Der Wildbach Toni von Moses Wolff – Meine Rezension …

Der „Wildbach Toni“ war mir vor diesem Buch leider noch kein Begriff, obwohl er durchaus schon zu einiger Berühmtheit gelangt ist. Man möge nur einmal bei YouTube seinen Namen eingeben und schon kann man an den skurrilen Bergweisheiten des Wildbach-Toni alias Moses Wolff teilhaben.

Moses Wolff hat aber die Erlebnisse seines Wildbach Tonis auch in einem schönen Buch niedergeschrieben. Und darum geht es:
Toni ist ein uriger Bergführer und bei der Damenwelt wie auch bei den Touristen gleichermaßen beliebt. In seiner idyllischen Bergwelt gibt es seit einiger Zeit allerdings ein großes Problem: ein friedensspendender Glücksbringer, das sogenannte „Zacherl“ ist verschwunden. Dieses Fähnchen sorgt seit jeher für Frieden und Eintracht zwischen den Bewohnern und seit es gestohlen wurde, ist nichts mehr wie es sein sollte: Streit, Unfrieden, Schlägereien, Zwietracht, ja sogar der sichtbare Zerfall von Gebäuden sind die Folgen.
Toni macht es sich zur Aufgabe, das Rätsel um das verschwundene Zacherl zu lösen und er schreckt auch nicht davor zurück, die Hilfe der Berggeister in Anspruch zu nehmen. Ob er am Ende den dreisten Dieb stellen kann?

Meine Meinung:
Ein toller Schreibstil mit natürlich extrem viel Lokalkolorit und ordentlich Dialekt (keine Angst: die Übersetzung wird mitgeliefert) lassen die Seiten nur so dahinfliegen.
Die Charaktere wirken lebendig und es sind wirklich urige Originale dabei, die man schnell ins Herz schließt. Natürlich wirken auch die Landschaftsbeschreibungen sehr real und lassen sofort Bilder im Kopf entstehen, die Lust auf einen Urlaub in den Bergen machen.
Mit unglaublich viel Ironie und Wortwitz erzählt uns Moses Wolff eine Geschichte, die nicht nur zum Lachen komisch ist, sondern durchaus auch Spannung bereit hält. Und trotz allem Humors vermittelt uns der Wildbach Toni auch sehr wichtige Weisheiten fürs Leben. Zusammengefasst sogar noch einmal am Ende des Buches in den „Zehn Regeln zum Glücklichsein“.
Eine meiner Lieblingsstellen im Buch:
„Der Traubeck Bauer selbst heißt eigentlich mit Vornamen Fonse , ist so alt wie mein Vater und trägt einen noch immer rötlichen, buschigen Bart, damit man sein von Neid und Missgunst zerfressenes Gesicht nicht sehen kann. (Mazedonische Geheimdienstleute sollen zudem berichtet haben, dass sich die Eingeborenen hinterwäldlerischer Seitentäler ungemilderte Nachbildungen seines Gesichts als Schutz gegen böse Geister über die Hauseingänge hängen.)“ (Zitat S. 51)

Fazit:
Ein herrlich skurriles Bergabenteuer, das mich super unterhalten hat! Empfohlen für alle, die mal wieder herzhaft lachen wollen. Nicht empfohlen für alle, die das Leben und Lesen allzu bierernst nehmen! 🙂

Bewertung:
5pfoten