Todeskampf von Michael Robotham – Meine Rezension …

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (7. April 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442465796
ISBN-13: 978-3442465798
Originaltitel: The Night Ferry
Übersetzer: Kristian Lutze
Autor: Michael Robotham

Die Geschichte:
In Band 3 der Joe O’Loughlin und Vincent Ruiz – Reihe übernimmt die Hauptrolle die 29-jährige DI Alisha Barba. O´Loughlin taucht in diesem Buch gar nicht auf, aber Vincent Ruiz steht Alisha in weiten Teilen zur Seite und unterstützt sie bei der Aufklärung eines sehr komplexen Falles.
Alles beginnt damit, dass sich nach ganz langer Zeit Alishas Jugendfreundin Cate wieder bei ihr meldet. Sie verabreden sich auf einem Ehemaligentreffen ihrer Schule und dort kommt es zu einem schrecklichen Unfall: Cate und ihr Ehemann Felix werden von einem Taxi überfahren. Während ihr Mann sofort tot ist, liegt die hochschwangere Cate schwerstverletzt im Koma.
Bevor es zu dem tragischen Unglück kam, konnte sie Alisha gerade noch mitteilen, dass jemand hinter ihr her ist und ihr ihr Baby wegnehmen will. Diese Aussage erscheint umso seltsamer, als sich im Krankenhaus herausstellt, dass Cate gar nicht wirklich schwanger war, sondern dies nur vorgetäuscht hat.
Alisha steht vor einem großen Rätsel und bei dem Versuch, es zu lösen, gerät sie selbst in allergrößte Gefahr …

Meine Meinung:
Dieser Thriller wurde zwar schon vor einigen Jahren geschrieben, aber gerade jetzt ist dessen Thematik auch für uns in Deutschland brandaktuell: es geht nämlich um Flüchtlingsschicksale.
Michael Robotham schildert sehr eindrücklich, welche Verbrechen im Zusammenhang mit Flüchtlingen begangen werden: von Menschenschmuggel über Menschenhandel bis hin zu Zwangsarbeit, Prostitution, etc.
Auch hier in diesem Thriller ersticken Menschen qualvoll im LKW einer Schlepperbande, genau wie es bei uns gerade traurigste Realität geworden ist.

Die Thematik an sich fand ich also sehr interessant, aber am Anfang waren mir einige Exkursionen in die Vergangenheit einen Tick zu ausführlich. Es kam dabei zwar noch keine Langeweile auf, aber richtig spannend wurde das Buch erst später. Dann geht es aber sehr actionreich zur Sache und man konnte sehr gut mitfiebern mit den Protagonisten.

Alisha war mir als Hauptperson zwar ganz sympathisch, aber Ruiz hat die Sache schon noch ein bisschen aufgelockert und für einige humorvolle Szenen gesorgt. Sie ist eher eine etwas verbissene, ernste Figur, was sich aber vielleicht durch ihre schwierige Vergangenheit erklären lässt: sie hat eine extrem schwere Verletzung überlebt.
Unter den weiteren Personen finden sich einige sehr sympathische Charaktere, die der Autor ebenso wie seine Hauptfigur sehr lebendig und authentisch dargestellt hat.

Die Auflösung des Ganzen war sehr interessant und wahrscheinlich näher an der Realität als wir uns wünschen würden. Ein stimmiges Ende rundet die ganze Geschichte prima ab – und ich freu mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.

Fazit:
Aufgrund des Themas „Flüchtlinge und ihre Schicksale“ ist dieser Thriller gerade wieder brandaktuell. Spannend, gut durchdacht und leider nur allzu authentisch … ein fesselndes Buch!

Bewertung:
4pfoten