KALTE WUT von VOLKER MAUERSBERGER – Meine Rezension …

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (20. Januar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746630037
ISBN-13: 978-3746630038

Meine Meinung:
Wer – wie ich – gerne True Crime-Geschichten liest, ist hier genau richtig. Der Autor entführt uns in die deutsche Nachkriegszeit ins Jahr 1949 und erzählt uns unter Einstreuung vieler authentischer Zeitzeugenberichte aus den Ermittlungsakten die Lebensgeschichte von Ellen Rinsche.
Alles beginnt mit dem Fund einer Leiche, oder besser gesagt nur dem Torso eines Mannes. Die Polizei tappt zunächst im Dunkeln, doch nach einer Woche meldet Ellen Rinsche ihren Mann Josef als vermisst. Diese verspätete Anzeige erscheint den Polizisten schon sehr verdächtig und die Beweise gegen die Ehefrau stellen sich als erdrückend heraus.
Doch was steckt hinter dem ganzen Verbrechen?
Volker Mauersberger lässt uns teilhaben am Leben von Ellen, erzählt in Rückblicken, wie aus der Tochter aus gutem Hause eine verzweifelte, verarmte Hausfrau wurde. Das Buch ist eher in einem nüchternen Berichtsstil verfasst und doch kann man sich hineinversetzen, mitfühlen, Anteil nehmen. Aussagen von Nachbarn, Kollegen, Familienangehörigen, Polizeiprotokolle und Zeitungsberichte werden zitiert und zeichnen so ein dichtes Bild der Umstände.
Ellen war zwar keine Heilige und hatte auch ihre Fehler, aber ihr Martyrium wünscht man niemandem. Die Wahrheit wird nie mehr ans Licht kommen, wenn sie wirklich gelogen haben sollte.
Bis hin zum Prozess und Urteilsspruch dürfen wir ausführlich den Fall „Ellen Rinsche“ mitverfolgen. Perfekt hätte ich noch einige erwähnte Originalfotos gefunden, das hätte das Buch prima abgerundet. Aber ich würde es Krimifans auch so empfehlen: spannend, authentisch, tragisch, kontrovers.

Bewertung: