Er ist wieder da von Timur Vermes – Meine Rezension…

Audio CD
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Audio); Auflage: Aufl. 2013 (21. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785747411
ISBN-13: 978-3785747414

Über den Autor:
Timur Vermes wurde 1967 als Sohn einer Deutschen und eines 1956 geflohenen Ungarn geboren, studierte er in Erlangen Geschichte und Politik und wurde dann Journalist. Er schrieb für die Abendzeitung und den Kölner Express und arbeitete für mehrere Magazine. Seit 2007 veröffentlichte er als Ghostwriter vier Bücher, zwei weitere sind in Vorbereitung.

Über den Sprecher:
Christoph Maria Herbst – Seine Titelrolle als unerträglicher Abteilungsleiter einer Versicherung in der TV-Serie Stromberg bringt dem Schauspieler seinen größten Erfolg, sowie Auszeichnungen, u. a. den Bayerischen Fernsehpreis, Adolf-Grimme-Preis, Deutschen Fernsehpreis und mehrere deutsche Comedy-Preise ein. Als Ausnahme-Hörbuchsprecher blickt er bereits auf zahlreiche Produktionen zurück, die allesamt Hörbuch-Bestseller wurden.

Die Kurzbeschreibung auf der CD-Hülle:
Ein literarisches Kabinettstück erster Güte
Frühjahr 2011. Adolf Hitler erwacht mitten in Berlin. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva, im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet er in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere – im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber den Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und „Gefällt mir“-Buttons.

Die Geschichte:
Adolf Hitler ist plötzlich wieder da. Entgegen aller Logik kommt er in Berlin zu sich, auf dem Boden liegend, die geliebte Uniform voller Staub und Dreck. Wie er das geschafft hat, obwohl er eigentlich tot sein müsste? Gesunde vegetarische Ernährung, kein Alkohol, keine Zigaretten – so die Erklärung des „Führers“.
Ohne Geld, Wohnung und bekannte Menschen bleibt ihm erst einmal nichts anderes übrig als das freundliche Angebot eines „Zeitungskrämers“ anzunehmen und in dessen Kiosk zu nächtigen. Dieser hilfsbereite Mann ist es schließlich auch, der das vermeintliche komödiantische Talent von Adolf erkennt und ihn mit Fernsehleuten bekannt macht. Und damit beginnt die Karriere des „irren youtube-Hitler“, wie er bald von allen genannt wird.
Etliche absurd-komische Szenen folgen, u. a. ein Besuch in der NPD-Zentrale, erste Begegnungen mit Handy, „Internetz“ und Plastiktüten… Adolf ist in einer Zeit gestrandet, die ihn einerseits begeistert, andererseits auch tief erschreckt – und er rechnet als vermeintliche Kunstfigur gnadenlos ab mit seiner neuen Umwelt. Ob nun unfähige Politiker, verunfallte Dauersmartphoneglotzer, schlecht gekleidete Kameraleute oder die Verlogenheit der Presse: keiner bleibt verschont von Adolfs feiner Kritik. Und dafür wird ihm schließlich auch noch eine große Anerkennung zuteil, die die Fernsehleute zu wahren Jubelstürmen veranlasst.

Meine Meinung:
Schon die allerersten Szenen, die Begegnung mit Fußball spielenden Kindern, sind einfach zu komisch. Dann folgt die Gewissheit über das aktuelle Tagesdatum, das Adolf an einem Zeitungskiosk herausfindet und daraufhin erst einmal ohnmächtig zusammenbricht.
Der Hitler in diesem Buch wirkt meist nicht wie ein fanatischer menschenverachtender Diktator, sondern vielmehr wie ein durchaus verletzlicher Mann, den man allerdings niemals unterschätzen darf.
Die Tücken des ungewohnten Alltags und die Begegnungen mit der modernen Technik sorgen schon für extrem viele Lacher, dazu kommt aber natürlich noch die Weltanschauung des „Führers“, die mit der Wirklichkeit oft schwer vereinbar ist.
In diesem Buch steckt so viel Gesellschafts- und Sozialkritisches, das aber in einer sehr humorvollen, ironischen und satirischen Weise vorgetragen wird.
Christoph Maria Herbst ist einfach erste Wahl für dieses geniale Hörbuch: er leiht den Personen individuelle Stimmen, vor allem natürlich Adolf. Schon allein diese Sprecherleistung macht dieses Hörbuch zu einem echten Vergnügen.
Die Story an sich ist zwar schnell erzählt, doch das Buch besteht aus weiten Teilen aus den Gedankengängen, Rückblicken und Zukunftsplänen von Adolf, die auch einiges an Geschichtswissen vermitteln.
Wir haben das Hörbuch im Auto gehört und uns köstlich amüsiert. Von kleinen Schmunzlern bis zu lauten Lachern war alles dabei, langweilige Stellen findet man hier keine. Timur Vermes hat sich eine herrliche absurd-komische Geschichte ausgedacht, die durchaus noch fortgesetzt werden könnte. Der Schluss lässt jedenfalls Raum dafür.

Fazit:
Eine gut durchdachte ironisch-komische Geschichte, die man mit dem nötigen Humor betrachten muss und dann mit einigen Stunden Lachens und bester Unterhaltung belohnt wird.

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 24 ab.