Winter People von Jennifer McMahon – Meine Rezension…

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286097
ISBN-13: 978-3548286099
Originaltitel: The Winter People

Über die Autorin:
Jennifer McMahon wuchs in Connecticut auf und schrieb schon als Kind Kurzgeschichten. Bevor sie sich völlig dem Schreiben von Romanen widmete, war sie in der Betreuung seelisch kranker Kinder und Erwachsener tätig. Die Autorin lebt mit ihrem Freund und der gemeinsamen Tochter in Vermont.
Weitere Infos unter www.jennifer-mcmahon.com.

Der Klappentext:
Dein größter Wunsch geht in Erfüllung. Dein Kind kehrt von den Toten zurück. Doch weißt du, was dich erwartet?
Durch einen grausamen Mord verliert Sara ihre kleine Tochter Gertie. Ein Brief mit einem uralten Geheimnis hilft ihr, Gertie von den Toten zurückzuholen – für sieben Tage, in denen sie von ihrem geliebten Kind Abschied nehmen kann. Doch sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt. Denn manchmal finden die Toten nicht zurück in ihre Welt. Und das Grauen hält Einzug in die Wälder von Vermont…

Die Geschichte:
Zunächst beginnt alles im Jahr 1908, wir lesen in Saras Tagebuch, das ihre Nichte Amelia nach deren Tod irgendwann als Buch veröffentlicht hat. Wir lernen Sara, ihren Mann Martin und die über alles geliebte Tochter Gertie kennen.
Ein weiterer kleiner Rückblick reicht in die Kindheit von Sara zurück, die sie mit Auntie verbracht hat. Diese mysteriöse Frau, die von fast allen Stadtbewohnern für eine Hexe gehalten wurde, kümmerte sich nach dem Tod von Saras Mutter um sie, ihren Bruder und den Vater.
Auntie war es schließlich auch, die Sara das Geheimnis der „Schlafenden“ anvertraute: in einem versiegelten Brief beschrieb sie das geheime Ritual, mit dem man Tote für sieben Tage wieder zum Leben erwecken kann.
Als Gertie im Januar 1908 ermordet wird, erinnert sich Sara wieder an den Brief von Auntie und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf…

In einem zweiten bzw. dritten Handlungsstrang, die in der Gegenwart angesiedelt sind, lernen wir einerseits Ruthie kennen, ein 19-jähriges Mädchen, dessen Mutter spurlos verschwindet. Ruthie wohnt mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Fawn in dem Haus, in dem früher Sara mit ihrer Familie lebte.
Und dann ist da noch Katherine, die vor Kurzem ebenfalls in die Stadt gezogen ist und die das Rätsel um ihren kürzlich unter seltsamen Umständen verunglückten Mannes lösen will.
Bald kreuzen sich die Wege all dieser Personen, denn sie haben das gleiche Ziel: eine geheimnisvolle Felsformation, die von Einheimischen die „Teufelshand“ genannt wird und in deren Nähe es spuken soll. Nicht alle kommen auch lebend wieder zurück…

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Jennifer McMahon ist fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin. Diesen Mysterythriller habe ich praktisch in einem Rutsch durchgelesen, weil die Autorin es wirklich versteht, Spannung schnell aufzubauen und auf einem hohen Niveau zu halten.
Ihre Charaktere wirken lebendig und glaubhaft und auch die Schauplätze werden anschaulich beschrieben, so dass man sich alles bestens vorstellen kann.
Saras Verzweiflung und ihr Verhalten nach dem Tod der geliebten Tochter war für mich gut nachvollziehbar, obwohl man ja als Leser bereits weiß, dass das Ergebnis nicht so positiv ausfällt wie erhofft.
Ein paar blutige Szenen gibt es schon in diesem Buch, aber hauptsächlich entsteht der Thrill durch andere Dinge: seltsame Geräusche, geisterhafte Erscheinungen, verschwommene Fotos auf einer versteckten Kamera… Jennifer McMahon hat es geschafft, dass ich mich schon leicht gegruselt habe, denn sie lässt Alpträume, die wir doch alle einmal in unseren Kindertagen durchstehen mussten, wieder lebendig werden.
Die Geschichte, die in mehreren Handlungssträngen und Zeiten beginnt, fügt sich am Ende nahtlos zusammen und wirkt schlüssig. Trotzdem lässt der Schluss Raum für Spekulationen und eigene Gedanken: das Grauen geht weiter…

Fazit:
Ein gruseliger Mysterythriller, der einige Alpträume meiner Kindheit wieder lebendig werden ließ. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, es hat mich bestens unterhalten – und ich werde heute nachts meinen Schlafzimmerschrank gut abschließen!

Wertung:
5 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 27 ab.