GRABESTREU von Colette McBeth – Meine Rezension …

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (19. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442383498
ISBN-13: 978-3442383498
Originaltitel: The Life I left behind
Autorin: Colette McBeth

Die Geschichte:
Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur der Umstand, dass der Täter sie für tot hielt und sie rechtzeitig ärztliche Hilfe bekam, ließ sie den Angriff überleben. Was blieb, sind allerdings große seelische Wunden, denn sie schottet sich von ihrer Außenwelt ab und hat nur noch wenig soziale Kontakte.
Verhaftet wurde für diese Tat ein ehemaliger Freund von ihr, der nun aber wieder frei ist und seine Strafe abgesessen hat.
Weniger Glück hat die 30-jährige Eve, denn bei ihr vollendet der Täter sein Verbrechen und legt sie schließlich am gleichen Ort ab wie Mel damals.
Eve ist zwar tot, aber sie kann nicht wirklich Frieden finden: sie muss verhindern, dass Mel ein zweites Mal in die Fänge des Mörders gerät …

Meine Meinung:
Dass Eve quasi irgendwie als Geist durch die Story spukt, klingt zunächst vielleicht etwas nach Fantasy, aber die Autorin hat das so toll geschrieben, dass es einfach passt und mit dem Rest bestens harmonisiert.

Es handelt sich hier um einen super durchdachten Psychothriller, der sehr fesselnd und spannend ist. Die Kapitel wechseln zwischen Mel, Eve und der Ermittlerin DI Rutter und so wird alles aus verschiedenen Perspektiven erzählt und beleuchtet.
Melody ist allerdings die Hauptperson, über ihr Leben erfahren wir sehr viel. Sie war mir durchaus sympathisch, obwohl sie natürlich durch ihr schlimmes Erlebnis zunächst doch recht schrullig wirkt.
Auch Eve mochte ich gleich und habe auch mit ihr mitgefiebert, obwohl ja von Anfang an klar ist, dass es kein gutes Ende haben wird.
Man kommt der Wahrheit Stück für Stück näher und ist sich trotzdem niemals sicher, aus welcher Ecke denn nun die wirkliche Gefahr droht. Einige Szenen sind wirklich erschreckend und man möchte selbst niemals in solch eine Situation geraten.
Was den Blutfaktor betrifft: hier ist das Buch harmlos und damit auch für empfindlichere Lesermägen geeignet.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der zu ausführliche, zuweilen mit Details überladene Schreibstil von Colette McBeth. Hier wären einige Kürzungen durchaus angebracht, um Längen zu vermeiden und noch etwas mehr Tempo in die Story zu bringen. Aber das Buch lässt sich prima flüssig lesen und auch die Dialoge wirken glaubwürdig.

Fazit:
Ein fesselnder Psychothriller, der mir manchmal etwas zu detailreich erzählt wurde. Trotzdem: spannend und gut zu lesen!

Bewertung:
4pfoten