Bärenklau: Exkommissar Bösenschreck ermittelt von Ralf Waiblinger – Meine Rezension …

Broschiert: 375 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag; Auflage: 1 (1. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839217504
ISBN-13: 978-3839217504
Autor: Ralf Waiblinger

Das erste Buch der Reihe:

Die Geschichte:
Ex-Kommissar Bösenschreck, der inzwischen sein Dasein eher als handzahmes Schoßhündchen unter der Fuchtel seiner Frau Barbarella verbringt, gerät in unerwartete Schwierigkeiten. Eigentlich wollte er nur kurz in der elterlichen Bäckerei etwas abholen, doch er platzt mitten in den größten Katzenjammer hinein: aus dem streng verschlossenen Safe wurde das geheime Familienbackbuch gestohlen. Und das Schlimmste: Bösenschrecks Nachfolger Butscher will nicht ermitteln, denn es geht ja schließlich „nur“ um ein Backbuch.
Dass sich aus diesem Diebstahl einige Mordfälle, spektakuläre Verfolgungsjagden über Landesgrenzen und einige verwirrende Verstrickungen ergeben, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen …

Meine Meinung:
Als absoluter Hundefan war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, als ich von diesem „Hundekrimi“ gehört habe. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen – und ich wurde nicht enttäuscht.

Zunächst war ich etwas überrascht, als sich herausgestellt hat, dass hier keinesfalls nur Hunde eine Rolle spielen, sondern dass die Figuren extrem vielfältig sind: hier ist alles vertreten vom Hamster bis zum Krokodil.
Ex-Kommissar Spekulantius Bösenschreck ist beispielsweise hündischer Adoptivsohn eines Katzen-Ehepaars und verheiratet mit einer Seehunddame. Ein fröhliches Durcheinander, das uns der Autor mit einem genial bebilderten „Who is who“ am Anfang des Buches gleich wundervoll näherbringt.

Apropos Bilder: immer wieder sind wundervolle Illustrationen einiger Szenen eingefügt, die zusätzlich dafür sorgen, dass man sich alles prima vorstellen kann.
Wobei das beim sehr detaillierten, atmosphärischen Schreibstil des Autors eigentlich gar nicht nötig wäre, denn man ist sowieso sofort mitten im Geschehen und alles läuft wie ein Film vor dem inneren Auge ab.

Zunächst hatte ich zwar noch etwas Schwierigkeiten mit den ungewöhnlichen Namen und den verschiedenen Spezies der Figuren (wobei das Personenverzeichnis natürlich da schnell weiterhilft), aber im Lauf der Geschichte lernt man sie alle kennen – und wer schon den ersten Teil „Hasenpfeffer“ kennt, der wird hier sowieso auf viele liebgewonnene alte Bekannte stoßen.

Während der Anfang der Krimistory noch eher ruhig auf mich wirkte, geht es in der zweiten Hälfte des Buches sehr action- und ereignisreich zur Sache. Verwirrend viele Verdächtige bringen nicht nur den ermittelnden Kommissar Butscher an seine Grenzen, sondern auch als Leser kann man prima mitraten und sich den Kopf zerbrechen. Der Schluss war dann sehr überraschend für mich, aber alles wurde sehr stimmig aufgeklärt.

Besonders toll an diesem Buch sind die vielen Wortspielereien rund um die ungewöhnlichen Charaktere. Und irgendwie bekommt auch jede Figur ihren besonderen Auftritt, der ihr quasi auf den Leib geschneidert ist. So wird ein Hamster zum „hamsternden“ Messie, ein Wildschwein ist der Besitzer eines „schweinischen“ Nachtclubs oder ein Maulwurf wühlt sich als Beamter gern fleißig durch seine Aktenberge.

Fazit:
Ein humorvoller Krimi mit ungewöhnlichen Figuren und tollem Wortwitz, der mit einer spannend-verwirrenden Story und viel Action überzeugen kann. Einfach loslesen, schmunzeln und sich drüber freuen!

Bewertung:
5pfoten