Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (15. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344248345X
ISBN-13: 978-3442483457
Originaltitel: Mistress
Übersetzer: Helmut Splinter
Autor(en): James Patterson / David Ellis
Die Geschichte:
Benjamin Casper ist Chef einer Onlinezeitung und außerdem ein sehr vermögender Technikfreak. So wundert er sich nicht, als ihn seine Bekannte Diana darum bittet, in ihrer Wohnung einige Überwachungskameras anzubringen. Kaum hat er diesen Auftrag erledigt und das Haus heimlich über die Feuertreppe verlassen, sieht er, wie Diana von ihrem Balkon in den Tod stürzt. Sie muss kurz nach seinem Verschwinden nach Hause gekommen sein, aber ihm kommt die Sache sehr komisch vor.
Als er später noch einmal die Wohnung betritt, sind seine Kameras plötzlich verschwunden. Ein Bekannter bei der Polizei teilt ihm mit, dass die CIA die Ermittlungen im Todesfall „Diana Hotchkiss“ an sich gerissen hat. Alles wird zunehmend mysteriöser. Und dann versuchen Unbekannte auch noch, Benjamin zu töten. Zunächst soll alles wie ein Unfall aussehen, doch als dieser Anschlag misslingt, greifen seine Gegner zu drastischeren Maßnahmen.
Benjamin wird zum Gejagten und er begreift immer mehr, dass einflussreiche und unerbittliche Mächte hinter ihm her sind. Doch warum?
Meine Meinung:
Fast alles in dieser Geschichte dreht sich um Hauptperson und Erzähler Ben Casper.
Ben hatte keine leichte Kindheit: mit nur acht Jahren verlor er unter mysteriösen Umständen seine Mutter und zu seinem Vater hatte er keine besonders liebevolle Beziehung.
In Stresssituationen neigen seine Gedanken dazu, sich irgendwie zu verselbständigen: alle möglichen Filmzitate und -szenen kommen ihm in den Sinn, zwischendurch auch gerne mal einige Songs oder Gedichte. Und vor allem die amerikanischen Präsidenten und deren Geschichten haben es ihm angetan. An diese ständigen Exkursionen, die natürlich immer an den Stellen auftauchten, an denen es für Ben brenzlig und für den Leser spannend wurde, musste ich mich erst gewöhnen. Sie bewirken schon einen gewissen Bruch im Lesefluss und irgendwann bin ich dazu übergegangen, sie auch mal großzügig zu überspringen.
Es handelt sich ja hier um einen Thriller und somit klammere ich mal die Frage nach der absoluten Glaubwürdigkeit aus, denn darum geht es in solch einem Buch nicht wirklich. Solange es keine echten Logikfehler gibt, darf es hier schon einmal etwas utopisch und übertrieben zugehen. Wichtig ist, dass die Story spannend und actionreich ist – und das ist sie absolut.
Am Anfang geht es noch recht gemächlich zu, aber bald steckt Ben in einer atemlosen Katz- und Maus-Jagd, die mich so fesselte, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Die kurzen Kapitel, die meistens nur 2 – 3 Seiten umfassen, sorgen zusätzlich für Tempo, obwohl nicht einmal die Schauplätze wechseln. Wir bleiben eigentlich immer bei Ben, andere Sichtweisen auf die Geschichte gibt es nicht, aber das fehlte mir auch nie.
Viele Überraschungen und Wendungen machen diesen Thriller zu einem echten Pageturner. Ben wurde mir auch bald recht sympathisch, wenn man sich erst einmal an seine Macken gewöhnt hat. Auch einige seiner Bekannten fand ich sehr nett und ich habe mit allen mitgefiebert und ihnen ein gutes Ende gewünscht. Leider war das nicht in allen Fällen mit Erfolg gekrönt. Aber trotz einiger Opfer geht es niemals unnötig blutig zur Sache.
Die Spannung entsteht viel mehr aus der permanent angespannten Verfolgungssituation, der Benjamin ausgesetzt ist. Und natürlich aus der Übermacht der Gegner, die über Möglichkeiten verfügen, die einem wirklich den Angstschweiß auf die Stirn treiben können. Und das, obwohl Ben ja selbst nicht gerade ein „normaler“ Kerl ist: er hat ein enormes finanzielles Polster, viele Kontakte und sogar ein eigenes Flugzeug. Doch all das nutzt ihm wenig, denn er hat sich – entgegen aller Warnungen und Drohungen – dazu entschlossen, eine Verschwörung von internationaler Tragweite aufzudecken.
Fazit:
Ein atemloses, actionreiches Katz- und Mausspiel zwischen einem einzelnen Mann und übermächtigen Gegnern – spannend und fesselnd bis zur letzten Seite.
Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 59 ab.