DIE SUCHE von Nick Louth – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: Hörbuch Hamburg; Auflage: 1 (8. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869091800
ISBN-13: 978-3869091808
Autor: Nick Louth

Die Geschichte:
Der Künstler Max Carver fliegt nach Amsterdam, um dort seine Freundin Erica, eine Wissenschaftlerin, zu treffen. Er plant eine Ausstellung mit seinen Werken, sie soll an einem Kongress teilnehmen, bei dem sie bahnbrechende neue Erkenntnisse in der Malaria-Forschung vorstellen will. Doch beide können ihre Vorhaben nicht realisieren, denn Erica verschwindet am Vorabend der Veranstaltung spurlos und Max macht sich sofort auf die Suche nach ihr.
Gleichzeitig häufen sich in Amsterdam plötzlich mysteriöse Krankheits- und Todesfälle, deren Ursache zunächst noch völlig unklar sind. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine neue und besonders aggressive Form der Malaria handelt und viele der ersten Opfer saßen damals mit Max im gleichen Flugzeug …
Auf seiner Suche trifft Max bald auf die sehr exzentrische Lisbeth, die ihn auf die Spur eines extrem gefährlichen Mannes bringt. Es beginnt ein tödliches Katz- und Maus-Spiel, bei dem Max mehrmals in Lebensgefahr gerät. Kann er Erica lebend finden und retten? Und wird ein Heilmittel gegen die neue Malariaform gefunden?

Meine Meinung:
Alles beginnt im Flugzeug mit einem geheimnisvollen Passagier. Man kann sich schon denken, was er ausheckt – und es laufen einem kalte Schauer über den Rücken, wenn man sich vorstellt, man wäre unter den nichtsahnenden Betroffenen.
Das Szenario ist durchaus real vorstellbar, was es umso schlimmer macht: eine neue Krankheit wird auf die Menschheit losgelassen.

Nick Louth schreibt sehr eindrücklich und lebendig, so dass man wirklich das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Obwohl man das lieber manchmal gar nicht so wirklich sein möchte, denn es geht schon sehr hart zur Sache. Da wird gefoltert, geschossen, gebissen, geschnitten und angezündet. Kaum eine Todesart, die ausgelassen wird.
Das liegt teilweise natürlich auch am anderen Aspekt der Geschichte: Erica wurde nämlich im Jahr 1992 in Afrika von Rebellen gekidnappt. Ihre Erlebnisse dort werden uns anhand ihrer Tagebucheinträge geschildert, die sich ständig mit den Erzählungen über die Geschehnisse der Gegenwart in Amsterdam abwechseln.
Allein durch diese wechselnden Schauplätze entsteht niemals auch nur ein Hauch von Langeweile, der Spannungsbogen ist enorm hoch und er hält dieses Niveau bis zur letzten Seite.

Sehr gefallen haben mir auch die moralischen Aspekte der Geschichte. Der Autor entwirft ein Szenario, das extrem realitätsnah ist. Die westliche Welt, die Politik und die großen Konzerne scheren sich oft nicht besonders um die Probleme der Menschen in der dritten Welt … das ist weit weg, das betrifft uns nicht direkt, damit lässt sich kein Geld verdienen. Also liegt es nahe, dass jemand einmal einen Teil dieser Probleme zu uns nach Europa bringt, damit wir endlich umdenken. Grausam, aber wirkungsvoll … wir können nur hoffen, dass es Fiktion bleibt!

Dieser Thriller hat mich jedenfalls grandios unterhalten. Sehr fesselnd und spannend erzählt mit vielen Überraschungen. Besonders die Szenen in Afrika waren sehr mitreißend und auch emotionsgeladen.
Max ist außerdem ein ganz sympathischer Protagonist, seine Gegenspieler sind weniger nette Leute. Es ist alles vertreten vom widerlichen, korrupten Polizisten über undurchsichtige Geheimdienstler bis hin zur Kleinganovin Lisbeth, die mich allerdings sehr an ihre Namensvetterin in der Millennium-Trilogie erinnert hat.

Für alle Thriller-Fans, für die es auch mal etwas härter sein darf, eine klare Leseempfehlung!

Fazit:
Dieser Thriller hat einfach alles, was man sich wünschen kann. Sympathische, ungewöhnliche und durchgeknallte Charaktere, eine super Story, viel Action und auch noch moralischen Anspruch. Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 9 ab.