Problem „Kindesmissbrauch“, allerdings bleibt alles vergleichsweise harmlos, so dass auch zartbesaitete Leser nicht um ihre Nerven fürchten müssen.
Überhaupt hat es Angélique Mundt nie nötig, mit übertrieben blutigen, effektheischenden Szenen ihre Leser bei der Stange zu halten, sondern sie macht das mit einer überzeugenden Story mit vielen psychologischen Einblicken in die Denkweise der Betroffenen.

Fazit:
Ein spannendes Buch, das mit einer gut durchdachten Story und einem hohen Maß an Authentizität überzeugen kann.

Bewertung:
4,5pfoten