NICHTS DRIN? von IRENE MATT – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 361 Seiten
Verlag: Verlag am Eschbach (22. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869175532
ISBN-13: 978-3869175539
Autorin: Irene Matt
Teil 2 mit Kommissarin Alexandra Rau nach „Der Augenblick“

Meine Meinung:
Diese Rezension fällt mir nicht wirklich leicht, denn meine Gedanken nach Beenden des Buches sind etwas zwiespältig. Einerseits merkt man, dass die Autorin dieses Buch mit sehr viel Herzblut geschrieben hat, dass ihr die Themen und auch die darin enthaltene Gesellschaftskritik sehr wichtig sind, was auch bei mir als Leser voll angekommen ist. Andererseits drängen sich ebendiese Themen doch zu sehr in den Vordergrund der Handlung, was leider auf Kosten der Spannung geht.
Wie auch in „Der Augenblick“ werden die psychischen Beweggründe vieler Personen genauer beleuchtet, was manchmal dazu führt, dass kleine Längen entstehen und man Informationen erhält, die für den Verlauf der Geschichte gar nicht so nötig gewesen wären. Auch Nebenhandlungen, die zwar auch wieder zur Verdeutlichung bestimmter Umstände dienten, hätten etwas kürzer ausfallen können.
Etwas zu oft für meinen Geschmack kam der Zufall zu Hilfe, so dass sich am Ende zwar alles ineinander fügte, aber es war mir größtenteils doch zu unglaubwürdig.

Die Idee, die hinter diesem Krimi steckt, ist wirklich interessant und kann sehr kontrovers diskutiert werden: kann man mittels Homöopathie einen Menschen umbringen? Was sagt die Rechtsprechung zu so einem Fall und wie würde der Leser entscheiden? Für mich persönlich ist die Wirksamkeit homöopathischer Mittel absolut unstreitig, aber dieses Urteil hätte ich nicht fällen wollen.
Die beiden Ermittler Alexandra und Isidor bilden ein ganz gutes Team, ein bisschen lockerer dürfte der Umgang noch werden. Manche Dialoge klingen etwas steif, was nicht so recht zum Alter der beiden Protagonisten passen will.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, da ich mich auch viel mit Gesundheitsfragen befasse und mich somit der Untertitel „Ein Homöopathie-Krimi“ direkt angesprochen hat. Allerdings sollte man nicht zu viel Spannung erwarten, sondern eine durchaus fesselnde Geschichte, die mehr durch emotionale Tiefe und psychologische Einblicke überzeugen kann.

Bewertung:

Daggi hat das Buch ebenfalls gelesen, hier findet ihr Daggis Meinung darüber.