Waldmeister von Susanne Lieder – Meine Rezension…

Taschenbuch: 264 Seiten
Verlag: Sieben-Verlag (Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3864433819
ISBN-13: 978-3864433818

Über die Autorin:
Susanne Lieder wurde 1963 in Bad Oeynhausen geboren, ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne.
Ihre ersten Veröffentlichungen waren Gute-Nacht-Geschichten, die sie sich für ihre Kinder ausgedacht hatte.
Im September 2012 erschien ihr Krimi „Schuster und das Chaos im Kopf“ (Schünemann-Verlag).
Im Herbst 2014 erscheint ihr Frauenroman „Ostseewind & Sanddornküsse“ im Ullstein Verlag.
Wenn sie nicht schreibt, spaziert, wandert oder läuft sie, entspannt beim Yoga oder tobt sich bei der Gartenarbeit aus.
Sie interessiert sich für Archäologie und Geschichte, besonders die Englische und Schottische, und liebt Katzen, Shakespeare und selbstgestrickte Socken.
(Quelle: Sieben Verlag)

Weitere Informationen auf der Autorenhomepage:
http://www.susanne-lieder.de

Der Klappentext:
Krimiautorin Franziska Stratmann ist hellauf begeistert, dass sie der Polizei bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen darf. Weniger begeistert ist sie, als sie live dabei ist, wie eine skelettierte Hand und darunter ein halb verwester Leichnam gefunden werden. Franziska ist überzeugt, dass der Journalist Christian etwas damit zu tun hat. Und dann kommt sie dem Mörder sehr viel näher, als ihr bewusst und vor allem lieb ist.

Die Geschichte:
Die Autorin Franziska will sich an ihren Krimi wagen und ist sehr dankbar, dass sie zu Recherchezwecken den Kripo-Kommissar Ansgar Lutz bei seiner Arbeit etwas begleiten darf. Womit sie nicht gerechnet hat: er nimmt sie gleich mit zu einem Leichenfundort. Es stellt sich schnell heraus, dass Franziskas Geist wohl willig ist, das Fleisch jedoch schwach: sie verkraftet die Leichenbergung nicht und stolpert in allzu peinliche Situationen. Zu allem Überfluss stellt ihr der Kommissar auch noch Christian vor, einen Journalist und Sachbuchautor, der ebenfalls Recherchen betreibt. Der Mann ist Franziska leider sofort unsympathisch.
Es dauert einige Zeit, bis die Tote endlich identifiziert werden kann und derweil verfolgt Franziska ihren eigenen Verdacht. Ein mysteriöser Unfall, der sie schließlich ins Krankenhaus bringt, bremst ihren Tatendrang und fesselt sie eine Weile ans Bett. Ihr Freund Diether möchte sich gerne um sie kümmern, doch sie lässt ihn nicht wirklich nahe an sich heran. Dabei kommt sie bald in eine Situation, in der eine helfende Hand lebensrettend sein könnte…

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Susanne Lieder gefällt mir sehr gut, ihre Dialoge wirken lebendig und an einigen Stellen kann man auch mal schmunzeln.
Ihre Protagonisten sind realitätsnahe Personen, die stellenweise sehr sympathisch wirken. Mit Franziska hatte ich allerdings so meine Probleme: u. a. die Art und Weise, wie sie mit ihrem Lebensgefährten Diether umgeht, lässt sie irgendwie gefühlskalt wirken. Eigentlich hätte man meiner Meinung nach die ganze Beziehung einfach weg lassen können.
Der Kommissar Lutz ist dagegen ein ganz netter Charakter, der eine erstaunliche Geduld mit Franziska beweist.
Meine Favoriten sind allerdings trotzdem zwei andere Mitwirkende: „Römer“ und „Konrad“ – die beiden freundlichen Fellnasen in der Geschichte.
Was die Story betrifft: im ersten Drittel fühlte ich mich noch recht gut unterhalten und es kam auch etwas Spannung auf, dann allerdings stockt die Handlung irgendwie. Manche Szenen (z. B. der Unfall) werden unnötig in die Länge gezogen, manchmal hatte ich sogar das Gefühl, bestimmte Situationen wären fast genau so schon einmal vorgekommen.
Schön fand ich, dass man an den Ermittlungsarbeiten der Polizei etwas Anteil nehmen durfte und diese wurden auch sehr gut recherchiert und geschildert.
Die Auflösung des Falles war für mich schon recht früh abzusehen und die nötige Spannung wollte einfach nicht mehr so richtig aufkommen.
Was mich allerdings mehr gestört hat als die fehlende Spannung, das war die Vergesslichkeit vieler Personen in Bezug auf Namen. Das mag ein paar Mal durchaus amüsant sein, aber wenn es sich so gehäuft (wie ein „Running Gag“) durch das ganze Buch zieht, dann nervt es mich irgendwann gewaltig.
Am Ende bleibt viel Raum für eine Fortsetzung und insgesamt war die Auflösung auch schlüssig und ganz gut durchdacht.

Fazit:
Eine sehr gut geschriebene Geschichte, die allerdings noch etwas mehr Spannung vertragen hätte!

Wertung:
3 von 5 Sterne