WENN ES NACHT WIRD – VERBRECHEN IN NEW YORK 1910 – 1920 von Wilfried Kaute – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Emons Verlag (15. Oktober 2015)
Sprache: Englisch, Deutsch
ISBN-10: 3954517302
ISBN-13: 978-3954517305
Herausgeber: Wilfried Kaute, 1948 in Duisburg geboren, lebt als Kameramann, Filmproduzent und Autor in Köln. Von Anfang der freiberuflichen Arbeit bis heute war er an vielen, auch preisgekrönten, Filmen und TV-Produktionen (u. a. Grimme-Preis, Journalistenpreis Ruhrgebiet) im und über das Ruhrgebiet tätig.

Der Buchrückentext:
(…) Ein Zufallsfund ermöglichte diesen Band: verloren und vernichtet geglaubte Fotoplatten, wiederentdeckt in einer vergessenen Kammer des New York City Police Department. Tatortfotos, geschossen von gewöhnlichen Polizisten, Fahndungsbilder, „Mugshots“ – aber auch Aufnahmen der immer höher hinaus strebenden Stadt und ihrer Architektur. Sie kontrastieren die schockierende Sachlichkeit der Polizeifotos mit Bildern von himmelstürmenden Bauten und kühnen Brücken, von Verkehr und Menschenmassen – Fotografien einer Stadt im Wirbel des Wachstums. (…)

Meine Meinung:
Die Beschreibung hat mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht, aber so ganz konnte es letztendlich meine Erwartungen nicht erfüllen.

Während hierzulande gerade der 1. Weltkrieg tobte, entstanden im fernen Amerika diese teils recht eindrucksvollen Originalfotos. Eindrucksvoll fand ich sie, weil man sich so ein lebendiges Bild der damaligen Lebensumstände machen kann. Die Tatorte sind oftmals private Wohnungen der mittleren oder ärmeren Bevölkerung. Man kann in echte Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küchen blicken, es gibt aber auch Fotos damaliger Büros, sanitärer Anlagen, Bars, etc.
Sehr viele Aufnahmen zeigen Gebäude, Brücken, Fahrzeuge, belebte Plätze oder andere Motive, die vermitteln, wie sich die Stadt New York zu jener Zeit entwickelt hat.

Der Großteil des Buches ist aber natürlich den Tatortfotos gewidmet, die jeweils mit der kurzen Originalbeschreibung abgedruckt sind.
Wenn die Beschreibung bzw. Datierung es zuließ, hat Wilfried Kaute weiter recherchiert und zu den jeweiligen Verbrechen gehörende Zeitungsberichte ergänzt.
Zwischendurch gibt es noch allgemeine Berichte zur damaligen Verbrechenslage, über die Bandenkriminalität, über Vermisstenfälle und vieles mehr. Schön fand ich auch, dass immer wieder Werbeanzeigen aus dieser Zeit eingefügt waren.

Vor den Tatortfotos muss man nicht wirklich Angst haben, denn sie sind meiner Meinung nach vergleichsweise harmlos. Jeder, der sich beispielsweise schon genauer mit den Gräueln des 2. Weltkriegs befasst hat (mit entsprechenden Dokumentationen etc.), hat bestimmt schon weitaus schlimmere Bilder gesehen.

Fazit:
Die Fotos und Zeitungsberichte ermöglichen einen kleinen, authentischen Einblick in das damalige Leben in New York. Insgesamt interessant, aber nicht so spektakulär wie erwartet.

Bewertung:
3,5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 42 ab.