DAS SPRECHENDE KREUZ von Tereza Vanek – Meine Rezension …

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: Bookspot Verlag (12. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3956690400
ISBN-13: 978-3956690402
Autor: Tereza Vanek

LESEPROBE

HIER gibt es Hintergrundinfos zur Entstehung des Buches!

Die Geschichte:
Die österreichische Einwandererfamilie Schneider betreibt in Valladolid einen kleinen Spezialitätenladen. Die Hauptarbeit übernimmt dabei die immer kräftig zupackende Johanna, unterstützt von ihrer jüngeren Schwester Kornelia.
Als eines Tages drei betrunkene junge Männer der Oberschicht in den Laden stolpern, um Kornelia ihre Aufwartung zu machen, nimmt das Schicksal unerbittlich seinen Lauf.
Kornelias Verlobter verschwindet ohne sie nach Amerika und Johanna verliebt sich in Carlos Mendez, den Sohn eines reichen Plantagenbesitzers. Auch diesem Paar ist leider kein Glück beschieden, denn Carlos flüchtet sich nach einem schlimmen Erlebnis in die Wildnis des Dschungels.
Johanna will Carlos mit Hilfe ihres indianischen Dienstmädchens wieder zurück holen, doch am Ende landen alle zusammen in Gefangenschaft der bekannten Hohepriesterin Maria Uicab. Sie ist die Anführerin einer Gruppe, die an die Weissagungen des „Sprechenden Kreuzes“ glauben.
Werden Johanna und Carlos wieder zurück nach Valladolid kommen? Und was wird Kornelia erleben, die sich leider in ihrer Verzweiflung an die falschen Leute wendet?

Meine Meinung:
Die Bücher von Tereza Vanek finde ich ja immer so wunderbar, weil sie die Leser mit ihrem sehr atmosphärischen Schreibstil schon nach wenigen Seiten in eine ganz andere Welt entführen kann. In dieser Geschichte reisen wir ins Jahr 1871 nach Mexiko. Das Leben dort ist geprägt von vielen Auseinandersetzungen: Ureinwohner, Einwanderer, spanischstämmige Einheimische und Mexikaner liefern sich immer wieder erbitterte Gefechte um Landbesitz und Unabhängigkeit.

Mitten in dieser brisanten Zeit finden zwei sehr unterschiedliche Menschen zueinander: die toughe Österreicherin Johanna und der reiche Plantagenbesitzersohn Carlos. Die beiden Figuren stehen im Mittelpunkt der Story, haben aber etwas gebraucht, bis ich sie wirklich ins Leserherz geschlossen habe. Andere Charaktere haben es mir da leichter gemacht, denn diese mochte ich von Anfang an sehr gern. Aber für mich zeigt das nur, dass die Autorin wirklich lebensechte Protagonisten erschaffen hat, die – wie auch alle realen Menschen – nicht immer nur nett und freundlich erscheinen. Besonders gehadert habe ich mit Johannas Vater und ihrer Stiefmutter: die beiden sind regelrecht antriebslos, so dass man ihnen am liebsten ständig in den Hintern treten möchte. Kornelia wurde mir auch erst sehr spät etwas sympathischer, zunächst wirkte sie noch sehr verwöhnt und egoistisch.

Die Geschichte ist abwechslungsreich und durch gelungene Szenenwechsel kommt es auch immer wieder zu Cliffhangern, die alles noch fesselnder machen. Es fehlt nicht an Spannung und Überraschungen und vor allem an Emotionen. Wobei man sagen muss, dass niemals etwas kitschig daherkommt oder wir gar mit seitenlangen Bettgeschichten rechnen müssen. Alles wirklich prima und absolut unterhaltsam zu lesen, auch für Leute, die mit Liebesgeschichten eher nicht so viel am Hut haben.

Superschön sind an vielen Stellen die Beschreibungen der Landschaft, die so ursprünglich, geheimnisvoll und traumhaft erscheint, dass man sich sofort hinwünschen würde. Wären da nicht die äußeren Umstände mit Krieg und harter Arbeit. Aber heutzutage kann man dort wohl bestens Urlaub machen, wie die Autorin bei ihren Recherchen erleben durfte.

Durch einen Anhang, der noch einen Überblick über die wahren geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit bietet, erfährt man, dass vieles im Roman auf historischen Überlieferungen beruht. Diese Verkettung von Fiktion und Geschichte finde ich immer absolut gelungen und so lernt man nebenbei sogar noch etwas.

Fazit:
Nicht nur eine tolle, emotionale und spannende Story, sondern nebenbei lernt man auch noch einiges über die wahre Geschichte Mexikos. Unbedingt lesen!

Bewertung:
5pfoten